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Dungeons & Dragons Online: Stormreach (Rollenspiel) – Dungeons & Dragons Online: Stormreach

Kaum versagte RF Online in unserem Härtetest, schon steht das nächste Online-Rollenspiel in den Startlöchern: Dungeons & Dragons Online Stormreach. Basierend auf der beliebten Pen&Paper-Vorlage sollen insbesondere echte Rollenspieler angesprochen werden. Kann  D&D Online all das halten, was es verspricht und eine Alternative zu World of WarCraft oder Guild Wars bieten?

© Turbine Entertainment / Atari / Codemasters

Wenig Rollenspiel

Die Suche nach einer Gruppe erfolgt logischerweise in der Stadt, dem einzigen Ort in der Welt, an dem ihr auf andere Mitspieler trefft. Mit Hilfe des etwas umständlichen Chat- und Gruppen-Einladungssystems macht ihr Gleichgesinnte ausfindig, wobei die aktive Suche nach Mitstreitern bis zu 20 Minuten dauern kann. Einerseits müssen die Klassen in der Gruppe gut gemischt sein und andererseits sollte jeder Spieler seine Klasse und die damit verbundenen Aufgaben beherrschen, sonst ist Frust bei allen Parteien vorprogrammiert.

Was wäre ein D&D-Spiel ohne diesen hässlichen Zeitgenossen?

 Weitere Probleme treten beim echten „Rollenspiel“ auf. Selbstverständlich schlüpft jeder Spieler in seine Rolle bzw. Klasse, aber mehr als gemeinsames Lösen von Quests gibt es nicht zu tun. Alle Interaktionsmöglichkeiten beschränken sich auf das Suchen einer Gruppe in den Community-Schnittstellen, den Tavernen. Von einem Massively-Multiplayer-Rollenspiel hätte man mehr erwartet, vor allem in D&D-Universum. Ein Grund für die Abstinenz der RPG-Elemente könnte die Grafik-Engine sein. Sollten mal Dutzende von Spielern durch die Gassen laufen oder sich in einer Taverne tummeln, wandert die Framerate gehörig in den Keller. Kein Wunder bei solch komplexen Charakter-Modellen.

Kampfsystem

Video-Übersicht

Video: E3-Trailer
Video: Promo
Video: Trailer
Video: Combat
Video: Bard
Video: Rogue
Video: Sorcerer
Video: Barbarian
Video: Cleric
Video: Fighter
Video: Ranger
Video: Paladin
Video: Gameplay

Obwohl die gesamte D&D-Mechanik (Regelwerk v3.5) aktiv ist und im Kampf ein typischer Würfel an der Bildschirm-Seite eingeblendet wird, präsentieren sich die Duelle sehr actionorientiert. Im Gegensatz zum halbautomatisierten Standard-Angriffssystem mit zuschaltbaren Fähigkeiten à la World of WarCraft müsst ihr bei D&D Online jeden Angriff einzeln ausführen. Sogar das Ausweichen (Schritt zur Seite, später auch Abrollen) oder Blocken mit dem Schild geschieht manuell, hierzu müsst ihr im richtigen Moment (wenn die Gegner-Animation gerade einen Angriff anzeigt) den passenden Knopf bemühen – etwas Geschicklichkeit und Timing sind erforderlich. Eine Auto-Angriffsfunktion ist vorhanden, verblasst jedoch gegen eure eigenen Timing- und Kampf-Fertigkeiten.

Level-Up

Im Vergleich zu allen anderen Online-Rollenspielen dauert es Ewigkeiten bis zum Level-Up. Der Aufstieg von Stufe 1 auf Level 2 dauert locker fünf bis zehn Stunden. Als Belohnung bekommt ihr nur

Sobald die Anzahl der sichtbaren Charaktere steigt, sackt die Engine-Performance ab.

wenige neue Fähigkeiten, die keineswegs für die lange Wartezeit entschädigen. Bei manchen Klassen kann es sogar vorkommen, dass ihr nach einem Stufenaufstieg gar nichts Neues vorfindet – Frust ist vorprogrammiert. Neue Skills innerhalb der langen Level-Up-Strecken hätten wahre Wunder gewirkt, stattdessen bekommt ihr nur in mehreren Schritten zwischen den Stufenaufstiegen die Möglichkeit bereits bestehende Fertigkeiten leicht zu verbessern. Da hilft selbst nicht die Tatsache, dass ihr Fähigkeiten anderer Klassen erlernen könnt. Während ihr bei World of WarCraft bis zum Level-Maximum bei Stufe 60 mit Dutzenden von Fähigkeiten und Talenten überhäuft werdet, gibt sich Dungeons & Dragons Online bis zur Begrenzung bei Level 10 geizig und rückt vergleichsweise wenig, dafür durchweg sinnvolle Fähigkeiten heraus.

Technische Vorzüge

Recht gut geworden ist die Kulisse von Sturmkap. Alle Stadtteile protzen mit einem anderen architektonischen Stil und machen Lust auf die Erkundung. Auch das Design der Dungeons sowie der wenigen Monster weiß zu überzeugen, vor allem die finsteren Verliese und Katakomben dank düsterem Flair und gruseliger Atmosphäre. Einige Dungeons später sind allerdings kaum Neuheiten im Design zu entdecken.