Immerhin wird das Ohr nicht ganz vernachlässigt. Die Geräuschkulisse auf „dem Bau“ ist realistisch, fast schon zu realistisch (Stichwort: Baulärm) und so erfreut die Option, eigene MP3’s über die „Radio-Funktion“ der Fahrzeuge abspielen lassen zu können. Aber wie beim Fussi gilt auch hier: „Wichtig is‘ auff’m Platz“. Und so mache ich mich an das Ausheben des Fundaments und bin zunächst positiv überrascht, wie glaubwürdig alles von statten geht. Die Steuerung des Baggers wird (wie bei allen anderen Fahrzeugen) grundsätzlich in „Fahren“ und „Arbeiten“ unterteilt. Jede wichtige Funktion der Arbeitsmaschine findet im Spiel statt. Das Fahrzeug bewegt sich glaubwürdig über das Gelände, schwere Brummer „fühlen“ sich auch schwer an und kleinere Gefährte wie der Gabelstapler sausen eben auch wendiger um die Kurven. Das ist erfreulich und alles andere als selbstverständlich in diesem Segment. Warum also die Einschränkung „zunächst“ weiter oben im Text? Weil wirklich bis zum letzten Sandkorn alles aus der Grube gehoben werden muss…und so artet das Ganze dann eben doch schnell wieder in monotone Tele-Arbeit aus, die zwar realistischer als bei der Konkurrenz abläuft, aber letztlich auch nicht spannender ist.
Der Teleskop-Kran zieht den Karren aus dem Dreck
Als es gerade so richtig anfängt zu nerven und ich schon wieder geschlagene 20 Minuten mit dem Ausheben der vermaledeiten Grube beschäftigt bin, wechselt der Spielbildschirm endlich zur „Konversations-Ansicht“. Dort fragt mich der Baustellenleiter, ob ich mir auch zutraue einen Teleskop-Kran zu bedienen … na und ob! Nun gilt es die Bodenplatte, die beiden Seitenelemente und das Dach der Garage auf dem Fundament zu platzieren. Hier ist Präzision gefragt und so bildet das Ganze eine willkommene Abwechslung zur eher monotonen Arbeit von vorhin. Das ist wichtig, so etwas macht den Unterschied! Am Ende steht die Garage und mein erstes Bauvorhaben ist abgeschlossen! Mit einer guten Portion Lob verabschiedet mich der Vorarbeiter in den wohlverdienten Feierabend, am nächsten „Tag“ warten schließlich neue Projekte.
Unter den folgenden elf Projekten finden sich eher unspektakuläre wie ein Reihenhaus, aber auch spannendere wie ein Schwimmbad, ein Windrad oder eine Schule. Leider müssen sowohl die Projekte als auch die Bauabschnitte nacheinander absolviert werden. Gespeichert wird der Spielstand immer nur nach einem erfolgreich abgeschlossenem Bauabschnitt. Das wird aber immerhin etwas dadurch aufgewogen, dass ich mir fortan jedes meiner abgeschlossenen Projekte in der Stadt nach der Fertigstellung anschauen kann…die Stadt „wächst“ sozusagen mit meinen Projekten – das ist ein feiner Ansatz.
Netter Usertest (wo er eigentlich hingehört - trotzdem Danke) Es drängt sich mir hier nur eine Frage auf: Reden wir vom selben Spiel? Man kann bei der Flut an Simulationen nämlich schnell mal die Übersicht verlieren. Im Dezember 2011 wurde nämlich noch ein Bau/Bagger/Baumaschinen Simulator veröffentlicht, den wir auch nicht getestet haben. Ich frage deshalb, weil der Bau-Simulator 2012 von Weltenbauer nicht einmal der inoffizielle Nachfolger des Bagger-Simulators sein soll. Ich schlage mich jedenfalls bald drei Jahre mit diesen Simulationen herum und unter den Blinden ist der BAU-SIMULATOR 2012 zumindest mal der Einäugige.
Edit: Auch die erwähnte Anpreisung seitens des Herstellers gegenüber dem Bagger Simulator nun eine ZITAT: "Aufwertung durch viele weitere Baufahrzeuge" zu liefern kann ich der Verpackung nirgendwo entnehmen, es ist lediglich davon die Rede ZITAT: "Der spannende Alltag im Baugewerbe [ginge] weiter!" Ich fürchte wir reden hier gar nicht von demselben Spiel, Sorry
Mit großen Erwartungen wartete ich gespannt auf den Bau-Simulator, der als Weiterentwicklung des Bagger-Simulators mit Aufwertung auf "viele weitere Baufahrzeuge" angepriesen wurde.
Ich besitze bereits die Bagger-Simulatoren 2008 und 2011. Gerade von letzterem war ich begeistert, weil hier insbesondere die Steuerung der großen Bagger Spaß machte, die Kameras im Vergleich zur 2008er Version deutlich einfacher und sinnvoller zu bedienen waren, und das Graben auf bestimmte Tiefen auch vergleichsweise gut umgesetzt wurde - rieselnder Sand und Kies, Verdichtungsarbeiten - alles möglich und gut gemacht. Leider nur: Viel zu wenig Missionen, zu wenig Abwechslung. Gerade als der Spaß am Größten war, war man durch. Ende.
Insofern hoffte ich auf "viele neue spannende Missionen und Szenarien", "verbesserte Technologien", etc. Was der Klappen- und Werbetext eben verspricht.
Was ich bekam, war eine leider sehr große Enttäuschung.
Es beginnt bereits damit, dass kurz nach der Neuerscheinung des Spiels bereits ein "Update" veröffentlicht wurde. Was dort als Update bezeichnet wird, ist an Peinlichkeiten kaum zu überbieten: Eine unfassbar schlechte "Beschreibung" wie die Tastenbelegung für einen Zweit-Joystick funktioniert (wenn es denn gehen würde), dazu nun die Wahnsinnsmöglichkeit, die Tastenbelegung bei Startbeginn neu zu definieren. Als wären diese "Neuerungen", die man nun wirklich getrost als Standard erwarten kann, nicht schon Zumutung genug, wird groß angepriesen, dass nun drei Baugeräte auch "Rundumleuchten" haben. Wow. Genau das braucht man auch!
Aber weg vom Update - hin zum Spiel (inklusive Update):
Es beginnt mit phantasielosen Dialogen, mit denen der Vorarbeiter den Spieler vor Beginn einer Mission zutextet. Die Missionen sind stichwortartig beschrieben - doch nur durch Ausprobieren bekommt man heraus, was eigentlich zu tun ist. Nun gut - immerhin ein wenig Abwechslung.
Der kleine Bagger baggert fleißig den Kies weg - dabei die erste große Enttäuschung: Lediglich drei...
Ich warte immer noch auf den "Hebammen-Simulator"
Wie sehr ich mir einen anspruchsvollen, grafisch hochwertigen Simulator nach Vorbild der Serie "Ice Road Truckers" wünsche. DAS könnte man richtig geil machen. Mit Schneestürmen, vllt. Open World und ner interessanten Story. Aber die lizenzierung einer technisch hochwertigen Engine würde wohl schon das Budget dieser "Studios" sprengen.