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Dawn of Magic (Rollenspiel) – Dawn of Magic

Wenn ihr muskelbepackte Helden in gold strahlenden Rüstungen mit Superwaffen nicht mehr sehen könnt, dann ist vielleicht Dawn of Magic interessant. In dem Action-Rollenspiel von Sky Fallen schwingt ihr nicht die große Axt, sondern den zündenden Zauberstab – ohne Magie geht gar nichts. Allerdings solltet ihr gute Augen mitbringen, denn sonst entgeht euch die Hälfte des Abenteuers.

© SkyFallen / Deep Silver

Schwankende Kämpfe

Der Kampf unterscheidet sich kaum von denen anderer Action-Rollenspiele, wenn ihr dort einen Zauberer nehmt. Die Gegner sind nicht sonderlich abwechslungsreich,

Monster auf Eis. Die übergroßen Ameisen lassen sich hervorragend mittels eines Zaubers einfrieren.

da ihr immer wieder aufdieselben Monster trefft – Goblins, Feuerameisen und Kojoten. Wie bei anderen Spielen auch gibt es neben den einfachen Unholden auch stärkere Monster, die eine Gruppe anführen. Im Fall der Schakale erledigt ihr den Boss zuerst, was das Rudel schwächt. Einzeln sind sie leichter zu besiegen. Es gibt auch übergroße Einzelgegner wie Drachen, die ihr einige Zeit mit Magie eindecken müsst, bis sie am Ende sind.

Von Ausgeglichenheit ist keine Spur: Bisweilen ist der eine feste Schwierigkeitsgrad nicht von schlechten Eltern, etwa wenn auf eine ganze Meute trefft. Sind noch Schamanen dabei, ist es meist um euch geschehen, was insbesondere für Anfänger frustrierend ist. Wieder andere Gegner sind nicht der Rede wert. Wer sich vielleicht an die eher laschen Kämpfe von Titan Quest gewöhnt hat, wird allerdings öfters ins Gras beißen, bis er sich umgestellt hat. Immerhin sorgt die Karte dafür, dass ihr den Feinden aus dem Weg gehen könnt. Erst später könnt ihr die Schwierigkeit verändern, allerdings nur noch schwerer, wenn ihr es durchgespielt habt.

Mehr zu tun

Neben dem reinen Zaubern hat euer Charakter natürlich noch andere Fähigkeiten: Ihr könnt selbst Waffen reparieren, Zutaten für einen Trank zusammenbrauen und Ausrüstung mit magischen Items aufwerten. Ihr könnt euch sogar tätowieren lassen, was ebenfalls alles übers Menü möglich. Die Areale wie Städte, Felder und Wälder sind teils riesig aber leider auch völlig unübersichtlich, da sie mit Details überfrachtet sind. Hier einen Händler zu finden, ist trotz der eingefärbten Karte gar nicht leicht. Eigentlich schade, denn viele der NPCs bieten euch eure Dienste an. Ihr könnt vom Alchemisten Tränke brauen oder vom Schmied Waffen schmieden lassen, was aber alles gar nicht einfach ist, da die Zutaten oft nicht leicht zu beschaffen sind.

Stiefmütterlicher Multiplayer

Der Multiplayer hat wenig zu bieten, das der Erwähnung bedürfte. Mit dem legendären Mehrspieler eines Diablo hat er nichts gemein, obwohl 16 Spieler im LAN gegeneinander antreten dürfen.

Optische Highlights sind leider rar gesät. Zudem fehlt es trotz Zoom und Karte oft an der Übersicht.  

Immerhin gibt es verschiedene Spielmodi, die aber nur das Übliche bieten und keinen Koop-Modus. Von einer eigenen Community mit Servern ist weit und breit keine Sicht, so dass auch die Möglichkeit des Internetspiels wenig mehr als bloße Staffage ist. Außerdem müsst ihr euch einen neuen Charakter erstellen und dürft nicht euren Magier nehmen.

Vollgestopfte Grafik

Rein äußerlich hinterlässt Dawn of Magic einen angestaubten Eindruck, obwohl es eine 3D-Darstellung bietet. Die Grafik ist zwar bunt, überzeugend sehen jedoch allenfalls die Zauber und Lichteffekte aus. Die Gebäude sehen klobig aus und die fächerartigen Bäume wenig echt. Dass die vollgestopfte Umgebung nicht gerade die Übersicht fördert, wurde schon mehrfach erwähnt. Leider gilt für die dreh- und zoombare Kamera Entsprechendes, die ihr sogar von Hand umjustieren müsst. Ein automatische Verfolgerperspektive wäre hier eher Trumpf gewesen. Warum manche Stadt gar nur einen begehbaren Ausgang besitzt, obwohl einige in der Mauer eingezeichnet sind, bleibt ebenfalls ein Geheimnis der Macher.