Im Kampf gegen sichelschwingende Skelette, untote Cowboys, Indianer-Zomies und besessene Saloon-Damen greift ihr ohnehin die meiste Zeit zu eher konventionellen Waffen wie Pistole,
Doppel-Revolver, Karabiner, Scharfschützengewehr oder Schrotflinte, wobei letztere merkwürdigerweise über keinerlei Streuung verfügt und selbst direkt vor einem stehdende Gegner verfehlen kann… Natürlich gibt es auch ein paar exotischere Peacemaker wie eine Armbrust, die Explosivbolzen verschießt, eine zu einer Art Raketenwerfer weiterentwickelte Signalkanone oder ein streitkolbenähnliches Szepter. Auch Dynamitstangen und Splittergranaten (PS2-exklusiv) stehen zur Verfügung. Darüber hinaus besitzt jede Waffe einen klingenbewehrten Kolben, mit dem ihr im Nahkampf herrlich Munition sparen könnt. Insgesamt können nämlich nur maximal zwei Waffen gleichzeitig mitgeführt werden, die ihr aber jederzeit gegen gefundene Schießprügel oder die von getöteten Gegnern austauschen könnt.
Nur laufen ist langweilig
Manchmal dürft ihr auch eine stationäre Gatling-Gun bemannen oder einen Kanonenturm für eure Zwecke missbrauchen. In bestimmten Missionen klemmt ihr euch sogar hinters Steuer eines dampfbetriebenen Geschützwagens oder sattelt euren Hengst Shadow, was das auf Dauer doch etwas monotone Revolverheldendasein angenehm auflockert – wenn auch viel zu selten.
Zudem sind die 18 (PS2) bzw. 17 (Xbox) Story-Kapitel recht schnell gemeistert sind. Je nach Spielweise und Schwierigkeitsgrad ist der Ballerspaß nach sechs bis acht Stunden nämlich schon vorbei. Zwar könnt ihr durch besondere Leistungen in bestimmten Kapiteln noch ein paar Artworks freischalten, aber der Wiederspielwert ist dennoch recht gering.
Geselliges Mit- und Gegeneinander
Zum Glück gibt es aber noch die Möglichkeit, sich mit diversen Multiplayer-Modi zu beschäftigen. Auf der PS2 ist hier jedoch nur der exklusive, aber sehr reizvolle Koop-Modus erwähnenswert, der euch den Story-Modus auch zu zweit erleben lässt. Die Zwei-Spieler-Duelle via Splitscreen sind hingegen ziemlich witzlos. Xbox-Besitzer haben‘s da wesentlich besser. Zwar müssen sie auf den Koop-Modus gänzlich verzichten, freuen sich aber dafür über exklusive Team-Modi für bis zu vier Spieler via Splitscreen oder bis zu 16 Spieler über Xbox Live, was zumindest auf lange Sicht das motivierendere Angebot darstellt. Schade nur, dass auf den Darkwatch-Servern meist nicht viel los ist, so dass das Teilnehmermaximum nur äußerst selten erreicht wird.
Dazu trägt auch die von der Verbindungsqualität des Hosts abhängige Mitspielerbegrenzung bei, die auf der anderen Seite aber natürlich dafür sorgt, dass Lags und ähnliches Seltenheitswert haben.
Solide Technik
Performance-Einbußen gibt es somit eigentlich nur im Splitscreen-Modus, wo die Bildrate doch teilweise spürbar absinkt. Im Einzelspielermodus läuft Darkwatch jedoch gerade auf der Xbox jederzeit absolut flüssig und das obwohl es nicht einmal einen 60Hz-Modus gibt. Doch auch auf der PS2 gibt es trotz niedrigerer Bildrate keine gravierenden Einbußen. Bei Polygonzahl, Effekten und Texturqualität gibt es hingegen gar keine nennenswerten Unterschiede. Die vorwiegend düsteren Schauplätze wurden recht hübsch in Szene gesetzt und bieten dank Havok-Physik-Engine zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten, während sich die in ihre Einzelteile zerlegbaren und mit Ragdoll-Phyiscs versehenen Gegner zwar nicht gerade vielfältig, aber wenigstens stimmungsvoll designt und animiert präsentieren.