Beatmania war gestern
Konami hat es wahrlich nicht leicht: Viele scheinen vergessen zu haben, dass die Japaner die Pioniere des interaktiven Musikgenres auf Konsolen sind. Sie haben mit Dance Dance Revolution die Tanzmatte gesellschaftsfähig gemacht. Sie haben weit vor Red Octane und Harmonix mit Gitarren und Drums (Guitar Freaks bzw. Drummania) abgerockt. Und sie haben mit Beatmania seinerzeit auf PSone mit Plattenspieler-Dummy und Sample-Keyboard den Zocker zum DJ gemacht. Nicht zu vergessen Karaoke Revolution, das sogar noch vor SingStar das Wohnzimmer zur Karaoke-Station machte.
Doch all diese Spiele hatten ein Problem: Sie schienen -mit Ausnahme von Dance Dance Revolution- ihrer Zeit weit voraus
Schick, gut verarbeitet und stylisch: Der Turntable-Controller von DJ Hero ist das neueste Werkzeug der Rhythmusspieler. |
zu sein. Denn während sich an diese Titel nur wenige Zocker erinnern, die ihre Spiele vornehmlich importieren, haben sich die später und damit offensichtlich genau zum richtigen Zeitpunkt erschienenen Guitar Heroes, Rock Bands, SingStars und Lips nicht nur in die Herzen der Fans von Rhythmus-Spielen, sondern in zahllose Wohnzimmer gespielt. Und genau da will DJ Hero auch hin.
Vorwärts in die Vergangenheit
Dass sich Plastik-Gitarren, Drumsets und Mikrofone samt entsprechender Software mittlerweile als Party-Utensil in den Wohnzimmern oder Spiele-Erkern bewährt haben und kaum noch wegzudenken sind, lässt einen schnell vergessen, dass man zu Zeiten vom allerersten Guitar Hero noch als „Freak“ belächelt wurde. „Haha, der spielt auf einer Plastik-Klampfe…“ oder „Reichen Talent oder Geld nicht für eine echte Gitarre?“ waren da noch die harmloseren Kommentare.
Doch zig Fortsetzungen und inhaltliche Erweiterungen später -immerhin lebt man mittlerweile mit einer Band den virtuellen Traum oder eifert vielleicht sogar den Beatles nach- ist es beinahe normal. Aber bringt man Activisions neues Musikspiel DJ Hero (DJH), das mit einer entsprechenden Spezial-Hardware gespielt werden muss, ins familiäre Zuhause, fühlt man sich ein paar Jahre zurückversetzt. In die Zeit, in der man Sätze wie „Das kann nicht dein Ernst sein“ ertragen und kontern musste. Und dass bei flüchtigem Hinsehen das Spielelogo auch als „DJ Nerd“ ausgelegt werden kann, macht die Sache nicht einfacher…
„If God is a DJ“
DJH erfindet als Rhythmus-Spiel das Rad natürlich nicht grundsätzlich neu, da man nach wie vor damit beschäftigt ist, Noten auf einem „Highway“, der hier als leicht gebogene Form auf eine Vinyl-Schallplatte geklatscht wurde, im richtigen Moment zu aktivieren.
Dazu nutzt man in erster Linie die drei Tasten (Rot, Grün, Blau), die auf dem Plattenteller der solide verarbeiteten und schicken Hardware liegen. Doch das ist erst der Anfang.
Mit dem „Crossfader“ muss man zusätzlich im richtigen Moment die Spuren wechseln und mit dem „Audioshifter“, einem Drehregler, kann die Soundausgabe bestimmter Spuren manipuliert werden, so dass die Akustik dumpfer oder härter klingt.
Scratchen, Crossfaden, Knöpfe drücken: Vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden gehört der Ausflug hinter den Plattenteller zu den größten Herausforderungen im Genre. |
Glanzstück der Hardware und Spielmechanik ist aber nicht das Crossfaden, das vor allem auf den höheren der fünf Schwierigkeitsgrade sowohl gutes Timing als auch Fingerspitzengefühl erfordert, da der Schiebeschalter zu wenig Widerstand bietet und man trotz „Einrasten“ gelegentlich über die Mittelposition hinaus rutscht und damit seine mühsam aufgebaute Kombo aufs Spiel setzt.
Es ist vielmehr die Möglichkeit zu „scratchen“, die das DJ-Gefühl simulieren soll. Und das gelingt richtig gut. Vor allem auf den höheren Stufen, in denen es nicht mehr egal ist, ob man wie wild mit dem Plattenteller herumwerkt, sondern in dem gezieltes „Richtungs-Scratchen“, also nur kurz nach oben oder nur kurz nach unten zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Schafft man es durch den Einsatz aller Knöpfe, Fader und Drehregler samt Scratchen eine Serie und damit einen Multiplikator aufzubauen sowie diesen zu halten, lässt sich auch noch die letzte Mechanik aktivieren: Der Backspin, bei dem man den Plattenteller und damit den Song ein paar Takte zurück dreht.
Und natürlich gibt es auch in DJH das Gegenstück zum Rock-Bandigen Overdrive oder der Guitar Hero’schen Star Power: Die nennt sich hier Euphorie, wird durch das akkurate Spiel bestimmter Passagen in maximal drei Stufen aufgeladen und hat bei Aktivierung zwei Effekte: Zum einen wird der Multiplikator für die Euphorie-Dauer verdoppelt und zum anderen wird sämtliches Crossfaden kurzzeitig automatisiert – das ideale Mittel bei schwierigen Mix-Passagen.
Das hört sich alles ziemlich freakig und kompliziert an, spielt sich aber in der Praxis nach einer minimalen Eingewöhnung überraschend natürlich, intuitiv und sorgt für Unterhaltung – vor allem bei den Zuschauern, die dann wieder gerne bereit sind, das DJ Nerd zu benutzen…
Ich meine schon die PS2, in deren Besitz ich bin, und dafür überlege ich mir DJ Hero zuzulegen.
Jedoch spiele ich mit dem Gedanken mir evtl. mal eine XBOX360 zu gönnen und möchte dann am liebsten die DJ Hero Hardware weiternutzen.
Mittlerweile habe ich mir ein paar Infos zusammengekratzt und vermute, dass der Wechsel von PS2 auf PS3 möglich ist - da gleicher TT-Controller -
nicht aber von PS2 oder PS3 nach XBOX360.
Es ist wohl im TT-Controller ein normales Gamepadelement integriert, welches dann natürlich das Sony - oder M$ - Layout aufweist.
Anders- und Mehrwissende bitte vor.
Eine Frage:
Redest du von der PS2 oder PS3?
Du hast zwar PS2 geschrieben, jedoch habe ich das Gefühl, dass du die PS3 meinst.
Wenn es einen Weg gab eine Frage uneindeutig zu stellen dann hatte ich den gefunden.
Frage ist edited und ich möchte von vorne anfangen...
Danke aber für die geduldige Antwort.
Tut mir Leid, dass es falsch rüber kam. Die Frage war nicht frech oder ironisch, sondern ernst gemeint.
Wie soll man den PS2-Controller an die Xbox 360 anschließen?
Der Anschluss ist ja ein spezieller. Wenn du an einen Adapter denkst, kann man theoretisch alles an allem anschließen, weil man in den Adapter einen kleinen Chip einbauen könnte, der die Signale verarbeitet. Das wäre also kein Nachweis, dass der PS2-Controller plattformunabhängig sei.
Der Turntablecontroller (TTC) ist gemeint.
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Da habe ich an die Schnittstelle gedacht die eine Verbindung zwischen TTC und Spielekonsole herstellt.
z.B.:
USB
WLAN o.ä.
WitchDoc - "Und alle so YEeAahH"