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ANNO: Erschaffe eine neue Welt (Taktik & Strategie) – ANNO: Erschaffe eine neue Welt

Keen Games, Blue Byte und Ubisoft haben sich mit einer Anno-Fassung für Nintendo Wii einem wahrhaft ambitionierten Projekt gewidmet – schließlich zeichnet sich das PC-Mutterspiel durch komplexen Aufbau und Warenkreisläufe aus, die oft zu durchzockten Nächten geführt haben. Inwiefern ist es gelungen, die Wirtschaftsmagie auf ein leicht zu kontrollierendes Maß zu beschränken und gleichzeitig genug Spieltiefe zu bieten?

© Keen Games / Blue Byte / Ubisoft

Den Großteil der Annozeit verbringt ihr mit friedlichem Aufbau und Wirtschaftsdingen, doch irgendwann kann es zum Konflikt kommen. In Kasernen werden dann automatisch Kämpfer (nur eine Sorte) ausgebildet und diese können in Kontore, Werften und Co. zur Verteidigung stationiert werden. Ein Kriegsschiff (nur ein Modell) darf nicht fehlen und dient den Kämpfern als Transportmittel. Andere Siedlungen werden übrigens angegriffen,

Das ringförmige Baumenü (im Uhrzeigersinn): Wohnhaus, Straßen, Warenproduktion, Öffentliche Gebäude, Baumaterial-Herstellung, Schutzgebäude, Spezialgebäude und Abreißen. 

indem ihr das Kriegsschiff in einem Brückenkopf verwandelt (funktioniert wie die Gründung eines Kontors) und mit den Soldaten die Militärgebäude erobert. Direkte Kampfkontrolle gibt es nicht, gleiches gilt für den Seekampf, wo Schiffe lediglich Eins-gegen-Eins-Duelle ausfechten…

Kampagne

Eigentliches Herzstück der Wii-Fassung ist die Kampagne, die wie das Vorbild im Jahr 1404 angesiedelt ist. Im friedlichen Land von König George herrscht Armut und Hungersnot. Voller Sorgen um seine Untertanen schickt er seine Söhne William und Edward in die weite Welt hinaus, um neue Gebiete zu erschließen, wo Güter zum Wohle seines Volkes produziert werden sollen. Erst Nahrung, dann Kleidung usw. gilt es für den verzweifelten König heranzuschaffen, wobei jede der sieben Missionen aus zahlreichen Untermissionen besteht: Es gilt Schiffe zu treffen, Schätze zu suchen, zahlreiche Gebäude zu bauen, Einwohnerzahlen zu erreichen, Siedlungen zu retten oder den Draht zum Orient herzustellen. Generell zieht Edward den Kampf vor, um an Ressourcen zu gelangen. Sein Bruder William, in dessen Rolle ihr schlüpft, ist eher um eine friedliche Lösung bemüht, insbesondere als ihr mitten in eine Entführungskrise im Orient geratet.

Erzählt wird die wirklich nette Geschichte rund um die etwas kitschigen, aber durchaus sympathischen Charaktere in Zwischensequenzen, die als Artwork-Diashow mit Kamerazooms wunderbar in die

Ohne die große Kirche in der Mitte gibt es keine weiteren Stufenaufstiege.

comiclastige und farbenfrohe Mittelalterwelt passen. Besonders gelungen ist die deutsche Sprachausgabe – so gut wie jeder Text ist vertont – und würde die Musik nicht so häufig wiederholt werden, würden so manch Stücke einen besseren Eindruck hinterlassen. Als Anno-erfahrener Spieler ist die Kampagne allerdings nach rund zehn Stunden vorüber und hätte ruhig etwas länger sein können; vor allem die ersten zwei, drei Missionen haben einen überaus aufgebauschten Tutorial-Charakter.

Endlosspiel und „Mehrspieler-Modus“

Im Anschluss an die Kampagne wartet der Endlosmodus mit einigen Optionen à la „Korsaren Ja/Nein“, „viele Inseln“ und Co. Dort macht ihr das Gleiche, was ihr in der Kampagne erlernt habt, nur ohne Geschichte: Siedlung bauen, Waren beschaffen, Kartensegmente durch Erfolge freischalten, Stadt-Level erhöhen und vielleicht ein bisschen Krieg führen. Lächerlich ist hingegen der „Mehrspieler-Modus“, der im Prinzip nichts anderes ist als eine helfende Hand wie bei Super Mario Galaxy. Der zweite Spieler kann die Produktion ankurbeln oder auf kleinere Probleme mit Klicks hinweisen – mehr nicht und völlig sinnlos in meinen Augen. Einen echten Multiplayer-Modus gibt es nicht.

  1. Ich finde die DS-Version von erschaffe eine neue Welt sogar deutlich besser, als die DS-Version von Anno 1701.
    Am PC sind 1701 und 1404 sowieso einsame Spitze.
    An den Tester: Ich sehe das sogar Positiv, das man den Steuersatz per Hand festlegen muss, das finde ich sehr interessant, wie sich dadurch die Einnahmen vermehren. Und wenig Herausfordeungen im Endgame??? Ne nicht wirklich, gegen Ende hin (Kapitel 6) wird es doch erst so richtig Kniffelig, da muss man eine große Stadt aufbauen und zusätzlich die Bedürfnisse ins Reine bringen und das bei beinahe unfruchtbaren Inseln, weil dort das Wasser fehlt und die nötige Technologie erst ziemlich spät freigeschaltet wird, obwohl man diese viel eher bräuchte und die Bürger ziemlich oft knatschig werden, wegen der fehlenden Rohstoffe. Ich bin ja dann ein perfektionist und besiedele alle Inseln und mache daraus entweder eine große Stadt oder ein Rohstoffvorkommen. So kann ich den PLatz frei aussuchen, aber vorsicht, das Spiel macht echt süchtig, da es ziemlich lange dauert alle Inseln zu besiedeln und trotzdem im grünen Bereich zu bleiben, Anfangs schrieb ich nur rote Zahlen (ich brauchte sogar einen Kredit vom König) und langsam rutschte ich dann endlich in den schwarzen Bereich und das Spiel wurde dann hinterher gegen Kapitelende deutlich leichter (wegen de Technologie Wasser).

  2. Hab es jetzt seit zwei Tagen und ich finde es Super Geil
    Der Minus Punkt dafür das ein Mehrspielr Modus vorhanden ist finde ich unnötig wäre keiner da würden sie das bemängeln aber ansonsten geiler test

  3. Ich bin auch der Meinung, dass es Schwachsinn ist, dieses Anno mit einem vollwertigen Aufbaustartegietitel zu vergleichen. Leute, das ist ein Spin-Off für Casual-Gamer und mehr will es auch nicht sein. Und diese Aufgabe meistert es tadellos.
    Jeder, der hier wegen mangelnder Komplexität meckert, rauscht gnadenlos am Thema vorbei. Dieses Spiel wollte nie das PC-Anno ersetzen oder mit ihm in Konkurenz stehen, von daher erübrigt sich jeglicher Vergleich von vorn herein. Schönes Spiel für Zwischendurch-Siedler, alle anderen warten einfach auf das neue PC-Anno. Und vor allem: Kein Grund, sich hier gegenseitig an die Gurgel zu gehen!

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