Veröffentlicht inTests

Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth (Action-Adventure) – Call of Cthulhu: Dark Corners of the Earth

Horror-Feinschmecker werden sich freuen: Endlich gibt es ein neues auf den Romanen von H. P. Lovecraft basierendes Call of Cthulhu-Abenteuer – und das auch noch zum Sparpreis. Also ab nach Innsmouth! Dort angekommen ziehen euch die morbide Story, das bizarre Charakterdesign und die düstere Atmosphäre schnell in ihren Bann. Allerdings lässt dieser mit zunehmender Spieldauer massiv nach und wandelt sich gar in herbe Enttäuschung – wir verraten euch warum.

© Headfirst Productions / Ubisoft (PC) / Take 2 (PS2, Xbox)

Fazit

Verdammt schade. Dark Corners of the Earth hätte das Zeug zu einem wirklich spannenden und erwachsenen Horrortrip gehabt. Doch die anfangs noch so meisterhaft aufgebaute Atmosphäre fällt mit fortschreitender Spieldauer immer mehr in sich zusammen, bis das Ganze am Ende zur tumben Ballerorgie gegen ein hirnamputiertes Konsortium aus wenig Furcht erregenden Jägern verkommt. Doch nicht nur als Shooter enttäuscht der Titel, auch die Schleich-, Flucht- und Geschicklichkeitseinlagen bergen aufgrund nerviger Designschwächen mehr Frust als Lust. Dabei klang die Story anfangs noch so vielversprechend und auch Jacks psychische Störungen machten Lust auf mehr. Doch letztendlich hat ein Eternal Darkness schon vor drei Jahren gezeigt, wie man so etwas weit packender inszenieren kann, während die visuelle Panikmache gegen die eines Silent Hill geradezu harmlos und altbacken wirkt. Selbst das detaillierte Verletzungs- und Verarztungs-Feature hat so seine Macken, während die aus der Mottenkiste hervor gekramten Schloss- und Schalterrätsel nicht einmal Adventure-Fans dauerhaft bei der Stange halten werden. Irgendwie scheint es fast, als hätten die Entwickler einfach zu viele interessante Ansätze und verschiedene Genres vereinen wollen, aber am Ende keinem davon die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen…

<A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Autorinformationen zu Jörg‚);“ onmouseout=DynToolTipp_Hide(); href=“http://www.4players.de/4players.php/autorinfo/Allgemein/Team/Redaktion/44.html“><A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Autorinformationen zu Jörg‚);“ onmouseout=DynToolTipp_Hide(); href=“http://www.4players.de/4players.php/autorinfo/Allgemein/Team/Redaktion/44.html“>I<A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Autorinformationen zu Jörg‚);“ onmouseout=DynToolTipp_Hide(); href=“http://www.4players.de/4players.php/autorinfo/Allgemein/Team/Redaktion/44.html“>n den ersten Spielstunden beschlich mich noch das wohlig grausige Gefühl, einen Leckerbissen vom Schlage eines Eternal Darkness vor mir zu haben: plötzliche Halluzinationen, grausige Rückblicke, vergilbte Notizen. Das Team von Bethesda hat die Dunkelheit der Lovecraft’schen Welt teilweise hervorragend eingefangen. Aber selbst wenn Figurendesign, Architektur und Stimmung zunächst eine glaubwürdige Kulisse aufbauen, bröckelt der schaurige Putz sowohl spielerisch, technisch als auch erzählerisch: Es gibt die frustrierendsten Trial&Error-Passagen meiner Spielevita – inklusive Schreikrampf und Frustgefluche. Dann gibt es wiederum stupide einfache Ballerszenen mit strunzdummen Gegnern, die mich noch suchen, während ich mit der Pumpgun vor ihnen stehe. Hinzu kommen Inkonsequenzen in der Dramaturgie: Warum steht der Held trotz aller Höllenrituale und Morde noch so nüchtern über den Dingen? Seine fast schon souveränen Kommentare wirken angesichts der Welt, die da aus den Fugen gerät, wie Fremdkörper. Call of Cthulhu serviert einige intensive Szenen, wie z.B. das FBI-Verhör, die andeuten, welches Potenzial in dem Titel steckte. Wer Survival-Horror liebt, sollte einen Blick riskieren. Aber das Abenteuer stürzt nach einem erstklassigen Einstieg ins ebenso schlampig inszenierte wie anspruchslose Actioneinerlei ab.