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Banished (Taktik & Strategie) – Banished

Die Landwirte haben eine magere Ernte eingefahren, ein Jäger ist im vergangenen Jahr gestorben – das wird ein harter Winter! Schon wieder. Alle Jahre wieder ist die trügerische Sanftmut der weißen Idylle ein harter Test für meine kleine Gemeinde. Es geht um Leben und Tod: Die ständige Angst vor Kälte und Hunger nagt an der Substanz. Wer hätte gedacht, dass Aufbaustrategie so spannend sein kann?

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Fazit

Es sind die wichtige Kleinigkeiten, an denen man spürt, dass Luke Hodorowicz als einzelner Entwickler irgendwann an seine Grenzen stieß. Daran, dass man bestehende Weideflächen z.B. nicht erweitern kann, dass der Handel mehr Glücksspiel als fest verankertes Element ist oder dass der Ort nie mehr als eine weitläufige Kleinstadt sein kann. Faszinierend ist allerdings die Zielgenauigkeit, mit der Hodorowicz seine Vision einer Aufbausimulation Wirklichkeit werden lässt. Denn wo SimCity & Co. mit dem Abstand eines Analysten auf die Welt blicken, sondiere ich hier die Holzstapel auf dem Lagerplatz und beobachte meine Siedler, um die eng miteinander verknüpften Wirtschaftskreisläufe zu kontrollieren. Ich bediene mich ja nicht nur – ich muss die Lebensräume von Wald und Wild auch erhalten, so lange ich sie nutzen will. Dass das ausgeklügelte System in einem harten Winter zusammenbrechen kann, macht das Überleben am Rande der Natur so spannend. Und weil es sich ohne Kampf und vermeintliche Epik auf das Wesentliche konzentriert, fühle ich mich hier einfach pudelwohl.

Wertung

PC
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Fordernde Aufbaustrategie, die den Blick auf den Alltag einer kleinen Gemeinde richtet. Im Mittelpunkt steht das Verwalten der knappen Rohstoffe.

  1. Ich hab eine recht passable Siedlung aufgebaut, seit gestern. Die Tutorials des Spiels helfen ganz gut rein zu kommen. Wenn man eine gewisse Build-Order befolgt, ist es auch relativ einfach bisher (Stufe Mittel). Ich bin gespannt was der angekündigte Mod-Support dann mehr an Content bringt, ich kann jetzt mich erst einmal an die Trophäen heran spielen, aber ich würde mir im Spiel noch mehr Abwechslung durch gewisse Ereignisse wünschen.

  2. Gummirakete hat geschrieben:Erinnert mich an Beats and Bumpkins von 1998, nur dass es dort auch Monster gab und man die Welt erkunden konnte. Müsste ich nochmal spielen. :)
    Du meinst bestimmt Beasts and Bumpkins von 1997. ;)
    Ja, das fand ich damals auch recht witzig. Bin aber glaube ich nie weit gekommen.

  3. Isegrim74 hat geschrieben:Lerneffekte? Jede Menge, denn Banished simuliert nicht nur das Leben der Menschen in einer Siedlung, sondern auch landwirtschaftliche und ökologische Aspekte: ob es die Dreifelderwirtschaft ist, die hier richtig gut simuliert wird, oder man durch Raubbau die Existenz der gesamten Siedlung riskiert, all das wird man sich mehr oder weniger schmerzlich oder frohlockend erarbeiten.
    Meinst du spiel-immanente Lerneffekte - dass einem das Spiel zwingt, diese Logik bei Strafe des Untergangs zu begreifen - oder über das Spiel hinaus? Transfereffekte etc.? Letzteres wäre natürlich Humbug, eine Robinsonade, die mehr Schaden als Gutes in den Köpfen anrichten würde...

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