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Castlevania: Curse of Darkness (Action-Adventure) – Castlevania: Curse of Darkness

Seit fast zwanzig Jahren jagt der Belmont-Clan nun schon über Generationen und verschiedene Videospielsysteme hinweg Graf Dracula und dessen Schergen. Eigentlich höchste Zeit für neue Gesichter, Geschichten und Ideen. Und tatsächlich: In Castlevania – Curse of Darkness bekommen die Belmonts eine wohlverdiente Auszeit, die legendäre Vampirpeitsche bleibt im Schrank und auch der Fürst der Finsternis scheint mausetot.

© Konami Tokyo / Konami

Von Rache getrieben

Curse of Darkness spielt drei Jahre nach den Ereignissen von Castlevania 3 auf dem NES und fast 400 Jahre nach denen des letzten und bisher einzigen PS2-Ablegers. Vampirfürst Dracula wurde jedenfalls von Trevor Belmont zur vermeintlich ewigen Ruhe gebettet, während seine beiden treuesten Diener, die Teufelsschmiedemeister Hector und Isaac überlebt haben. Allerdings sind diese bis aufs Blut verfeindet. Isaac wirft Hector, der den dämonischen Künsten den Rücken zugewandt hat,

Atmosphärische Lichtblicke: So prächtige Kulissen gibt es leider nur in den Zwischensequenzen.

vor, ihren einstigen Meister verraten zu haben, während Hector Isaac für den Tod seiner zu Unrecht auf dem Scheiterhaufen verbrannten Geliebten verantwortlich macht. Jedenfalls sinnen beide auf Rache und es kommt zum erbitterten Zweikampf hinter den Mauern des verwaisten Dracula-Schlosses.

Benötigtes Teufelswerk

Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg, denn als Hector 1479 in die Einöde zurückkehrt, ist er seinem Rivalen nicht gewachsen und wird von Isaac zunächst verschmäht. Um ihm zu folgen und herauszufordern, muss sich Hector erst wieder den abgeschworenen Teufelsschmiedekünsten zuwenden und an Stärke gewinnen, was natürlich eure Aufgabe darstellt. So metzelt ihr euch brav durch Isaacs unchristlichen Hofstaat, sammelt fleißig Erfahrungspunkte, schmiedet immer durchschlagskräftigere Waffen und züchtet so genannte Unschuldsteufel (UTs), die euch mit ihren übernatürlichen Kräften nicht nur im Kampf zur Seite stehen, sondern euch auf dem Weg zu Isaac auch alle möglichen Hindernisse bewältigen lassen: Heilkundige Feen-UTs öffnen beispielsweise magisch versiegelte Truhen, während kraftstrotzende Kampf-UTs schwere Stahltüren aufbrechen und euch luftkampferprobte Vogel-UTs über tiefe Abgründe tragen.

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Platz für Experimente

Insgesamt gibt es fünf UT-Arten plus einen skurrilen Bonus-UT, dessen Entwicklung ihr zum Teil je nach verwendeter Waffe in unterschiedliche Richtungen lenken könnt. Wer sich vorwiegend mit dem Schwert durch die Gegnerhorden schnetzelt, erhält am Ende der Evolutionsleiter also einen anderen UT als jemand, der die meiste Zeit von Äxten, Speeren, Krallenaufsätzen oder kuriosen Spezialwaffen Gebrauch macht. Je nachdem, welchen Entwicklungspfad ihr euren UTs mit eurer Waffenwahl vorgebt, lernen diese natürlich auch unterschiedliche Fähigkeiten, so dass es jede Menge Platz für Experimente gibt, mit denen man sich abseits des eigentlichen Rachefeldzugs immer wieder gerne beschäftigt,

Feuer speiender Stolperstein: An packenden Bossfights mangelt es Castlevania nicht.

obwohl die Beziehung zu euren stummen, seelenlosen Begleitern mangels Kommunikation und persönlicher Bindung nie über eine reine Nutzgemeinschaft hinausgeht, was eigentlich schade ist.

Schmiedehandwerk & Diebeskunst

Eine weitere motivierende Nebenbeschäftigung stellt das Schmieden neuer Waffen und Rüstungen dar, die ihr jederzeit aus Rohstoffen fabrizieren könnt, die getötete Gegner hinterlassen. Seltenere Materialien bekommt ihr hingegen nur, wenn ihr sie euren Feinden im Kampf geschickt stibitzt. Dazu nutzt ihr die praktische Zielaufschaltung und schlagt im richtigen Moment zu, was bei manchen Gegnern aber gar nicht so einfach ist, da die entsprechenden Zeitfenster entweder sehr eng sind oder sich erst öffnen, wenn ihr oder sie bestimmte Aktionen ausgeführt haben. Doch gerade dadurch wird das Ganze ungemein motivierend, denn die Gegner zu besiegen ist meist recht einfach, ihnen seltene Gegenstände abzuluchsen hingegen eine willkommene Herausforderung. Gegen Ende des Spiels steigt der allgemeine Schwierigkeitsgrad zwar deutlich an, aber bis dahin werden Metzelexperten bis auf ein paar anspruchsvolle Langfingeraktionen kaum gefordert.