Veröffentlicht inTests

Call of Juarez (Shooter) – Call of Juarez

Die Chrome-Macher auf Abwegen: Teil zwei ist zwar schon in Arbeit, doch bis die Fortsetzung wieder in die Zukunft ruft, versetzt euch Call of Juarez einige Jahrhunderte zurück – in die Zeit als Cowboys auf den Boden spuckten und echte Männer Selbstjustiz übten. Hat Techland endlich wieder Futter für hungernde Western-Fans auf Lager oder haben die Polen dem Action-Alltag nur einen ungewöhnlichen Anstrich spendiert?

© Techland / Ubisoft

Fazit

Call of Juarez spaltet wie jeder Western: Fans lieben ihn, Nörgler fallen drüber her. Und beide Seiten haben Recht. Denn ohne die einzigartige Weitsicht sowie die hervorragende Atmosphäre wäre der Titel nur ein gewöhnlicher Actionaufguss. Während Billys Schleichpassagen nerven die Gegner mit langweiligen Sprüchen und stehen stur am Fleck, enge Absperrungen zerstören die Illusion der offenen Prärie und die steifen Bewegungen sämtlicher Akteure waren zuletzt vor drei Jahren aktuell. Spaßbremsen wie das Entdecktwerden in einer Zwischensequenz nach einer halben Stunde mühsamen Schleichens hemmen die Lust am Weitermachen und die Bedienung von McCalls tollen Fähigkeiten ist mühselig. Das lenkt in hektischen Gefechten von dem spannenden Erlebnis ab. Denn ohne diese Schnitzer spielt der Western in der Oberklasse: Die Schusswechsel sind intensiv und Zeitlupe sowie Schnellfeuerschießen überzeichnen das Geschehen so, dass es neben den besten Momenten eines Clint Eastwood stehen könnte. Nicht zuletzt trägt dazu auch der finstere Ray McCall mit seinen unheilschwangeren Bibel-Zitaten bei – klasse! Also Männer, macht es euch bequem, lauscht dem Pfeifen des Windes, zieht den Hut ins Gesicht – und zieht!

Wertung

PC
PC

Ein abwechslungsreiches, wenn auch sehr geradliniges Abenteuer vor grandioser Kulisse.