Fazit
Hidetaka Miyazaki ist dafür bekannt, über spielerisch und erzählerisch einzigartige Kulissen Geschichten zu erzählen – seinem Déraciné merkt man das allerdings nicht an. Weder entdeckt man in der alten Schule interessante Objekte noch hat man auch nur die Möglichkeit, die Umgebung eingehend zu untersuchen. Gerade die in der Virtual Reality so wichtige Interaktion beschränkt sich auf ein profanes Point-and-Touch mit ganz wenigen dafür vorgesehenen Gegenständen. Würde man wenigstens einer spannenden Erzählung folgen… doch mehr als ein müdes Butterfly Effect, das anderswo längst packender inszeniert wurde, gelingt Miyazaki nicht. Hinzu kommen ein viel zu früh vorhersehbares Ende und liebenswerte, aber unnatürlich steife Charaktere. Eine Weile lang wird man von der Neugier über die übernatürlichen Ereignisse, der stimmungsvollen Musik sowie den plastischen Kulissen getragen. Zu schnell geht diese Faszination aber im ermüdenden Voranklicken eines oberflächlichen Mystery-Krimis verloren.
Zweites Fazit von Michael Krosta:
Langeweile hat einen neuen Namen: Déracinè! Ich weiß nicht, was Miyazaki-san und sein Team bei From Software geritten hat, ein solch dermaßen ödes, uninspiriertes und belangloses Abenteuer abzuliefern. Im Prinzip geistert man auf der Suche nach neuen Wimmelbild-Hinweisen sowie dämlichen Sammelaufgaben immer wieder durch die gleichen Areale, lauscht den einschläfernden (aber immerhin komplett lokalisierten) Dialogen oder Monologen der uninteressanten Figuren oder freut sich, mit dem Einsatz des mächtigen Geister-Ringes oder Gegenständen aus dem Inventar zumindest einen Hauch von halbwegs sinnvoller Interaktion zu erleben. Die vor allem aufgrund des Soundtracks vorherrschende Melancholie wirkt dabei nicht nur künstlich aufgesetzt, sondern drängt sich mit den ewig gleichen Klängen sogar unangenehm auf und lullt mich als Spieler passend zum Spielverlauf zusätzlich ein. Dazu gesellt sich eine fummelige Teleport-Steuerung mit den obligatorischen Move-Controllern, bei der man aufgrund zu weniger „Fixpunkte“ teilweise sogar Umwege gehen muss, um ans gewünschte Ziel zu gelangen. Warum zum Teufel kann man als Geist zwar auf Bäume klettern, sich aber nicht von einem Dach zurück auf den Boden teleportieren? Leider versagt Déracinè für mich damit nicht nur als Erlebnis, sondern auch als Spiel! Wenn das die Vision ist, die From Software für VR hat, kann man nur hoffen, dass Déracinè das erste und letzte Experiment des Studios in diesem Bereich darstellt. Da kehre ich sogar lieber freiwillig zur nächstbesten generische VR-Ballerbude zurück als noch eine Minute länger mit dieser inhaltlich sowie spielerisch mangelhaften Schlaftablette zu verschwenden.
Wertung
Erzählerisch und vor allem spielerisch enttäuschender VR-Einstieg von Hidetaka Miyazaki.
Erzählerisch und vor allem spielerisch enttäuschender VR-Einstieg von Hidetaka Miyazaki.
Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Gar nicht.
Es gibt keine Käufe.
Beim Spieletitel klingeln schon meine Artsy-Fartsy-Bullshit Glocken.
Nein im ernst: Ich bin in der selben Position wie du und argumentiere stellenweise auch so, weil oft der Respekt einfach für die Arbeit der Entwickler fehlt. Das äußer sich nicht nur in krassen Fällen Todesdrohungen(von denen ich selbst natürlich noch keine bekommen habe) sondern auch oft genug einfach nur darin, dass man Spiele kostenlos anbietet und sich dann noch beleidigen lassen muss, weil man als kleiner Entwickler nicht 1000 versch. Geräte, Tablets, Smartphones und Co. hat um jede Hardware-Konstellation zu testen. Das habe ich also selbst schon erlebt und es ärgert mich auch sehr, dass man dann so unflätig dumme Sprüche an den Kopf geworfen kriegt, vor allem weil man erstmal Jahre studieren musste, gelernt hat, geübt hat, getüffelt hat und letzendlich seine Energie und seine Kreativität in ein Projekt steckt, dass dann von Leuten schlecht gemacht wird, die nicht mal ansatzweise diese Fähigkeiten besitzen und die eigentlich dankbar sein sollten, dass es Menschen gibt, die ihre Freizeitgestaltung mit Videogames überhaupt möglich machen. Denn Geld können sie soviel haben wie sie wollen. Ohne Menschen die fähig sind, Spiele zu entwickeln, die ihren Ansprüchen entspricht, können sie höchstens Münzwerfen mit ihrem Geld spielen.
Aber dennoch muss ich dir hier wiedersprechen: Michaels Wortwahl ist tatsächlich etwas derbe, aber nicht so, dass ich ihn mit oben genannten Personen in einen Topf werfen möchte. Das liegt schon allein daran, dass ich bei den Redakteuren hier weiß, dass sie professionell sind und Zeit und Erfahrung mitbringen. Wenn also ein "Michael Krosta"...
Doch doch, geht auch noch anderes. Par Beispiele: The Persistence, WipEout VR, Astro Bot: RM, Skyrim VR, Firewall und auch Star Trek Bridge Crew.
Das sind meine momentanen Lieblingsspiele der PlayStation VR
Schade, die PS4 ist wohl einfach zu langsam für packende VR-Unterhaltung in der Qualität, mehr als erschrecken geht da wohl nicht. Ich wollte mir das Spiel schon holen weil ich auch Spaß mit den alten Myth oder Riven Titeln hatte.
Generell mag ich ruhigere Spiele die spiele ich dann bewusst um Stress ab zu bauen. Wenn die dann nicht kompliziert sind, brauchen sie aber auf jeden Fall eine gute Story damit sie unterhalten.