Die Steuerung: Maus und Tastatur vs. Gamepad
Die Steuerung auf dem PC mit Maus und Tastatur wurde speziell angepasst, aber ist alles andere als optimal: Warum kann ich z.B. nicht gemütlich spazieren, sondern nur so hektisch rennen? Da hilft mir auch die Umschalttaste nicht. Warum kann ich Gegenstände oder Aktionen nicht mit der Maustaste aufnehmen bzw. ausführen? Dafür muss ich in der Standardsteuerung „F“ drücken und fummelig nah an den Zielort heran, was zudem arg unbeholfen aussieht. Ja, man gewöhnt sich auch irgendwann an dieses Gehampel, zumal man seine Steuerung in den Optionen frei belegen kann – dann kann man das „Interagieren“ über „F“ auch auf andere Tasten legen.
Erst wenn man ein Gamepad anschließt, bemerkt man allerdings, wofür die Steuerung optimiert wurde: die Konsole. Hier spaziert man aufgrund der Analogsticks auch langsamer und kann nahtlos in den Sprint übergehen; auch das Sammeln und Aktivieren geht flüssiger von der Hand. Zwar hat man im Kampf den Nachteil, dass man nicht alle aktivierbaren Attacken und Zauber in einer Leiste auf einen Blick zur Verfügung hat, aber man kann sehr schnell über die Schultertasten zwischen ihnen wechseln. Ich habe mich letztlich für das Gamepad entschieden.
Außenpolitik und Missionspoker am Kartentisch
Recht früh steht man mit seinen Beratern vor einem Kartentisch. Dass man hier nicht so eine Gänsehaut bekommt wie noch in Mass Effect, als sich das erste Mal die Sternenkarte öffnet, mag am Szenario liegen und daran, dass man diese Länder ja kennt. Aber hier habe ich doch auf strategische Impulse gehofft, auf einen Machtpoker mit den verfeindeten Fraktionen. Immerhin warten die Diplomatin Josephine, die Spionin Leliana und der Templer Cullen dort neben der Inquisitorin; weitere Berater kann man unterwegs engagieren. Aber das, was man dort außenpolitisch entscheidet, ist letztlich nur ein weiterer Freischaltmechanismus für Gold, Fähigkeiten und Missionen. Je häufiger man in der Außenwelt wichtige politische Aufgaben erfüllt, wie z.B. Lager errichten oder Truppen unterstützen, desto eher steigt man neben seiner eigenen Stufe auch im Rang auf und gewinnt zwei Arten von Punkten: Inquisitions- und Machtpunkte.
Man kann Inquisitionspunkte verteilen, um Fähigkeiten in den vier Bereichen Truppen, Geheimnisse, Beziehungen und Inquisition freizuschalten. Das sind quasi zusätzliche universelle Technologiebäume neben den Kampffähigkeiten. Es gab mal eine Zeit, da lohnte es sich, einen Punkt auf Stärke oder Charisma zu verteilen, damit man härter zuschlagen oder überzeugender argumentieren konnte. In Dragon Age: Inquisition kann man seine grundlegenden Charakterwerte nicht direkt nach einem Aufstieg verbessern, sondern nur indirekt über Gegenstände oder Waffen z.B. Klugheit +3 bekommen. Oder eben an diesem Kartentisch – und das wirkt teilweise absurd: Ich schalte zusätzliche rhetorische Fähigkeiten für die Dialoge oder mehr Ausrüstungsplätze z.B. nicht frei, indem ich in meinen Charakter oder die Gefährten investiere, sondern indem ich diese Inquisitionspunkte nutze. So wird z.B. auch die Fähigkeit der Schurken aktiviert, dass sie wirklich alle Schlösser öffnen können. Und es gibt hier so viel Überflüssiges und regelrecht Lächerliches: Ich werde doch bei der nahezu automatisierten Schatzsuche schon so gespoilert, dann soll ich hier unter „Geheimnisse“ auch tatsächlich noch über „Adlerauge“ den Entdeckungsradius der Schätze verkleinern? Und das erreiche ich unter „Geheimnisse“ durch Punkte auf „Stecklinge“: Eine zehnprozentige Chance, zusätzliche Pflanzen zu finden! Oh Mann, Bioware – ich hab doch schon so viele davon.
Interessanter als diese Freischaltung von Inquisitionsboni ist auf den ersten Blick die strategische Ebene auf der Karte. Immerhin hat man Zugriff auf die benachbarten sowie konkurrierenden Reiche Ferelden und Orlais. Jetzt kann man innerhalb dieser Reiche seine Machtpunkte investieren, um Agenten auf Mission zu schicken. Eigentlich eine tolle Idee, denn diese laufen in Echtzeit ab, während man die Welt weiter erkundet – manchmal dauert etwas nur eine Viertelstunde, manchmal zwei Stunden. Aber der Nutzen beschränkt sich auf Gold und Gegenstände oder weitere Verbündete. Dabei werden die Fraktionen und äußeren Gefahren in dieser riesigen Welt kaum als handelnde Kräfte spürbar: Zwar bekommt man mal je nach Partner andere Aufträge, aber man kann nicht so aktiv zwischen Magiern und Templern sowie dem Nachbarreich Orlais agieren, dass sich die eigenen Entscheidungen auf den politischen Status quo auswirken würden. Und von den Machtpunkten hat man irgendwann so viele, dass man gar nicht weiß, was man Sinnvolles damit machen soll. Aber man bekommt in diesem Rollenspiel ja sogar „Macht“, wenn man Gegenstände aus Zutaten bastelt – und zwar immer wieder, für dasselbe Sammeln.
Für den Fall, dass das hier iwer liest.. wie ist Teil 3 auf der PS3?
Gemessen an Teil 1 miese Diashow und Teil 2 auf Speed. Überlege ob ich mir den Spaß gönne um die Platin auf der 3 anzugehen.. oder lieber bei der fertigen Platin der Ps4 Version auf der PS5 bleibe.
Tatsächlich freue ich mich auf den nächsten Run, ungeachtet der inkompetenten Kommentare meines früheren Selbst Anno 2014
Super Test/Video! Werde das vermissen! Wir vermissen es erst wenn es nicht mehr da ist!
Ging mir ähnlich mit dem Titel. Am Anfang fand ich sogar die Open World extrem beeindruckend, weil man sie wirklich merkbar beeinflussen kann. Dass ich irgendwelche hohlen MMO-Aufgaben mache und dann beim nächsten Besuch auf einmal dort tatsächlich eine Kolonie anfängt, sich aufzubauen und NPCs auf mich reagieren habe ich so bisher in keinem Spiel erlebt. Dadurch hat sich ein Gefühl entwickelt, dass es eben nicht nur dumme Quests sind sondern man tatsächlich sein Imperium ausbaut. Die Begeisterung ist dann im Laufe der Zeit aber schnell verflogen und man hat sich wie in einem Ubisoft-Spiel gefühlt, wo man 100 Stunden mit langweiligem Sammelmist verbringen kann. Die Story war anfangs sau episch, als dann das scheinbare Intro vorbei war war da aber auch schnell die Luft raus. Am Ende des Tages hat sich der Titel dann wieder durch die alten Bioware-Stärken gefangen, die da aber schon so langsam angefangen haben zu bröckeln. Lust das nochmal zu spielen habe ich bisher auch nicht so wirklich verspürt. War aber trotzdem "ganz nett" .
Nachdem Inquisition jahrelang unangetastet auf der Festplatte meiner Xbox schlummerte, habe ich mich endlich durchgegrindet.
Habe das Spiel mit allen DLC‘s auf Maximallevel 27 beendet, mein Spielstand zeigt eine Netto-Spielzeit von 102 Stunden an.
Trotz konfuser und eher uninteressanter Story, sowie dem repetitiven abklappern von Sammelaufgaben und dem allgemeinen MMO-grind-gameplay (ist eigentlich kein Rollenspiel) hat mich irgendwas bei der Stange gehalten. Mir hat es sehr gut gefallen.
Ich frage mich nur welcher normale Mensch eigentlich Zeit haben soll für so ein Monstrum..