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Armies of Exigo (Taktik & Strategie) – Armies of Exigo

Was verbirgt sich hinter Armies of Exigo? Das Team von Black Hole Entertainment hat selbst immer wieder versichert, dass man leidenschaftlich StarCraft und WarCraft zockt. Und die Konturen dieser Vorbilder zeigen sich überall: klasse Renderfilme, coole Einheiten, sehr unterschiedliche Völker. Aber steigt hier tatsächlich ein Fantasy-Phoenix aus ungarischer Asche? Werden Blizzards Klassiker überflügelt?

© Black Hole Games / Electronic Arts

Formationen & Wegfindung

Armies of Exigo teilt dennoch einige Kontrapunkte mit Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4544′)“>

, das auch bei EA im Angebot ist. Zwar ist die Wegfindung um einiges besser, aber dafür muss man sich auch hier mit einer uneinheitlichen Marschgeschwindigkeit rumplagen, die aus einer Truppe schnell eine Lemmingkolonne macht, und komplett auf Formationen verzichten. Nah- und Fernkampfeinheiten richten sich zwar so aus, dass die Bogenschützen von hinten für Projektilhagel sorgen, aber es gibt weder einen Keil noch einen Kreis. Auch einfache taktische Befehle wie „Einheit beschützen“ und „Nur Gebäude angreifen“ oder fortgeschrittene wie „Eingraben“ oder „Schildwall“ sucht man vergeblich. Spiele wie Rise of Nations <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2549′)“>
oder  Kohan 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4106′)“>
und selbst Schlacht um Mittelerde bieten da wesentlich mehr Taktikmöglichkeiten im Feld.

Immerhin hat man im Gegensatz zum Ring-Krieg weniger Probleme, große Armeen zu manövrieren. Denn nachdem ihr per STRG-Taste und Ziffer Untergruppen gebildet habt, könnt ihr diese über F1, F2

Orks gibt es zwar nicht, aber dafür sorgen giftgrüne Goblins der Untiere für Fernkampfterror.

etc. noch mal zu „Supergruppen“ zusammenfassen. Allerdings hat dieses System auch seine Tücken, denn wenn man viele Einheiten gleichen Typs in verschiedenen „Supergruppen“ sortieren will, steht man vor dem Dilemma identischer Icons: Welche Bogenschützen muss ich jetzt wohin transportieren? Das führt oft zu Fehlklicks.

Zwei Welten, viele Einheiten

Der größte Pluspunkt des Titels liegt in den klaren Unterschieden der Völker sowie der Einheitenvielfalt, die sowohl mit Nah- und Fernkämpfern, Boden- und Lufttruppen als auch Heilern und Magiern überzeugt: Egal ob schwerer Ritter, Feuer speiender Phönix, Walküre, Schreckensbär oder Hexer, egal ob Oger, Troll, Goblinjäger oder Betrachter – Armies of Exigo präsentiert sich als kunterbuntes Who-is-Who der Fantasywelt. Wer die Zerg des Blizzard-Klassikers gespielt hat, wird sich besonders auf die bizarren Insekten- und Tentakelwesen der Gefallenen freuen, die z.B. für ihren Basisbau erst den Boden verseuchen müssen und mit Psi-Attacken überraschen. Nur eine Spezies musste draußen bleiben: der Ork.

Auch das Schere-Stein-Papier-Prinzip greift vorbildlich: Wenn große Oger auftauchen, sollte man seine Schwertkämpfer tunlichst zurückziehen und die Pikeniere an die Front schicken. Die können die Riesen wesentlich besser in Schach halten. Jedes Volk kann noch eine „Superwaffe“ einsetzen, die jedoch alle ähnlich wirken: Das Imperium kann mit dem Zauber „Zorn der Alten“ den gleichen über- als auch unterirdischen Schaden anrichten wie die Gefallenen mit dem „Verfall“ oder die Untiere mit dem „Feuerregen“. Wer unter Tage Vernichtung säen will, sollte sich also immer bewusst sein, was über Tage kreucht und fleucht.

Hitzige Arenakämpfe

Zur Höchstform läuft Armies of Exigo im Multiplayer-Modus auf: Gerade hier sehe ich aufgrund der Nähe zu War- und StarCraft, der Ober- und Unterwelt sowie der angenehmeren Hardware-Anforderungen mehr Potenzial als beim Herr der Ringe-Konkurrenten. Hinzu kommt, dass es nicht nur einen, sondern gleich drei Spielmodi gibt und dass die sehr unterschiedlichen, aber gut ausbalancierten Völker zum schnellen Schlagabtausch mit Rangliste & Co einladen: Türme enttarnen unsichtbare Einheiten, es gibt fliegende Transporter und mächtige Katapulte. Außerdem kann man mit Mineuren unterirdische Tunnel buddeln und den Feind überraschen – seltsam ist nur, dass selbst die Gnome mit ihrer Arche unter Tage segeln. Trotzdem bietet

In den unterirdischen Scharmützeln kann man fleißig Erfahrungspunkte sammeln.

das Team von Black Hole Entertainment nicht gerade üppige Möglichkeiten und eher gewöhnliche Kost in Sachen Spielmodi: Man vermisst bekannte Siegbedingungen wie den Königsmord, strategische Gebietseroberungen oder innovative Neuerungen. Warum hat man z.B. die Unterwelt nicht mit einbezogen? Es hätte z.B. der gewinnen können, der hier zuerst ein Artefakt findet und in Sicherheit bringt.

Über 30 Karten warten auf zwei bis zwölf Spieler im Netzwerk oder online über GameSpy. Zur Auswahl stehen der klassische Nahkampf für Alles-Vernichter, die Flaggeneroberung für schnelle Jäger und dreiminütige Verteidiger sowie King of the Hill; hier müsst ihr ein neutrales Gebäude erobern und eine bestimmte Zeit halten. Die KI kann übrigens in vier Stufen geregelt werden und ist schon auf „normal“ eine knackige Herausforderung, die nur geübte RTS-Spieler meistern werden. Daher bietet das Scharmützel mit Computergegnern das ideale Schlachtfeld für Bau- und Taktiktraining. Besonders interessant für Teamspieler dürfte sein, dass man innerhalb eines Bündnisses Rohstoffe verteilen und fremde Truppen kontrollieren kann.