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Confrontation (Rollenspiel) – Confrontation

In unserer Vorschau konnte Confrontation mit spannenden Kämpfen Vorschusslorbeeren einheimsen. Jetzt ist der Rollenspiel-Mix von Cyanide (A Game of Thrones) erschienen und katapultiert Anführer kleiner Gefechtsgruppen in eine brutale Fantasy-Welt. Welchen Eindruck hinterlässt das Spiel in der finalen Version?

© Cyanide Studio / Focus Home Interactive/dtp

Dunkle Zeiten

 

 

Greifen und Skorpione sind nicht gut aufeinander zu sprechen, weshalb sie sich bis aufs Blut bekämpfen.
Greifen und Skorpione sind nicht gut aufeinander zu sprechen, weshalb sie sich bis aufs Blut bekämpfen. © 4P/Screenshot

Im finstreren Reich Aarklash tobt ein tödlicher Kampf zwischen vier höchst unterschiedlichen Völkern: Greifen, Skorpione, Wolfen und Orks ringen um die Macht. Insbesondere die Greifen und Skorpione stehen sich als Erzfeinde gegenüber, da Erstere auf Licht, weiße Magie und den wahren Glauben setzen, während Letztere ihre Wissenschaftler Monster züchten lassen. Mit Hilfe der verfluchten Technomantrie erzeugen sie Mischwesen, die halb Mensch halb Maschine sind. Diese Klone wirken zwar bedauernswert, sind aber für den Krieg wie geschaffen, da sie verschiedene Eigenschaften vereinen. Ein solcher Klonkrieger ist nicht nur besonders stark und schnell, er hält auch noch was aus. Und ein Magus der Skorpione, der Biopsist, hält den Willenlosen z.B. mit schwarzer Magie bei der Stange.

 

 

Neben Mythen und Magie basiert die abwechslungsreiche Welt von Confrontation auch auf futuristischer Technologie, von der die Völker unterschiedlichen Gebrauch machen. Die Skorpione nutzen alles, was sich ihnen an Unheiligem bietet, während die Guten mehr Skrupel haben. Ihre heiligen Templer sind aber nicht derart fundamentalistisch, dass sie ganz gegen Technik sind. Sie verwenden primitive Feuerwaffen, verzichten aber auf weitergehendes gottloses Gebaren. Zudem gibt es in Aarklash auch Anleihen beim Altnordischen, da sich verschiedene Götter bekämpfen und Ragnarök vorkommt. Die Welt bietet einen vielfältigen, in sich interessanten thematischen Hintergrund.

 

Machbare Missionen

 

 

Wenn Darius sich auf den Endgegner stürzt, wird das im Video gezeigt.
Wenn Darius sich auf den Endgegner stürzt, wird das im Video gezeigt. © 4P/Screenshot

In der einzigen Kampagne beginnt man zwar mit den Greifen, kann aber später auch andere Völker spielen. Ob man aus einem Gefängnis flieht, ein Labor erkundet oder einen übergroßen Endgegner besiegt – die Ziele der Missionen sind stets klar. Der auf Deutsch vertonte Rollenspiel-Mix gibt sich betont einfach, was Vor- und Nachteile mit sich bringt: Man findet z.B. immer den Weg, da der Ausgang rot markiert ist.  Der einfache Level-Aufbau führt aber auch dazu, dass man kaum etwas entscheiden kann, da sich nur selten Wege kreuzen. So entsteht eher der Eindruck eines Parcours, auch wenn man mal einen Schalter drückt, um ein Tor zu öffnen. Die Tür, die aufgeht, wird sogar noch im Video abgebildet. Zwischen den Aufträgen gibt‘s dann längere Zwischensequenzen, die den Kriegsverlauf illustrieren.

 

 

Obwohl es keines ist, erweckt Confrontation oberflächlich den Eindruck eines Action-Rollenspiels. Statt Dauergeklicke auf der Angriffstaste ist hier jedoch die Planung der Kämpfe angesagt, was es eher zu einem Taktik-Rollenspiel macht. Die vierköpfige Gruppe muss schon vorbereitet sein, um in de Dungeons kein Debakel zu erleben. Vorne müssen gestandene Kämpfer wie Darius stehen, während hinten Magier und Schützen unterstützen. Immer wieder muss man seine Paladine heilen, damit ihnen im Gefecht mit einer Feindgruppe nicht kontinuierlich die Puste ausgeht.  Sonst nutzt es einem auch nix, dass man Tote nachher quasi wiederbeleben kann, da sie nur halbtot sind. Beißt der letzte der Gang ins Gras, ist das Spiel aus und man muss neu laden.           

 

Freund und Feind

 

 

Blutige Kämpfe gibt's statt, auch wenn sie die Heldengruppe selten in Verlegenheit bringen.
Blutige Kämpfe gibt’s satt, auch wenn sie die Heldengruppe selten in Verlegenheit bringen. © 4P/Screenshot

Die Gefährten kämpfen allerdings fast von alleine, sobald sie den Feind erblicken, wobei man nur noch Spezialattacken auslöst. Das funktioniert ganz gut, auch wenn man mal das Feuer auf einen Gegner konzentrieren muss. Diese Macke haben aber auch andere Rollenspiele, wo sich die eigene KI meist den nächstgelegenen Feind schnappt, anstatt jenen zu attackieren, der am schwächsten erscheint. Einer Ausnahme gibt’s aber, denn sobald ein Feind besiegt ist, bleiben insbesondere Fernkämpfer öfter mal passiv, anstatt sich selbst einen neuen Feind zu suchen. Sie brauchen dann ein aktualisiertes Ziel per Rechtsklick mit der Maus.

 

 

Feinde gibt es in ganz unterschiedlichen Variationen: Muskulöse Nahkampfklone, elegante Armbrustschützen oder sinistere Vikare mit langen Klingen. Sie treten aber selten in Massen auf, so dass sie, so wild sie aussehen, unterm Strich besiegbar bleiben. Selbst wenn’s mal brenzlig wird, weil ein Endkampf mit starken Gegnern ansteht, wird’s eigentlich selten lebensgefährlich. Wer auf Stufe „normal“ spielt, bekommt Feinde also fast immer in bezwingbaren Dosen. Gerade so, dass man zwischen zwei Anstürmen immer noch etwas Zeit zum Heilen hat. Zwischen den Gefechten heilt die Gruppe übrigens besonders rasch, so dass man die Bandagen kaum braucht, die man sonst fürs Heilen braucht.

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