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Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde (Taktik & Strategie) – Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde

Peter Jacksons gefeierte Ringverfilmung gibt`s mittlerweile nicht nur auf DVD: Vom Rollenspiel bis hin zur Requisite, von der Kaffeetasse bis hin zu Unterhose – Frodo & Co sind überall. Feldherren durften bisher allerdings nur auf dem Brett gegen Sauron antreten. EA füllt jetzt die virtuelle Lücke und präsentiert das erste Echtzeit-Strategiespiel zur Kino-Trilogie. Können die Fantasy-Schlachten begeistern?

© EA Los Angeles / Electronic Arts

Feuer aus Isengart

Eine Kolonne aus Leder, Stahl und Hass wälzt sich durch die trügerische Stille des Fangorn – angeführt vom schlohweißen Saruman, inszeniert von der aufgepeppten Sage3D-Engine. Die sorgte schon in Command & Conquer: Generäle <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4447′)“>

für eine pompöse Kulisse und lässt den sagenumwobenen Wald mit rauschenden Bächen, fliehenden Rehen und malerischen Grüntönen unheimlich lebendig wirken. Zusammen mit den wehmütigen Melodien des Films sowie den markanten Befehlen der Originalsprecher herrscht fast Kino-Stimmung.

Auge in Auge: Isildur und Sauron. Fast jede wichtige Szene des Films wird entweder in Spielgrafik oder im Originalausschnitt gezeigt.

Die Spannung steigt, als die Armee aus Isengart ihr Ziel erreicht: Das Lager der mächtigen Ents, das uralte Heiligtum von Baumbarts Volk. Sechs Abteilungen Ork-Armbrustschützen und sechs Zähne fletschende Kompanien Uruk-hai warten auf Sarumans Befehl. Ein paar Mausklicks später geht alles ganz schnell: Bolzen werden angezündet, Orks mit einem Zauber motiviert und Saruman jagt einen sengenden Feuerball in die nichts ahnenden Ents – die Luft flirrt in Hitze, die Baumwesen brüllen, die Schlacht um Mittelerde hat begonnen.

Vorsicht, Baum fällt!

Aber Saruman hat`s trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit nicht leicht: Die in Flammen lodernden Ents rasen vor Wut und treten mit ihren Wurzelfüßen so wild um sich, dass mehrere Orks auf einmal in den Tod geschleudert werden –  Panik und Raserei werden ähnlich wie in Rome: Total War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3554′)“>

optisch dargestellt. Und selbst ein besiegter Ent ist dank der wirkungsvoll eingesetzten Physik-Engine noch eine Gefahr: Sein Fall zerschmettert gleich eine halbes Dutzend kreischender Uruk-hai. Wenn in späteren Schlachten Olifanten umfallen, werden ganze Kompanien begraben. Die pompöse Filmlizenz strömt aus jedem Winkel des Spiels: Egal ob einfacher Ork oder Hobbit-Held, egal

Die Ents brennen: In der bösen Kampagne müsst ihr u.a. Sarumans Ork-Armee zum Sieg führen.

ob der Turm von Isengart oder Helms Klamm – jede Figur und jede Location gleicht ihrem Jackson`schen Leinwandvorbild bis zum letzten Pixel.

EA Pacific fackelt ein bildgewaltiges Schlachterlebnis ab, das auch erstmals Emotionen darstellt: Wenn Saurons Auge gleißend über das Schlachtfeld schwebt, zittern Rohans Bauern vor Angst und gehen in die Knie; wenn Eomer zu seiner stolzen Kavallerie stößt, jubeln die Recken und schütteln ihre Speere – das sieht klasse aus. Aber obwohl diese Gefühle auch spielerischen Einfluss haben und die Ankunft eines Helden die Kampfkraft steigert, werden sie nicht konsequent genug eingesetzt: Gerade die heillose Panik in ausweglosen Situationen lässt sich sehr selten beobachten; stattdessen lassen sich eigene und gegnerische Krieger oft einfach abschlachten. Das ist schade, denn wenn es hier weniger KI-Aussetzer gegeben hätte, wäre das Spielgefühl noch um einiges packender gewesen. Trotzdem gebührt EA hier ein großes Lob, denn gerade die emotionale Komponente wurde auf den virtuellen Schlachtfeldern bisher viel zu selten einbezogen.