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Crime Life: Gang Wars (Action-Adventure) – Crime Life: Gang Wars

Nachdem fast alle großen Publisher mindestens ein GTA-inspiriertes Verbrecherspiel anbieten, versucht nun auch Konami einen auf Großstadt-Gangster zu machen. Allerdings gab es wohl keine bekannten Filmlizenzen, US-Metropolen oder Rap-Größen mehr, die nicht anderswo unter Vertrag stehen. Selbst Eminem zog es vor, lieber eine Nebenrolle in 50 Cent: Bulletproof zu spielen als den Helden in Crime Life: Gang Wars zu mimen. Das hielt Konami nicht davon ab, den Rest der D12-Crew unter Vertrag zu nehmen und ein Trauerspiel jenseits jeden guten Geschmacks zu veranstalten, bei dem das schlimmste Verbrechen das Spiel an sich ist…

© Hot House Creations / Konami

Hänschen klein ging allein…

Klein Tre möchte gerne ein großer böser Gangster werden, schlurft dahin,

Polygonsparkurs –  „Yo, ich bin so cool mit meinem eckigen Hut, ich brauch nicht mal einen Daumen.“

wo die vermeintlich schweren Jungs abhängen und macht wortlos einen auf dicke Hose. Doch irgendwie nimmt ihn keiner ernst – vielleicht liegt‘s an seiner aufgesetzten Gehbehinderung oder daran, dass er stumm ist. Selbst nachdem er den Prügelknaben der Outlawz-Gang verdroschen hat, will außer seinem Cousin und Fürsprecher Darryl niemand etwas mit ihm zu tun haben. Doch klein Tre gibt nicht auf, randaliert ein wenig im Villenviertel von Grand Central City, klaut ein paar Designer-Klamotten, mischt herum lungernde Headhunterz- oder KYC-Ganoven auf und ist sich auch nicht zu schade, den Laufburschen für den örtlichen Frisör zu spielen.

Mein Arzt heißt Dr. Burger King

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Nebenher prügelt er Kleingeld aus Parkuhren und Telefonzellen, übersprüht Graffitis rivalisierender Banden, säuft sich in Bars, obwohl er keinen Alkohol verträgt, Mut an oder frisst sich im Fast Food-Restaurant um die Ecke gesund – wer braucht schon einen Arzt, wenn man Schussverletzungen und Blessuren auch mit fettigen Pommes und Burgern kurieren kann… Hin und wieder zerdeppert er aus Frust, nicht selbst Auto fahren zu können, auch mal vorbeifahrende PKWs oder murkst friedliche Passanten ab, um an seiner primitiven Schlagtechnik zu feilen. Übertreibt ihr es, bekommt ihr es zwar mit den Cops und später auch speziellen Sondereinsatz-Kommandos zu tun,

Ganoven-Schaschlik: Mit der Machete spießt ihr rivalisiernde Gang-Mitglieder im Dutzend auf.

 aber die hängt ihr in der Regel recht leicht wieder ab oder legt sie einfach flach – sehr realistisch…

Zu blöd zum Treppensteigen

So prügelt und ballert ihr euch gelangweilt durch die Straßen der fiktiven Großstadt, führt mehr oder weniger plumpe Aufträge aus und klettert von albernen Story-Fetzen begleitet in der Beliebtheitsskala der Outlawz langsam nach oben, wodurch ihr auf euren Steifzügen von immer mehr Homies begleitet werdet, denen ihr sogar eine Hand voll Befehle wie „Greift an!“, „Haltet euch zurück!“ oder „Helft mir!“ erteilen könnt. Leider könnt ihr ihnen jedoch nicht sagen, wie sie eine zuvor erklommene Treppe wieder hinab kommen, wenn sie mal wieder in irgendwelchen Hinterhöfen verhängen und zu blöd sind, euch zu folgen… Na ja, wenigstens sind sie unsterblich und trotten euch sogar noch mit völlig entleerter Lebensenergie brav bis zum nächsten Energie spendenden Junk Food-Tempel hinterher.