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Defender’s Quest: Valley of the Forgotten DX (Taktik & Strategie) – Storylastige Turmverteidigung

Manchmal dauert es etwas länger, bis ein PC-Geheimtipp auch den Weg auf Konsolen findet. Doch knappe sechs Jahre wie bei diesem Rollenspiel-Tower-Defense-Mix sind doch eher ungewöhnlich. Dennoch waren wir neugierig, wie sich das ungewöhnliche Defender’s Quest im Test präsentieren würde.

© Level Up Labs / Level Up Labs

Denn zusätzlich zur Herausforderung, auf jedem der clever gestalteten Schlachtfelder die ideale Position für seine Figuren zu finden und so vielleicht zu einer perfekten Bewertung zu kommen, gibt es noch ein paar andere Elemente, die sorgsam ineinander greifen. Bessere Ausrüstung und gesteigerte Fähigkeitswerte sorgen für erhöhte Effektivität, die vor allem auf den höheren der vier Schwierigkeitsstufen pro Abschnitt nötig sind. Im Gegenzug bekommt man hier nicht nur mehr Erfahrung oder mehr Kram. Von Zeit zu Zeit springt sogar Ausrüstung heraus, die ansonsten teuer gekauft werden müsste. Sehr schön: Hat man seine Figuren platziert, ist man nicht zum tatenlosen Zuschauen verdammt. Zum einen ist es relativ problemlos und mit nur geringem Psi-Aufwand möglich, sie an einen anderen Ort zu versetzen, an dem sie effektiver ihren Auftrag verrichten können. Und nicht zuletzt kann man die ebenfalls Psi verwendenden Zauber sprechen, um sich auf dem Schlachtfeld einen Vorteil zu verschaffen. Dass dies alles ohne Hektik stattfindet, da man das Geschehen jederzeit in acht Geschwindigkeitsstufen vom absoluten Stillstand (bei dem man aber weiterhin Befehle geben darf, um sich z.B. auf bestimmte Gegner zu fokussieren) bis zum Hyperturbo betrachten darf, rechne ich Level Up Labs ebenfalls hoch an.

16-Bit-Defense

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Jede Figur hat ihre eigene Ausrüstung und kann hinsichtlich des Fähigkeitenbaums individuell aufgebaut werden. Dennoch hält sich das Mikromanagement in Grenzen. © 4P/Screenshot

Dabei zeigt sich der Schwierigkeitsgrad im Allgemeinen als sehr moderat. Mitunter sollte man zwar „grinden“, um seine Figuren aufsteigen zu lassen oder genug Kram zu sammeln, damit man seine Armee aufstocken kann. Doch letztlich kann man die Geschichte auch mit nur minimalem Anforderungsprofil genießen, wenn man die unterste Stufe wählt. Oder aber man passt entscheidende Einstellungen wie ausgeschüttete Erfahrung, Kram usw. an, um es sich etwas leichter zu machen. Die audiovisuelle Umsetzung hingegen hat nur wenig Anteil daran, einen zum Weiterspielen zu motivieren. Der 16-Bit-Ansatz, der noch verstärkt wird, wenn man den „HD-Modus“ zum Glätten der Spriteränder abschaltet, ist zwar charmant, doch unter dem Strich recht generisch. Und die Schlag bzw. Schussgeräusche oder das auf Dauer nervige „Pling“ der Heiler beim Wirken eines Gesundheitszaubers schrammen irgendwann an der Nervgrenze entlang – wie auch die Musik, die zwar beim ersten Hören stimmungsvoll wirkt, aber mit ihren Endlosloops vor allem in den Gefechten schließlich negativ auffällt.

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Die Karte gibt eine gute Übersicht. © 4P/Screenshot

Dass Defender’s Quest nicht vorrangig für den Konsolen- und damit Pad-Betrieb konzipiert wurde, ist von Beginn an spürbar. Zwar hat man sich bemüht, die wesentlichen Elemente (Helden, Zauber) so unkompliziert wie möglich an die Controller anzupassen. Doch beim Durchschalten zwischen den einzelnen Klassen und ihrer Mitglieder springt man auch gerne mal einen Schritt zu weit. Da das Spiel jederzeit pausiert werden kann, wirkt sich dieses Manko allerdings nicht auf den Spielverlauf und damit auch nur sehr geringfügig auf die Wertung aus – zumal man in den Optionen auch Trägheit und Geschwindigkeit des Mauszeigers festlegen kann. Etwas nerviger hingegen ist ein kleiner Bug, der beim Durchschalten von Zaubern auftreten kann und der dafür sorgt, dass man zwar auf seine Einheiten schalten kann, diese aber von einem Text überdeckt werden. Dieser gelegentlich auftauchende Fehler lässt sich allerdings auch schnell über bestimmte Menüwege beheben, so dass er sich ebenfalls nur leicht auf die Wertung auswirkt.

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