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Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde (Taktik & Strategie) – Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde

Peter Jacksons gefeierte Ringverfilmung gibt`s mittlerweile nicht nur auf DVD: Vom Rollenspiel bis hin zur Requisite, von der Kaffeetasse bis hin zu Unterhose – Frodo & Co sind überall. Feldherren durften bisher allerdings nur auf dem Brett gegen Sauron antreten. EA füllt jetzt die virtuelle Lücke und präsentiert das erste Echtzeit-Strategiespiel zur Kino-Trilogie. Können die Fantasy-Schlachten begeistern?

© EA Los Angeles / Electronic Arts

Pompöse Präsentation

Zwar kommt man im totalen Zoom nicht an das brillant eingefangene Handgemenge aus Warhammer 40.000: Dawn of War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=4841′)“>

ran, aber dafür schlägt man jedes andere erhältliche Spiel in Sachen Animationsvielfalt: Eure Kämpfer stehen bei Auswahl stramm, Trolle reißen Bäume für den Kampf aus, Soldaten ducken sich vor Hieben und springen aus vollem Lauf auf herrenlose Pferde. Die

Rohans Reiter im Funken sprühenden Schlachtgetümmel.

Präsentation ist auch deshalb so grandios, weil immer wieder ansatzlos Filmausschnitte eingespielt werden: Entweder als Einleitung zum nächsten Auftrag oder als edle Verzierung in den Menüs – selbst die nachgestellten Szenen in Spielgrafik sehen klasse aus. Die optische Pracht wird allerdings nicht nur eure Hardware, sondern auch eure Geduld aufgrund der langen Ladezeiten ausreizen.

Ein großer Pluspunkt ist auch das Kampagnen-Duett: Ihr könnt sowohl auf Seiten der Gefährten und Gandalfs als auch auf Seiten Mordors in den Krieg ziehen. Gerade dieser Perspektivwechsel zu den bösen Schergen bietet eine willkommene Abwechslung zur altbekannten Story. Sehr schön ist auch, dass man immer wieder zwischen den Gefährten und seinen Truppen wechselt, so dass es immer wieder kleine Scharmützel an bekannten Schauplätzen gibt, die so manche Überraschungen bergen. Es liegt an eurem Können, ob die Story etwas anders erzählt wird. In den Minen Morias könnt ihr z.B. den Balrog ohne Brückensturz besiegen und wenn ihr in Amon Hen schnell genug seid, dürft ihr sogar den tapferen Boromir vor den Pfeilen der Orks retten.

Ambrosia für Feldherren?

Die Story stimmt, Auge und Ohr werden aufs Feinste bedient, aber wie sieht`s spielerisch aus? Kommen auch Feldherren und Strategen auf ihre Kosten? Die dürfen sich jedenfalls erstmal darüber freuen, dass es kein lästiges Rohstoffmanagement gibt: Sobald ein Sägewerk, ein Bauernhof oder eine Eisenmine gebaut wurde, sorgen diese automatisch für bare Münze. Auch der Basisbau flutscht in null Komma nichts, denn es gibt vorgegebene Bauplätze, die man nur noch kurz aktivieren muss und schon quälen sich Kaserne, Turm & Co aus dem Boden. Das ist zwar schön einfach, aber so sind die befestigten Punkte auf der Karte immer schon vorgegeben, was den listigen Bau von Kasernen und Gebäuden hinter den feindlichen Linien verhindert – gerade im Multiplayer rauben diese Vorgaben ein wenig Dynamik. Ebenso simpel wie der Aufbau läuft die Steuerung ab: Alles wird bequem per Maus, Lassomethode und Gruppenbildung organisiert.

Massenschlachten ohne Finesse

Auf der edlen Strategiekarte könnt ihr das nächste Ziel auswählen, das bestimmte Boni bringt.

Leider mangelt es der Steuerung an Komplexität und Formationsdisziplin, wenn man in der Masse befiehlt: In kleinen Kampfgruppen lassen sich je nach Einheitentyp noch bestimmte Formationen wie Block (Fußtruppen), Keil (Reiter), Schildwall (Gondorgarde) oder lockeres Ausschwärmen (Bogenschützen) ausführen. Und man kann Kämpfer mit Armbrustschützen verschmelzen, so dass Erstere in der neu entstandenen Gruppe immer vorne stehen – ideal, um den Fernkampf abzusichern.

Aber EA hat es versäumt, abseits von der einfachen Verteidigung eines Gebietes komplexes taktisches Einheitenverhalten wie z.B. „Gebiet erkunden“, „Nur Gebäude angreifen“, „Ausschwärmen und jeden Gegner attackieren“ oder „Nur Fernkampf nutzen“ einzubauen. Das macht das Spiel für Einsteiger leichter, sorgt aber für recht einseitge Befehlsmöglichkeiten. Auch Formationen für die Masse sind Fehlanzeige: Das heißt, dass ihr nicht alle sichtbaren Einheiten markieren und à la Rome: Total War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3554′)“>

in einer optionalen defensiven oder offensiven Aufstellung platzieren könnt. Und wenn man trotzdem einen großen Pulk aus zwölf Kompanien zu einer Gruppe zusammenfasst, und diesen bewegt, gibt es keine einheitliche Marschgeschwindigkeit, die sich z.B. an der langsamsten Einheit orientieren würde. EA hat uns in einem Interview bestätigt, dass komplexere Formationen aufgrund des Termindrucks nicht mehr realisierbar waren.