Etwas kreativer und mutiger fällt diesmal das Einheiten-Design aus; die Optik ist nicht gemeint. So gibt es z.B. einen Bomber, der nur Gebäude angreifen kann. Oder eine Einheit, die von gegnerischen Sektoren gewisse Ressourcen abzwacken kann. Oder eine Einheit, die mehr Schaden anrichtet, umso mehr Schaden sie erlitten hat. Defensiv-Gebäude wie Geschützturm, Luft-Abwehr und Co. können fortan stufenweise ausgebaut werden. Dadurch lassen sich gewisse Punkte auf der Karte besser verteidigen, vor allem gegen Lufteinheiten – und selbst gegen einzelne Dreadnoughts sind manche Türme überraschend effektiv. Superwaffen wie Atombomben und entsprechende Abwehrmechanismen à la Supreme Commander können nicht eingebaut. Im Vergleich zum normalen Ashes of the Singularity ist hier definitiv eine Verbesserung zu beobachten.
Leider nicht angefasst wurde das Upgrade-System. Wie schon beim Vorgänger können nur „globale Upgrades“ wie alle Gebäude halten mehr aus, alle Waffen richten mehr Schaden an, Radarreichweite wird erhöht etc. erforscht werden. Die Entwickler haben es dadurch verpasst, dass man seine Streitkräfte spezialisieren kann.
Anstatt gezielt Lufteinheiten oder Einheiten mit bestimmten Waffentypen zu verstärken, kann nur pauschal alles verstärkt werden. Schade! Ähnlich rückständig zeigen sich die Karten. Zwar gibt es mit „vulkanisch“ und „kristallin“ zwei neue Kartenlayouts mit gelegentlichen Wettereffekten, aber so richtig interaktiv, dynamisch und überraschend fallen die Schauplätze nicht aus – vor allem in der Kampagne.
Apropos Kampagne bzw. Ascendancy Wars: Hier hat sich einiges getan. Während es im Grundspiel nur eine Kampagne gab, die im Patch-Nachgang optimiert wurde, bietet Escalation insgesamt drei Feldzüge. Der 13 Missionen lange Feldzug „Imminent Crisis“ entspricht dem Bekannten. Neu sind der drei Missionen umfassende Mini-Feldzug „Memories“ und die neun Einsätze lange Kampagne „Escalation“. Beide sind besser inszeniert, kommen mit (englischer) Sprachausgabe und einigen eher belanglosen Zwischensequenzen mit Charakterporträts daher. In den Missionen selbst sind die Story-Aspekte kaum vorhanden – höchstens zu Beginn und am Ende. Die grundlegende Sci-Fi-Geschichte geht in Ordnung, ist aber kein Grund, die Kampagne weiterzuspielen, da es an relevanten Charakteren, Identifikationspersonen und Spannung fehlt.
Die neuen Kampagnen zeigen sich vom Missionsdesign her deutlich abwechslungsreicher als vorher, nur muss man für meinen Geschmack zu viele Missionen der Marke „halte einfach durch und erfülle mit Ach und Krach das Ziel“ absolvieren. Dafür werden die neuen Einheiten und ihre Einsatzzwecke fast schon zu akribisch eingeführt. Etwas wankelmütig zeigt sich der Schwierigkeitsgrad. So gibt es eine Mission, in der ich zusammen mit einer verbündeten KI spielen und gegen fünf Feinde gleichzeitig antreten darf, was aber praktisch überhaupt kein Problem ist. Danach folgt ein Einsatz, bei dem ich nur fünf Forschungsanlagen zerstören muss, mich die KI aber mit permanenten Luftangriffen und einer Dauerberieselung an Einheiten heftig unter Druck setzt.
Ansonsten darf man sich im Gefecht-Modus auf Karten für bis zu 14 Teilnehmern (KI-Gegner und -Verbündete) oder im Mehrspieler-Modus mit allerlei Einstellungsmöglichkeiten austoben. Es können sogar die „neutralen Einheiten“ ausgeschaltet werden, die normalerweise besiegt werden müssen, wenn man neue Sektoren erobern möchte. Die Kartenauswahl ist reichhaltig und bietet sowohl symmetrisch als auch asymmetrisch gestaltete Schauplätze.
Was soll man nur mit engagierten DLCs und ner guten Spielwelt, wenn man nach dem online zocken auch mal mit wirklichen Freunden im Lan zocken will, ... und ashes of singularity hat das nicht. Macht kein Bock so.