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Der unglaubliche Hulk – Das offizielle Videospiel (Action-Adventure) – Der unglaubliche Hulk – Das offizielle Videospiel

Sega, Marvel und Filmumsetzungen für die aktuelle Konsolengeneration… Da war doch was? Richtig: Iron Man, vor gut vier Wochen ins Rennen um die Fangunst gestartet, zeigte sich auf der 360 nicht so durchschlagend, wie es sich für einen Helden seines Ranges gehört. Und ebenso schnell, wie der Eiserne im Kino vom Unglaublichen Hulk abgelöst wird, unternimmt Sega einen zweiten Anlauf, um zu beweisen, dass man mit Lizenzen umgehen kann.

© Edge of Reality / Amaze (DS) / Sega

Neues Spiel, neues Glück

Werfen wir einen Blick zurück: Vor gut vier Wochen hat sich Sega mit Iron Man das erste Mal seit langer Zeit auf Lizenz-Terrain begeben. Das 360-Ergebnis: Ambitionierte, aber letztlich durchwachsene Unterhaltung und eher magere 55 % in der 4P-Wertung. „Das können wir besser!“ dachte sich Sega und schiebt pünktlich zum Release des Zelluloidwerkes den Unglaublichen Hulk nach.
Die Aufgabe, den grünen Griesgram zum Leben zu erwecken, fiel dabei dem Team von Edge of Reality zu. Ein kleiner Blick

In der zerstörbaren Umgebung ist Hulk nicht nur auf seine Fäuste als Waffe angewiesen.

in deren Portfolio offenbart, dass man für Activision bereits mit Shark Tale und Over the Hedge Lizenzerfahrung gesammelt hat und auch Superhelden kennt: Edge of Reality hat seinerzeit Spider-Man für das N64 entwickelt. Nun gut, es ist kein Qualitätsstammbaum, wie ihn sich Treyarch mit den letzten Umsetzungen der Spider-Man-Filme gesammelt hat, doch Anlass zur Hoffnung gibt es trotzdem.

Spider-Man 4 Ultimate Destruction 2

Zumal sich das Team deutlich angeschaut hat, was den Erfolg von anderen Superhelden-Versoftungen ausgemacht hat.  Neben dem bereits aufgeführten Spider-Man (SM) orientiert man sich vor allem am von Radical Entertainment für Vivendi entwickelten Hulk – Ultimate Destruction (HUD).
Dementsprechend fährt man im neuen Hulk mit Manhattan (wie in SM) eine offene Welt auf, die in anderer Form auch in HUD zum Einsatz kam. Gefüllt mit zahlreichen kleinen Minispielen, zahlreichen Story-Strängen, die ihr nach eigenem Gutdünken verfolgen könnt, vielen Kleinigkeiten zum Entdecken sowie einer ansprechenden Vertikalität (kennt man alles aus SM), könnte man fast schon den Eindruck bekommen, dass man hier die Spider-Man-Engine lizenziert hätte…
Wenn nicht das enorme Zerstörungspotenzial wäre, das man aus HUD kennt: Nahezu alles, inklusiver pompöser Wolkenkratzer, kann zerlegt und teilweise als Waffe recycelt werden.

Natürlich nicht ungeschoren: Mit jeder zerstörten Fassade, mit jedem weggeworfenen Auto, ja selbst mit einem platt gewalzten Baum wird die Risikostufe erhöht. Erreicht sie bestimmte Grenzwerte, wird das Militär mit immer stärkeren

Die Zwischensequenzen orientieren sich an den Filmen, sind aber vergleichsweise niedrig aufgelöst.

Einheiten auf den Plan gerufen, um euch aus dem Verkehr zu ziehen. Abhilfe schafft hier nur entweder die Flucht per U-Bahn-Schacht in ein anderes Stadtviertel oder der Versuch, euch aus der Sichtweite der Soldaten zu begeben und zu warten, bis die Risikostufe wieder ein passables Niveau erreicht.

Missionen ohne Risiko

Diese Mechanik ist allerdings nur im „Erforschungsmodus“ im Einsatz. Befindet ihr euch auf einer Mission, ist die Risikostufe vernachlässigbar.
Mit den verschiedenen Story-Strängen, deren teils mehrstufige Aufgaben natürlich im Mittelpunkt von Hulk stehen und die über die ganze Stadt verteilt sind, ist man gut zehn Stunden beschäftigt.
Das Problem: Diese zehn Stunden sind mit meist am unteren Rand des Schwierigkeitsspektrums schrammenden Missionen vom Schema F gefüllt. In nahezu jedem Strang, den ihr verfolgt, geht es entweder um die Zerstörung von Gegnern oder um den Schutz bestimmter Ziele. Gelegentlich kommt noch ein Zeitlimit dazu, aber das ist es dann auch meist.

Natürlich gibt es auch die obligatorischen Bosskämpfe. Doch auch die präsentieren sich hinsichtlich der Anforderung als wohlgesonnen, da man meist immer wieder gute Möglichkeiten bekommt, seine Spezialfähigkeiten einzusetzen, allen voran die Heilung.