Fazit
Düster, verstörend, brillant: Vor allem in den ersten Stunden zieht Visceral Games alle Register und serviert mit gezielten Schockeffekten, blutiger Action und einer beklemmenden Atmosphäre einen packenden SciFi-Horror erster Klasse. Alleine die grandiose Soundkulisse kann anfällige Spieler bei der nächtlichen Erkundung der Sprawl mit ihrer markerschütternden Dynamik schon in den Wahnsinn treiben – die kraftvolle 5.1-Abmischung ist im wahrsten Sinne des Wortes beängstigend! Doch auch das geniale Spiel mit Licht und Schatten, subtile Elemente wie kleine Bewegungen im Hintergrund sowie Isaacs Psycho-Attacken sorgen in den abwechslungsreichen Kulissen für dieses gewisse Kribbeln im Bauch – das unwohle Gefühl zu wissen, dass jeden Moment etwas Furchtbares passiert. Leider nutzen sich die Spannungs- und Schockmomente mit der Zeit und dem stärkeren Waffenarsenal ab, wiederholen sich und werden vorhersehbar. Außerdem mutiert die Flucht gegen Ende zur reinen Metzelorgie, obwohl man es bis dahin schafft, eine gute Mischung aus Action, Spannung, Rätseln und Geschicklichkeitseinlagen zu bieten. Trotzdem hätten mehr Bosskämpfe nicht geschadet und auch aus Isaacs Psycho-Anfällen hätte man spielerisch mehr rausholen können – man denke nur an Eternal Darkness. Trotzdem kommt der Protagonist, der hier endlich öfter sein Gesicht zeigt und auch spricht, sehr viel besser als Figur rüber als bei seinem stummen Erstauftritt. Das innovative HUD-System weiß hier genau so zu gefallen wie beim Vorgänger. Das gilt auch für die Kinese- und Stase-Fähigkeiten sowie einen Großteil der Bewaffnung. Durch das massive Recycling hat man allerdings oft das Gefühl, nicht so viel Neues geboten zu bekommen. Ein paar neue Nekromorphs, freie 360 Grad-Steuerung im Vakuum, ein optimiertes Navigationssystem und Waffenzuwachs sind eigentlich das Mindeste, was man von einer Fortsetzung erwarten kann. Was die Spielzeit angeht, ist man etwa auf gleicher Höhe, denn sowohl die Flucht von der Ishimura als auch von der Sprawl hielt mich jeweils ca. 12-14 Stunden in Atem. Die größte Überraschung liefert der Mehrspielermodus: Nicht, weil er enthalten ist – das macht ja mittlerweile jeder. Sondern deshalb, weil er gut funktioniert und nach bester Left 4 Dead-Tradition unglaublich viel Spaß bereitet. Wer sowohl eine PS3 als auch eine Xbox 360 (oder einen PC) zu Hause hat, sollte übrigens zur limitierten Fassung für die Sony-Konsole greifen: Technisch liegen alle Versionen etwa auf dem gleichen Niveau, doch bekommen nur PS3-Besitzer das hervorragende Dead Space: Extraction in einer grafisch aufgepeppten HD-Version und mit noch präziserer Move-Steuerung als wuchtigen Bonus dazu.Testgrundlage waren die deutsch- (PC) und englischsprachigen (360 & PS3) PEGI-Version.
UPDATE:
Mittlerweile haben wir einen Blick auf die deutsche Fassung werfen können: Die Kampagne entspricht dem Original und wie angekündigt wurden lediglich am Mehrspielermodus Änderungen vorgenommen – hier gibt es kein Friendly Fire mehr. Dies führt leider dazu, dass deutsche Spieler von internationalen Sessions ausgeschlossen werden und quasi nur untereinander antreten dürfen. Da man unter diesen Voraussetzungen kaum Lobbys findet und auch der Spielablauf unter der Einschränkung leidet, würde ich bei der USK-Fassung ein bis zwei Prozent von der Gesamtwertung abziehen. Mehr Infos zur deutschen Version gibt es hier.
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Wertung
Dead Space 2 ist ein Spiel gewordener SciFi-Alptraum mit einer beängstigenden Klangkulisse, blutiger Action und Nerven zerfetzenden Schockmomenten.
Dead Space 2 ist ein Spiel gewordener SciFi-Alptraum mit einer beängstigenden Klangkulisse, blutiger Action und Nerven zerfetzenden Schockmomenten.
Dank Dead Space: Extraction als Bonus ist die PS3-Version für Multi-Plattform-besitzer die erste Wahl!
Ich hab's nochmal durchexerziert und muss sagen: DS2 ist der Teil der Reihe, der mir am meisten auf's Gemüt schlägt.
Scheint bei mir tagesformabhängig zu sein: Beim ersten Durchgang kein Problem. Aber vorgestern lagen meine Nerven bis etwa Kapitel 6 oder 7 komplett blank.
Trotzdem ging mir der regelrechte Gegner-Spam ab Kapitel 10 unbeschreiblich auf den Senkel und während der letzten 2 Abschnitte konnte ich nur noch lachen, weil man aus allen Richtungen angesprungen wird und etwa alle 2 Meter neue Viecher aus Lüftungsschächten gekrochen kommen. Schade, dass dies in Teil 3 sogar noch übertroffen wird.
Keine Lust, das auf hardcore anzufangen. Da erschien mir DS1 auf "Unmöglich" doch um Welten fairer.
Gestern Abend endlich pünktlich gedurcht, denn DS3 ist auch bei mir eingetrudelt. Wird ab heute im Coop angegangen.
Es spielte sich wirklich sehr ähnlich wie Teil 1, aber das fand ich gut, fühlte mich direkt heimisch. Bloß hatte ich am Ende den Eindruck, dass Teil 1 insgesamt die schwierigeren Passagen hatte (vergleicht die beiden letzten Bosskämpfe, oder auch die jeweiligen Szenen mit den Unbesiegbaren).
Diese neuen Velociraptor-Gegner waren großartig, nur echt schade, dass man nach dem zweiten Aufeinandertreffen schon genau wusste, an welchen Stellen sie erscheinen (die Räume sind grundsätzlich immer gleich aufgebaut, wenn man auf mehr als einen von ihnen trifft).
Als Farbenblinder muss ich mich aber über das Hacking-System beschweren - es gab eine Stelle, die war für mich nur mit Glück zu meistern (bzw. ab da hab ich nur noch auf die Vibration des Pads geachtet). Da, wo man im Vakuum hacken musste, da war nämlich das rote Kreisteil für mich nicht vom blauen zu unterscheiden.
Haben sich wirklich viele drüber beschwert, auch im Test hier kommts eher negativ an, aber ich fands großartig:
An all die coolen Leute, die nicht verstehen können, warum man Dead Space gruselig findet, weil sie ja dauernd nur gähnen müssen:
Horror ist wie Pornos. Der Eine steht auf Asia-Tentakel-Porno, der nächste auf Lesben-Porno, ein anderer auf romantische Pornos, den vierten lässt das alles kalt. Denn er ist schwul.
Das müsst ihr ganz einfach akzeptieren - oder als ignorante Trottel gelten
Nachtrag: Vielleicht lag es daran, dass ich schon vieles aus Teil 1 gewohnt war, aber damals war es definitiv noch so, dass ich "mit Mühe" ein...
@Kumbao:
Was soll der Satz mit den Kindern aussagen?
Bei Dead Space 2 ist es auch nicht "der Schwierigkeitsgrad", sondern das Gefühl, dass es oft Glück ist, ob das Viech an einem vorbeispringt oder trifft, ob man sich gerade zufällig richtig dreht usw., wenn die gescriptete Szene beginnt. Schließlich auswendig zu lernen, was passiert, kann nicht "fordernd" sein. Es ist langweilig. Genau so wie die Speicherpunkte, die einen zwingen, die Übergangsviecher ein dutzend Mal zu töten.
Mit einem etwas schnelleren Charakter, größeren Arealen und eher zufallsbasierten Situationen wäre es besser.
Das Spiel frustriert mich von Kapitel zu Kapitel. Immer warten vorgezeichnete Situationen, die genau dann beginnen, wenn man aus Shooter-Sicht falsch steht. Das Spielprinzip besteht ja durchaus daraus, dass der Charakter zu lahm ist und man mit "Schockmomenten" umgehen muss, aber irgend wie bin ich es jetzt bei Kapitel 7 schon satt. Die Speicherpunkte, die im Test als "fair" bezeichnet wurden, finde ich affig. Es gibt von den Entwicklern bewusst gesetzte Stellen, die hochwahrscheinlich beim ersten Durchzocken zum Tode führen. Die Speicherpunkte sind aber so gelegt, dass man die lahmen Passagen davor auch (immer wieder) machen muss. Das heißt, manche Stellen, die sowieso im Spiel irgendwann nur noch wie Copy und Paste vorkommen, muss man ein dutzend Mal machen, nur weil man eine Situation, die 2-3 Minuten später kommt, nicht beherrscht.
Die Atmosphäre und die vorgezeichneten Monster-Situationen fand ich anfangs ziemlich cool, aber mittlerweile bin ich es leid immer wieder "überrascht" zu werden. Führt nur dazu, dass ich die Stellen auswendig lernen muss und dann eine Portion Glück brauche.
Haben die meisten hier das Game am Stück durchgespielt mit sehr wenigen Toden? Diese Verbindung "lahmer Charakter" und "nervige Speicherpunkte" führt jetzt dazu, dass ich Dead Space 2 bei Seite lege. Gescriptete Spielsituationen auswendig lernen hat für mich ncihts mit fordernd zu tun.