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Civilization Revolution (Taktik & Strategie) – Civilization Revolution

Von der Höhlenmalerei bis ins Raumfahrtzeitalter: Wer kann seine Nation erfolgreich durch die Geschichte führen? Wer beweist Runde für Runde strategisches Geschick? Das, was Feldherren, Forschernaturen und Kulturschöpfer seit Jahren am PC begeistert, feiert jetzt in einer neuen Form auf Xbox 360 und PlayStation 3 Premiere: Sid Meiers Civilization. Die Frage ist nur, ob der Untertitel „Revolution“ zu viel verspricht…

© Firaxis / 2K Games

Mikromanagement & Diplomatie

Zwei Armeen stehen sich gegenüber: Ihr könnt Spezialfähigkeiten verteilen und Geländevorteile nutzen.

Ich kann Produktionen beschleunigen, kann die Städteverwaltung auf einen Rohstoff ausrichten und über die Wahl des Wunderbaus Zeichen setzen. Das kennt man und mag man aus dem Original. Man muss hier allerdings weniger Zeit in das Mikromanagement investieren, etwa in den Straßenbau, um sein Reich zu entwickeln. Schön ist, dass man bei der Produktivität und Rohstoffernte der Städte sehr schnell sehen kann, ob sich z.B. der Wechsel auf erhöhte Forschung, für das in Entwicklung befindliche Gebäude oder Wunder zeitlich lohnen würde. Auch die Knöpfe zur Beschleunigung von Entwicklungen über eine Goldspritze sorgen für Komfort.

Etwas enttäuscht bin ich vom KI-Verhalten in Sachen Diplomatie. Wenn man alleine loslegt kommen die Gegner irgendwann in eine lethargische Endlosschleife und bieten immer dieselben Tauschhandel an. Man hat nicht das Gefühl, dass man wirklich eine politische Beziehung aufbauen kann. Einfach so wird mal Krieg erklärt, nachdem man gerade noch Waren geliefert hat. Und man kann weder einen echten Handelspakt noch einen Nichtangriffspakt oder gar Allianzen gegen einen zu mächtigen Gegner bilden. Es gibt also lediglich rudimentäre Tauschhandel, Kriegserklärungen und Friedensabkommen, aber keine richtige Bündnispolitik. Das ist schade Immerhin: Die Rolle der Spione wurde aufgewertet – sie rauben nicht nur Gold, zerstören Gebäude und sabotieren Entwicklungen, sie entführen auch große Persönlichkeiten und können so genannte

Dieser Zoom ist das höchste der Perspektiven – und man muss die Schultertaste für diese Sicht gedrückt halten, während es beim anschließenden Scrollen ruckelt. Technisch war da mehr drin!

Spionage-Ringe bilden, um noch effizienter andere Städte zu infiltrieren. Befindet sich ein feindlicher Spion darin, kommt es quasi zu einem kleinen Kampf.

Die Frage der Partytauglichkeit

Der Online-Modus kann die schwachen Diplomatiefunktionen natürlich etwas auffangen – hier kann man Bündnisse schnell per Headset einleiten. Im Frei für alle-Modus können sich bis zu vier Feldherren um die Macht streiten, wobei man jederzeit auch in offene Partien einsteigen kann. Wenn man ausgelöscht wird und niemand online verfügbar ist, kann der Platz sofort von der KI übernommen werden; man kann sein Imperium sogar an einen Mitspieler übertragen. Sehr sinnvoll ist auch der Runden-Timer: Hier bestimmt ihr, wie viel Zeit man maximal für seine Entscheidungen zur Verfügung hat. Wenn die um ist, wird automatisch gewechselt. Dabei kann es zu etwas Kamerahektik kommen, wenn die Perspektive plötzlich wechselt.

Es gibt außerdem die Möglichkeit, menschliche oder KI-unterstützte Teams zu bilden oder ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegen einen Freund und drei zufällige KI-Herrscher zu starten. Dabei kann man auf vollen Kommunikationskomfort zurückgreifen: Mikro, Kamera und Freundeslisten und -einladungen werden unterstützt, so dass ihr live zusammen planen und schwatzen könnt. Firaxis wird zudem einmal die Woche ein „Game of the Week“ anbieten, das für Ranglistenzwecke dient. Wer keine Lust auf statistischen Wettbewerb hat, kann auch ein schnelles Spiel starten.