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Desync (Shooter) – Ego-Shooter und Arcade-Action

Warum unser Test erst mit fast drei Monaten Verspätung erscheint? Weil Desync neben der Veröffentlichung von Nintendo Switch in einem Loch verschwunden ist, aus dem ich es erst am vergangenen Wochenende wieder ausgegraben habe. Warum unser Test überhaupt noch erscheint? Weil ich schon eine ganze Weile lang nicht so viel Spaß mit einem Solo-Shooter hatte!

© The Foregone Syndicate / Adult Swim Games

Lieber spät als nie

Ich weiß: Desync hat international ein paar richtig miese Wertungen eingefahren – ich versteh‘ gar nicht, wieso. Die knackigen Herausforderungen in den kleinen Arenen sehen nicht nur totschick aus, sie werden auch von so satten elektronischen Beats der Marke Perturbator oder Carpenter Brut getragen, dass es eine wahre Freude ist.

Oh… und sie spielen sich hervorragend!

Überleben und Punkte

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Das an eine Welt im Computer erinnernde Design sieht todschick aus. © 4P/Screenshot

Wer eine Story sucht, ist hier freilich fehl am Platz, denn die gibt’s im klassischen Sinne einfach nicht. Da sind vage Hinweise, dass man als „Nutzer“ in einer Welt aus Schaltkreisen und Prozessorkernen eine Art Test absolviert, mehr aber auch nicht. Fakt ist: Man steigt in eine wie aus digitalen Bausteinen zusammengesetzte Welt hinab, um in kleinen aufeinander folgenden Arenen Gegnerwellen zu bekämpfen. Zunächst geht es dabei nur ums Weiterkommen – das ist schwer genug! Irgendwann tut man es der Punkte wegen für die Online-Rangliste.

Immerhin zählt das Spiel nicht nur die Zeit, sondern auch geschickte Aktionen wie das Erschießen eines Gegners von hinten, das ins Taumeln Bringen desselben, den Waffenwechsel während eines Zweikampfs, das Treffen eines in der Luft befindlichen Gegners mit einer Rakete oder das Ausnutzen der Umgebung, um Schaden zu verursachen. Schaltplatten lösen etwa Geschosse aus, während manche Wände und natürlich Abgründe für Freund und Feind gefährlich sind.

Die dunkle Seite der Synchronisation

Schnelle Bewegungen sind das A und O, weil die Angreifer nicht nur aus allen Richtungen kommen, sondern viele auch sehr schnell unterwegs sind und mit ihren Geschossen genau in die Laufbahn des Spielers zielen. Man bekommt es nämlich nicht mit stumpfen Gegnerwellen zu tun, sondern mit stets nur etwa einer Hand voll

Weder gibt es ein Tutorial noch verrät das Spiel im Detail alle seine Geheimnisse. Mit Zeitlupen und mitunter kryptischen Texten weist es zwar auf Besonderheiten hin, trotzdem muss man sich vieles selbst erarbeiten. © 4P/Screenshot

Bösewichten, von denen einzelne höchst gefährlich sind.

Besonders die Zusammenstellung der Gruppen lässt mich dabei oft gen Bildschirm fluchen. Eine mit Granaten werfende Dampfwalze schiebt sich vielleicht behäbig voran, wuseln in der Umgebung allerdings Minen legende Insekten herum, die sie sich bei Kontakt direkt an mich dran heften, wird’s schnell unangenehm. Hinzu kommen verstärkte („synchronisierte“) Varianten normaler Angreifer, die mal deutlich flinker unterwegs, mal mächtig viel Schaden austeilen, mal besonders stark gepanzert sind, mal mein Alter Ego verlangsamen.

Mit jedem Versuch wird man schneller, genauer, lernt Formationen auswendig und reiht in einem kontrollierten Rausch Aktionen aneinander. Das erhöht nicht nur den Punktestand, sondern auch die eigene Geschwindigkeit; Bewegung, Schießen und Punkte greifen auf verschiedene Weise ineinander – auch weil man sich für manche Manöver schnell auf die Gegner zu bewegen muss.

Bewegung gegen Geometrie

Leider macht’s einem Desync dabei unnötig schwer, da man die Gegner akustisch kaum wahrnimmt. Es ist nun mal ärgerlich, wenn man die aktuelle Runde nur deshalb neu beginnen darf, weil man einen mittelschweren Gegner nicht hat kommen hören. Glück im Unglück: Das ist weniger frustrierend als im kürzlich veröffentlichten Strafe, denn über die wenigen überhaupt anwesenden Kreaturen behält man viel leichter den Überblick als über von allen Seiten anrückende Schwärme.

  1. 4P|Benjamin hat geschrieben: 21.05.2017 21:03 Wobei Desync nun wirklich nicht mit diesem "Wir wollen wie früher sein" hausieren geht. Die machen schon ihr eigenes Ding und wollen stilistisch halt ein bisschen in die Tron-Ecke.
    Was natürlich rein gar nichts mit einem "Wir wollen wie früher sein" zu tun hat. :Blauesauge:

  2. Wobei Desync nun wirklich nicht mit diesem "Wir wollen wie früher sein" hausieren geht. Die machen schon ihr eigenes Ding und wollen stilistisch halt ein bisschen in die Tron-Ecke.

  3. Warum baut man in alle neuen Shooter, die auch nur ein wenig das 90er-Arcade-Gefühl wiedergeben sollen, so eine Augenkrebs-Grafik ein? Die Originale sehen besser aus.
    Edit: Angezockt, doch nicht so schlimm. Aber ewig kann man diese Neongrafik trotzdem nicht aushalten ...

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