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Dragon Quest Swords: Die maskierte Königin und der Spiegelturm (Rollenspiel) – Dragon Quest Swords: Die maskierte Königin und der Spiegelturm

Für die Dragon Quest-Premiere auf Wii hat Square Enix ein ziemlich ungewöhnliches Konzept gewählt: Statt traditioneller Rollenspielkost präsentiert man quasi einen Lightgun-Shooter mit Schwertkampf-Mechanik. Obwohl das Prinzip nicht neu ist, wirkt es interessant und unverbraucht. Aber kann das Gemetzel auf Schienen auch dauerhaft fesseln?

© Genius Sonority / Eighting / Koch Media / Square Enix

Altbekanntes neu verpackt

Die Idee hinter Dragon Quest Swords ist nicht neu, schließlich gab es mit dem vor vier Jahren erschienenen Plug’n’Play-System Kenshin Dragon Quest <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=11153′)“>

 

Profilloses Babyface: Der Protagonist gibt während des gesamten Abenteuers keinen Mucks von sich.

bereits ein nahezu identisches Spielerlebnis – wenn auch nur in Japan. Schon damals hat man die Spielwelt auf sich gelegentlich verzweigenden Schienen erkundet, ist denselben Angreifern mit Schwert und Schild begegnet und hat zu verheerenden Spezialangriffen angesetzt. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Statt mit speziellen Schwert- und Schild-Controllern zu hantieren, verlasst ihr euch jetzt eben auf die Wii-Fernbedienung. Der Nunchuk wird trotz sinnvoller Möglichkeiten leider überhaupt nicht genutzt.

Optisch wird unspektakuläre Standardkost serviert und auch die Spielmechanik wirkt wenig zeitgemäß: Ihr schlappt nach wie vor aus der Ego-Perspektive vorgegebene Wege entlang, Verzweigungen sind selten und enden meist kurz darauf in Sackgassen oder führen rasch wieder auf den linearen Hauptpfad zurück. Interaktionen mit der Spielumgebung gibt es so gut wie keine: Hier mal einen Grasbüschel untersuchen, da eine Kiste öffnen oder dort eine Türe – das war’s…

Hin und wieder kann zwar auch mal ein Weg versperrender Felsbrocken zerbröselt werden, aber das Erkunden der Spielweltgleise ist ungemein trost- und ideenlos. Keine Rätsel, keine besonderen Aufgaben, keine in Bewegung setzbaren Mechanismen, keine Reaktionstests, nichts. Auch das Design der gerade mal acht kurzen Levels ist wenig spektakulär: Ihr schlappt durch triste Wiesen-, Wald- und Berglandschaften, erkundet sterile Höhlen und Gemäuer und freut euch, wenn ihr mal kurz auf einem Floß Platz nehmen dürft…

Hack’n’Slay auf Schienen

Auch die Kampfunterbrechungen sind fix vorgegeben: An bestimmten Wegstellen stürmen stets dieselben Angreifer den Bildschirm und lassen euch erst weiter, wenn alle Gegner tot oder geflohen sind. Die Kämpfe an sich sind aber zum Glück angenehm abwechslungsreich:

Kurzweilig: Die Kämpfe sind ein Mix aus Schildblocks, Schwerthieben und Spezialangriffen.

Je nach Formation eurer Widersacher setzt ihr gezielt zu vertikalen, horizontalen oder diagonalen Schwertstreichen an. Auch Stöße in die Tiefe sind möglich, lassen sich aufgrund der schwammigen Bewegungserkennung aber nur selten gezielt ausführen. Wirklich interessant wird es, wenn Blocks und Gegenangriffe zum Einsatzkommen. Auf Knopfdruck wechselt ihr nämlich zwischen Schwert und Schild, wobei sich letzteres mit der Zeit nicht nur abnutzt, sondern auch zerbrechen kann.

Sind eure Blocks zu ungenau, splittern schon mal Stücke eures Schilds ab, was die Abwehr zusätzlich erschwert. Nur gut, dass ihr euer Schild reparieren, per Zauberkraft kurzzeitig vergrößern oder durch geschicktes Remote-Drehen auch längs positionieren könnt, um mehrere Angriffe gleichzeitig abzublocken. Selbst Zauber und Geschosse könnt ihr parieren. Wesentlich effektiver ist es allerdings Distanzangriffe nicht mit dem Schild aufzufangen, sondern sie mit gezielten Schwerthieben auf eure Feinde zurückzuschleudern. Um chaotisches Dauergefuchtel zu vermeiden ist dabei auch Timing gefragt, während ihr zudem jederzeit einen Zielcursor platzieren könnt, um euren Angriffen und Kontern die nötige Präzision zu verleihen.