…mit dieser Begründung müssen sich alle zufrieden geben, wenn der maskierte „Zero“ mal wieder per Fernseher spricht und wie ein Märchenonkel eine seiner Anekdoten aus dem wahren Leben zum Besten gibt – meist sterben Menschen darin aufgrund eines blöden Zufalls. Da es einige Sprüche, Metaphern und philosophische Andeutungen gibt, sollte man sehr gut Englisch lesen können, um wirklich ohne Brüche in dieses Mystery-Adventure abzutauchen. Was will der Unbekannte damit sagen? Hat das Ganze einen tieferen Sinn? Ist es Zufall, dass diese Geiselnahme vor dem Jahreswechsel stattfindet? Geht es um mehr als seinen Wahnsinn, sondern um den der ganzen Welt?
Wer Antworten finden will, muss mitspielen. Und Zero diktiert als gnadenloser Spielleiter alle Regeln für die neun Charaktere, die er im Atomschutzbunker gefangen hält. Keiner weiß, warum sie hier sind und wer hinter der Maske steckt. Manch einer reagiert stinksauer oder sarkastisch, andere sind einfach nur verzweifelt oder verängstigt. Aber egal wie oft sie sich fragen, was das alles soll: Sie müssen an diesem perfiden Spiel teilnehmen – oder alle sterben. Tja, was für ein existenzielles Dilemma!
Sechs Tote für die Freiheit
Wie kann man entkommen? Nur wenn die Teilnehmer sechs Codes finden, lässt sich die X-Tür in der zentralen Lounge öffnen und der Aufzug in die Freiheit aktivieren.
Das erste Problem ist, dass es immer nur dann einen Code gibt, wenn eine Person stirbt – zwei Drittel der Geiseln sind also schon todgeweiht. Das zweite Problem ist, dass sie in drei räumlich getrennten Gruppen unterwegs sind, die nicht offen miteinander kommunizieren können: C-Team, Q-Team und D-Team. Das dritte Problem ist, dass jede Gruppe nur jeweils 90 Minuten ihr Umfeld recherchieren kann, bevor eine Schlaf- und Gedächtnisdroge über die fest arretierten Armbänder injiziert wird.
Die fehlenden Erinnerungen sind strukturell verständlich, aber erzählerisch kontraproduktiv: Jedesmal, wenn man in einem Raum aufwacht, wissen die Beteiligten nichts von früheren Lösungen, Erkenntnissen oder Konflikten – so kann sich natürlich keine Beziehung oder Geschichte fließend entwickeln, weil alle immer neu starten.
Eine Übersicht namens „Global Flowchart“ zeigt die bisher freigeschalteten sowie noch verschlossenen Episoden an, die alle anders ausgehen können. Das Schöne ist: Man kann jederzeit zurück, um sich anders zu entscheiden und vielleicht ein alternatives Ende zu sehen. Das lohnt sich, weil es teilweise überraschende und schonungslose Auflösungen gibt. Trotzdem entsteht ein sehr fragmentiertes Storytelling, bei dem der Unterhaltungswert stark von den Dialogen sowie Rätseln im gewählten Abschnitt abhängt – und beides kann qualitativ schwanken.
Ich komme einfach nicht daran vorbei noch mal was zu dem Spiel zu schreiben.
Denn ich spiele es im Grunde gerne. Doch da man die Episoden per Zufall auswählen kann, scheint es auch nichts mit dem Zeitverlauf zu tun zu haben. Erwartet hatte ich halt einfach mehrere, auch parallele Zeitlinien wo man dann die Richtige Reihenfolge beim letzten Durchspielen wählen müsste, weil alle auch immer auf die Uhr schauen. Aber im Grunde ist das total belanglos?!
Es gibt auch keine durchlaufende Story. Man kann bis auf wenige Ausnahmen nicht mehrere Stücke logisch hintereinander wählen die einer gewissen Zeitlinie folgen weil die einzelnen Episoden willkürlich pro Gruppe angezeigt werden oder?
Gehofft hatte ich auf etwas wie: Beim der ersten Auswahl hat man anhand der Möglichkeiten einen logischen Nachfolger. Aber nix da....
Auch das mit dem Entscheidungsbaum der Episoden macht keinen Spaß weil die Auswirkungen einer Epsiode im Großteil keinen Einflsus haben. *seufz*
Was mich ein wenig raus wirft ist das man bei dem Titel scheinbar eine Parallel-Zeitschleife aufbauen muss. Indem man in einer Zeitlinie nicht weiterspeilen kann bis die andere auch gespielt wurde.
Oh nein, wirklich? Das Spiel ist nur entstanden weil die Fans darum gebeten haben? Ich meine klar nach Teil 2 fehlt einfach eine Fortsetzung. Aber wollten die Entwickler das nicht ohnehin weiterführen?!Was mich dan doch sehr verstört. Zudem frage ich mich wo der _ _ _ _ her gekommen ist. Zeitgleich wird direkt in der nächsten Auswahl der Flow-Bildschirm angezeigt das es in sehr sehr viele Richtungen weiter gehen kann. Allerdings kommt es hier zu meinem ersten Bruch der Story.
Obwohl alle Mitglieder keine Erinnerungen verloren haben, startet gleich der erste Escape Room damit das sich meine Gruppe nicht an das Gesagte erinnern kann und es wurden auch keine Ergebnisse angezeigt. Das bricht hier leider die immersion.
Bisher gab es auch fast kein Game-Play außer Text weg klicken und vier mal A oder B wählen. Ein bisschen hätte ich es mir halt Gewünscht wie bei Detroit. Auch von der Grafik her. Es ist schon schade das es von diesem Spiel hier kein Remake gibt. Denn z.B. Detroid hätte auch vieles besser machen können wenn die Entwickler diese Escape Room Spiele zuvor gespielt hätten.
Trotz meiner Euphorie, kann ich Steppenwaelders Enttäuschung nachvollziehen. Mit jedem weitern Teil scheint es auch immer weniger Freiheiten zu geben und es wird immer mehr zu einer VN.
Es ist schon schade welche Perlen da vor die Säue geworfen werden wenn man so eine interessante Spielreihe nicht fortsetzt. Bei uns im Fernsehen lief mal so ein Schund wie Big Brother. 999 auch als Nachmittags-Fake-Pseudo Reality TV hätte doch alle Einschaltquoten durchbrochen!
Ich finde das war der mit abstand schlechteste Teil der Reihe... Immernoch sehr gut und unterhaltsam, aber ich find das war der einzige Teil, wo man kein befriedigendes und in seiner eigenen Logik "richtiges" großes Ganze schaffen konnte.
Bei den anderen beiden Teilen hab ich gegen Ende die ganze Zeit nur WTF??? gedacht und am Ende "sau cool gemacht".
Hier war es so, dass ich das allermeiste vorhergesehen hab (was auch einfacher war weil man halt durch die vorgänger die logik der reihe kennt), und das was ich ned vorhergesehen hab war für mich oft ned wirklich logisch oder berfriedigend... Am Ende hab ich mir so gedacht "Das war's jetzt?"
999 und VLR waren für mich Meisterwerke, Zero Time Escape ist "nur" ein gutes Spiel
So, habe es gestern Abend dann auch endlich durchgespielt. Kann man so unterschreiben.
Einige alte wie auch neue offene Fragen müssen dann der Phantasie der Spieler überlassen werden. Passt schon. Allein schon für die Mindtwists über Mindtwists aus den Mindtwists anderer Mindtwists wird mir die Serie in sehr guter Erinnerung bleiben.
Tolles Spiel. Fand das Ende für die Trilogie insgesamt durchaus sehr gelungen.
Die erste hälfte fand ich durch die extreme fragmentierung aber doch etwas zäh. Ein richtiger Fluss kommt da nicht auf. Da fand ich es besser wie in den alten Teilen wo man erstmal einen Pfad von Anfang bis Ende spielen konnte. Aber für die Story die sie erzählten wollten macht es schon Sinn. Geht in Ordnung.