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Armored Core 5: Verdict Day (Shooter) – Armored Core 5: Verdict Day

Riesige, düsengetriebene Kampfmechs,  die sich in schnellen Gefechten mit einem gigantischen Waffenarsenal beharken? Eine 60-Missionen-Kampagne plus Online-Welteroberung? Freie Individualisierung der Kampfmaschinen? Klingt nach einem Kandidaten für das Spiel des Jahres! Warum Armored Core 5: Verdict Day genau davon Lichtjahre entfernt ist, klärt der Test.

© From Software / Namco Bandai

„Rahmenhandlung“

Kämpfe gegen andere Armored Cores sind die Highlights der drögen Kampagnenmissionen.
Kämpfe gegen andere Armored Cores sind die Highlights der drögen Kampagnenmissionen. © 4P/Screenshot

Einzig die zehn Hauptmissionen knacken die Fünf-Minuten-Marke. Spannend sind diese allerdings auch nicht, zumal von einer echten Handlung keine Rede sein kann. Reaper Squad, Türme, drei Fraktionen, Söldner – äh wie bitte? Die Geschichte von Verdict Day als „verworren“ zu bezeichnen, wäre ein Euphemismus und den Inhalt sucht man zwischen Kriegs-Plattitüden mit der Lupe. Interessant oder gar spannend ist hier ohnehin nichts. Etwas mehr Mühe hätte man sich ruhig geben können, wenn man schon mit 60 Einzelspieler-Missionen protzt.

Der Fokus liegt aber, wie schon bei Armored Core 5, auf dem Mehrspieler-Part. Bereits zu Beginn sollte man einem Clan beitreten, der sich wiederum einer der drei Hauptfraktionen anschließt. Diese kämpfen auf einer Weltkarte um die Vorherrschaft, auf der sowohl PvP- als auch PvE-Gefechte ausgetragen werden können. Zudem könnten alle Einzelspieler-Missionen kooperativ angegangen werden, ja sogar freie Söldner könnten zu Missionen eingeladen werden.

Könnten. Jeder meiner Versuche ein Online-Spiel zu starten, sei es ein Ranglistenmatch, eine Territorien-Verteidigung oder eine kooperative Mission, scheiterte an fehlenden Spielern. Dies ist nicht die Schuld der Entwickler, die einen wirklich umfangreichen Mehrspielerpart bereitstellen. Als Käufer sollte einem aber klar sein, dass man wohl ein paar Freunde zur Clangründung animieren sollte, um diesen in unseren Gefilden auch vernünftig nutzen zu können.

Der Bot an meiner Seite

Die Menüs sind das Tüpfelchen auf dem I des schlechten Spieldesigns. „Intuitiv“ geht wahrlich anders. © 4P/Screenshot

Als Freund-Ersatz können stattdessen auch halbautonome ACs in die Schlacht geführt werden. Diese UNACs können dabei genauso detailliert gestaltet werden wie die eigene Kampfmaschine. Zudem ist es möglich die KI-Routinen der Blechkameraden bis ins kleinste Manöver einzustellen. Wie soll auf welche Gegnertyp reagiert werden, welcher Arm wann abgefeuert, welche Route wann gewählt werden? Das ist cool, auch wenn man irgendwie das Gefühl bekommt, man legt hier die KI an, die eigentlich die Entwickler hätten implementieren sollen.

Das Problem dabei ist das Menü, das, wie alle anderen im Spiel, furchtbar gestaltet ist. Sei es die Werkstatt, der Shop oder die Farbauswahl: Jedes Menü glänzt mit langen Ladezeiten, ist völlig überladen, behält sich wichtige Hinweise vor und macht mir die Bedienung so schwer wie nur möglich. Absolutes Highlight dieser Oberfläche des Grauens ist die KI-Programmierung der UNACs, bei der ich teilweise nicht mal wusste, wie sich die nächste Unterkategorie öffnen lässt. 

 

  1. Schon komisch. Gamepro "pfeift" auf die Grafik und gibt satte 80%. Hier gibts gerade mal die Hälfte und im Fazit steht als erstes "hässlich". Sollte die Grafik wirklich das doppelte an Prozenten ausmachen? Immerhin ist es ja von Namco und die publishen ja seit der sehr erfolgreichen Dark Souls Reihe auch nicht einfach irgendwas. Hats denn schon wer von der Community gezockt?

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