Veröffentlicht inTests

Castlevania: Curse of Darkness (Action-Adventure) – Castlevania: Curse of Darkness

Seit fast zwanzig Jahren jagt der Belmont-Clan nun schon über Generationen und verschiedene Videospielsysteme hinweg Graf Dracula und dessen Schergen. Eigentlich höchste Zeit für neue Gesichter, Geschichten und Ideen. Und tatsächlich: In Castlevania – Curse of Darkness bekommen die Belmonts eine wohlverdiente Auszeit, die legendäre Vampirpeitsche bleibt im Schrank und auch der Fürst der Finsternis scheint mausetot.

© Konami Tokyo / Konami

Programmierte Langeweile

Eine Ausnahme stellen lediglich die wie eh und je imposanten Bossfights dar. Habt ihr aber erst einmal die Aktionsmuster und Schwachstellen der teils gigantischen Unholde ausgespäht,

ist der Rest meist nur noch Formsache.

Die Ruhe vor dem Sturm: Vor euch die Tür zum nächsten Obermotz, zur Rechten ein Speicherpunkt.
 Trotzdem machen die Kämpfe gegen die insgesamt 15 Obermotze, darunter zwei optionale Bonusbosse, eine Menge Spaß und sind dank fairer Speicherpunkte und freier Auflevelmöglichkeiten auch für Anfänger keine Frustbollwerke. Die übrigen Gegner sind hingegen nicht mehr als Kanonenfutter und mit der Zeit eher lästige Pflicht als schmackhafte Zwischenmahlzeit. Irgendwann dürfte es wohl selbst den größten Castlevania-Fan nerven, durch immer gleiche Korridore zu hetzen und ständig nach Schema F agierende Widersacher zu meucheln. Level- und Gegnerdesign wirken jedenfalls alles andere als zeitgemäß und Plattform- oder Rätselelemente gibt es so gut wie keine. Selbst die Größe der elf Spielabschnitte sowie zwei Geheimlevels umspannenden Vampirwelt bekommt einen üblen Beigeschmack, wenn die Welt nur aus engen Fluren und quadratischen Kammern besteht und man einige Passagen mit neu erlernten Fähigkeiten sogar nochmals hinter sich bringen muss. Zum Glück lassen sich auf der praktischen Automap wichtige Orte verschiedenfarbig markieren, so dass ihr unnötige Wege und Suchaktionen auf ein Minimum reduzieren könnt.

Einkaufsbummel ohne Rückfahrschein

Praktisch sind auch die diversen Teleportationsmöglichkeiten, mit denen ihr schnell zwischen verschiedenen Spielabschnitten wechseln oder einen Shopbesuch einlegen könnt. Allerdings funktioniert der Warp zu Julias Hexenladen via magischem Ticket nur in eine Richtung, was fast genau so idiotisch ist, wie der Einsatz eines Gedenktickets,
Befehlsgewalt: Über das Menü links unten könnt ihr euren Begleitern Anweisungen erteilen.
 dass euch eigentlich zum letzten Speicherpunkt bringen sollte,

 

euch aber stattdessen immer wieder an den Anfang des Anfangslevels zurückversetzt, wo ihr mit einem Spielstand des ersten PS2-Castlevanias auf der Memory Card übrigens ein nützliches Bonusitem finden könnt. Lästige Märsche, um wieder an den Ort des Geschehens zurück zu gelangen, bleiben euch aber leider nicht erspart.

Zu wenige Lichtblicke

Das führt dazu, dass ihr eigentlich immer nur dem nächsten Bossfight oder der nächsten Zwischensequenz entgegen fiebert, die allesamt in hübscher Render-Optik erstrahlen und professionell, allerdings nur Englisch vertont wurden. Dazwischen gibt es weder viel zu sehen noch zu tun und auch die verworrene Handlung mit ihren mysteriösen Charakteren kocht viel zu lange auf Sparflamme. Zwar werdet ihr durch die Informationsknappheit und die spärlichen Dialoge erzählerisch gut bei der Stange gehalten und trefft sogar auf einen alten Bekannten des Belmont-Clans, aber von der mitreißenden Handlung und Atmosphäre eines Soul Reaver 2 ist Curse of Darkness beispielsweise meilenweit entfernt.

Durchwachsene Präsentation

Auch technisch hinkt man der Konkurrenz spürbar hinterher: Die Texturen sind völlig verwaschen, Rüstungswechsel haben keine optischen Auswirkungen, viele Animationen wirken hölzern und Anti-Aliasing scheint für Konami immer noch ein Fremdwort zu sein.

Gefährten nach Maß: Mit der Wahl eurer Waffe bestimmt ihr auch die Entwicklung eurer Begleiter.

Hinzu kommt, dass Hector äußerst behäbig durch die Gegend stapft, das Kombosystem vergleichsweise primitiv ist und die Kamera auch abseits unsinniger Zielaufschaltungen immer wieder zickt. Wenigstens gibt es einen 60Hz-Modus und Slowdowns muss man ebenfalls mit derf Lupe suchen. Akustisch präsentiert sich die Vampirhatz ebenfalls durchwachsen: Die Effekte sind solide, aber unspektakulär, während der Soundtrack, der auch separat auf CD erhältlich ist, wild zwischen nervigem Synthiegedudel mit E-Gitarren in MIDI-Qualität einerseits und famosen Orchesterklängen andererseits hin und her springt. Na ja, nostalgisch veranlagten Serienveteranen wird‘s vielleicht gefallen, ich hätte die Musikuntermalung stellenweise aber am liebsten stumm geschaltet. Wer bis zum Ende durchhält, darf sich übrigens auf diverse Extras wie einen höheren Schwierigkeitsgrad, einen Bossfight-Marathon und einen alternativen Protagonisten freuen, der im Gegensatz zu Hector nicht mit Klingen und UTs, sondern mit serientypischer Peitsche und vertrauten Zweitwaffen auf Vampirjagd geht!             

  1. Jahre später.. immer noch n geiles Spiel =oP Ich kann die Wertungen des Testers auch Jahre nach Release immer noch nicht nachvollziehen. Ok es is kein Symphnoy of the Night.. Es is nicht 2D, davon ab is es recht passabel.. Subjektive 80%

  2. Und wieder einmal stimmen sich die Meinungen von den 4Players Redakteuren mit meinen überein.
    Obwohl...
    im ernst, ich find das Spiel mißerabel.
    Habe zuerst das erste Castlevania für PS2 gespielt und ich muss sagen, es gefiel mir recht gut.
    Desshalb hab ich mir auch Curse of Darkness geholt und wurde maßlos enttäuscht.
    Ich hätte euren Test davor lesen sollen. : /
    Naja, jedenfalls wieder was daraus gelernt.
    XD
    Eine ausführliche Meinung werde ich in einem Spieletest zu Curse of Darkness wiedergeben.

  3. ich stimme Mit den lachhaften 68% in keiner weise überein. Ich würde dem Spiel mindestns 80% geben! Was ich vor allem nicht verstehe:
    Warum das Teleport System so schlecht sein soll. Im Spiel gibt es mehrere Speicherräume, zu denen man mehrmals zwecks Training und der gleichen zurückkehren sollte/muss. Damit ist das Teleportsystem mit den Teleporträumen und Tickets genau richtig! Und das die UTs keine Seele haben finde ich auch nicht schlimm. Stellet euch nur mal vor, wenn einen die UTs auch noch während der Kämpfe zulabern würden!

  4. Der Witz ist ja wenn man die Grafik von Castlevania auf Dreamcast damals anschaut das sieht selbst nach heutigen Vergleichs-Maßstäben noch besser aus. Schade das die DC Version nie erschienen ist... hätte die erste und einzig gute 3D Episode werden können...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1