Veröffentlicht inTipps & Tricks

Nvidia GeForce RTX (Hardware) – GeForce RTX 3080 Ti

Nvidia schickt mit der GeForce 3080 Ti ein neues Grafikkarten-Flaggschiff ins Rennen: Für knapp 1.200 Euro soll man nicht weniger als ein Leistungsmonster bekommen. Im Test erfahrt ihr, wie sich die Grafikkarte gegen die RTX 3080 und die RTX 2080 Ti behauptet – und für wen die Anschaffung interessant sein könnte.

©

Fazit

Die GeForce RTX 3080 Ti ist das neue Flaggschiff von Nvidia im Spiele-Bereich! Das Leistungsmonster richtet sich an enthusiastische Spieler, die viel Geld für viel Leistung ausgeben wollen. Die unverbindliche Preisempfehlung von 1.199 Euro bewegt sich in etwa auf dem Niveau der RTX 2080 Ti, die damals 1.259 Euro kostete. Die RTX 3090 (1.549 Euro) ist zwar noch ein bisschen schneller und protzt mit mehr Speicher, aber diese Grafikkarte richtet sich eher an Prosumer als an Spieler. Verkaufsstart ist der 3. Juni 2021.

Von der Leistung her, schlägt die RTX 3080 Ti die RTX 3080 überraschend deutlich, und zwar um fünf bis fünfzehn Prozent bei Spielen, die auf Rasterisierung setzen. Bei Raytracing-Titeln wurden Performance-Zuwächse von zehn bis zwanzig Prozent in den Benchmarks festgemacht. Beides gilt für hohe Auflösungen (1440p und vor allem 4K). Im Vergleich zur RTX 2080 Ti ist die neue Grafikkarte bei Rasterisierungsspielen über 25 Prozent und bei Raytracing-Titeln über 40 Prozent schneller, stellenweise noch mehr. Und dank DLSS sind die Bildwiederholraten selbst bei maximalen Grafik- und RTX-Optionen noch sehr hoch – und das weitgehend ohne Bildfehler oder Artefakte. Generell hat Nvidia vor allem beim Raytracing und dem KI-Upscaling (DLSS) gegen AMD klar die Nase vorn, obgleich „Team Rot“ mit FidelityFX Super Resolution eine eigene Upscaling-Lösung in den Startlöchern hat. Last but not least unterstützt die RTX 3080 Ti auch Reflex zur Latenzreduktion in kompetitiven Titeln und bietet Broadcast- und Studio-Funktionen.

Man sollte sich aber im Klaren sein, dass die RTX 3080 Ti für Full-HD-Spiele zu überdimensioniert ist und sich erst richtig für 4K-Spiele lohnt. Mit 12 GB Videospeicher ist die Ti-Version zukunftssicherer als die RTX 3080, zumal nicht absehbar ist, wie hoch der VRAM-Hunger der Spiele in den nächsten Jahren ausfallen wird. In unseren Benchmarks kratzte nur Resident Evil Village an der 12-GB-Framebuffer-Marke.

Die Verfügbarkeit bzw. die Lieferbarkeit der GeForce RTX 3080 Ti dürfte in der aktuellen Marktlage problematisch ausfallen – einerseits durch den andauernden Halbleiter-Engpass (Chip-Krise), der u.a. auch die Hersteller von Konsolen, Elektrogeräten und Fahrzeugen vor ungeahnte Hürden stellt, und andererseits durch Miner von Kryptowährungen, die leistungsstarke Grafikkarten für ihre Berechnungen benötigen. Hier könnten immerhin die LHR-Maßnahmen helfen. Abzocker bzw. Scalper, die diesen Engpass mit Bots & Co. nutzen und Grafikkarten im großen Stil aufkaufen, um sie dann teuer zu verkaufen, kommen erschwerend hinzu. Das Umfeld für neue Grafikkarten ist momentan ziemlich ungünstig, zumal sie nur schwer oder überzogen teuer zu bekommen sind. Gerade in den letzten Monaten sind die Preise explosionsartig gestiegen, teilweise um das Zwei- oder Dreifache – selbst mehrere Generationen alte Grafikkarten sind nur für viel Geld zu bekommen (Quelle).

Bei der aktuellen Marktlage kann ich eigentlich nur empfehlen, mit dem Kauf zu warten, wenn es denn möglich ist. Die momentanen Preise für die ohnehin schon kostspieligen Grafikkarten sind jedenfalls unverschämt, behaltet daher die UVP (1.199 Euro) im Hinterkopf. Leider, denn für anspruchsvolle und enthusiastische PC-Spieler wäre die RTX 3080 Ti eigentlich genau die richtige Wahl!

Wertung