[GUI_PLAYER(ID=106943,width=400,text=Die Entwickler stellen im Video den Krieg vor.,align=right)]Ein Schwachpunkt von Europa Universalis ist traditionell die fehlende militärische Taktik im Gelände: Wenn zwei Armeen aufeinander treffen, sieht man nur ein kleines grafisches Schlachtfeldfenster mit grober Aufstellung und herunter zählenden Verlusten, wobei man nichts beeinflussen kann. Lediglich bei Belagerungen kann man zum verlustreichen Sturmangriff blasen. Es geht also in erster Linie um die zahlenmäßige Überlegenheit, was ja nach Clausewitz ebenfalls eine relevante Strategie ist. Und um diese herzustellen, muss man im Vorfeld von Konflikten seine Armeen clever positionieren bzw. zusammen fassen. Erst wenn man neben der Infanterie auch Kavallerie und Artillerie aushebt, kann man über das Verhältnis dieser Waffengattungen auch die Schlagkraft der Armee erhöhen, die aus mehreren Regimentern zu je 1000 Mann besteht. Natürlich kann ein Anführer auch sehr nützlich sein. Neu ist, dass selbst der aktuelle Herrscher die Armeen mit großen Moralboni ins Feld führen kann.
Überhaupt gelingt es Europa Universalis sehr gut, all die schwierigen Voraussetzungen eines Krieges abzubilden, darunter neben der Organisation und Versorgung auch der Nachschub an Truppen. Hier kann man seine Männer nicht verheizen, denn es gibt je nach Land eine bestimmte Mannstärke, die quasi die Reserve für Auffrischungen darstellt – je
nach Kriegsmüdigkeit und Armeetradition sinkt das Tempo, bis irgendwann ganz Schluss ist. Ganz wichtig ist auch, dass man einen Grund für einen Konflikt schafft – sei es, dass man erstmal einige Wochen mit einem Diplomaten den Anspruch auf eine lukrative Provinz fingiert. Trotz all der Mühen kann man erfolgreiche militärische Unternehmungen vornehmen, denn mit jedem Sieg gewinnt man mehr Prestige, mehr Moral und Rechtmäßigkeit.
Einerseits agiert die Feind-KI recht gut, indem sie Häfen blockiert, ihre Armeen tief ins Land schickt und auch bündelt – wenn auch nicht immer so effizient wie es möglich wäre. Andererseits kann man sich im Kriegsfall nicht auf die KI der Bündnis-Partner verlassen: Obwohl sie mit Truppen zu Hilfe eilen, bleiben sie ohne erkennbare Strategie entweder im Hinterland stehen oder ziehen sinnfrei umher; es gibt auch kleinere Bugs wie nicht vollendete Lande-Operationen, die in animierter Endlosschleife stecken bleiben. Es ist auch sehr schade, dass man über Diplomatie nicht zumindest für kurze Zeit das Kommando der Alliierten übernehmen kann, denn so kann man seine militärische Schwäche kaum über starke Bündnispolitik ausgleichen. Obwohl die Entwickler einiges an Komfort anbieten, was z.B. Teilungen der Armee angeht, ist das Transportieren über See immer noch zu fummelig und nach einem Friedensschluss gar nicht mehr möglich. Es kann sein, dass man Truppen auf einer Insel hat, dann Frieden schließt und diese nicht annektiert, aber seine Männer nicht mehr nach Hause bekommt, weil die eigenen Transportschiffe den Hafen nicht anlaufen dürfen – sehr ärgerlich.
Ich finde, dass EU4 schon von Beginn ziemlich rund gelaufen ist und die Ebenen recht sinnvoll ineinander greifen.
Vielleicht liegt es noch an meiner fehlenden Erfahrung, aber im Ironman-Modus ist es immer nicht einfach. Meine Venedig-Partie läuft zwar sehr gut, aber hätten mich unmittelbare Nachbarn wie z.B. die Ottomanen, Frankreich oder Österreich inkl. Bündnispartner ernsthaft ins Visier genommen, wäre mein Aufstieg schnell ins Wanken geraten. Auch jetzt wäre ich verwundbar, wenn die Franzosen nicht so aggressiv an meiner Seite handelten. Ich wüsste jetzt nicht unbedingt, wie ich ohne großes Glück mit "Nationen" wie Köln, Aachen oder Mecklenburg auf einen grünen Zweig kommen sollte.
In ca. 130 Jahren habe ich schon zwei Kriege verloren: Einmal gegen Mailand, weil Österreich als Kasierreich einige völlig unabhängige Nationen (Polen, Litauen, Sachsen etc.) mit in den Krieg gezogen hat. In Brescia gab es eine Schlacht zwischen 120 vs. 110 Regimentern, die ich aufgrund von Flussüberquerungs-Mali, sowie negativer Würfelergebnisse verloren habe. Das andere Mal gegen die Krim, als ich bündnistreu den Österreichern gegenüber war und die Ottomanen knapp gegen mich gewannen, die auf Seiten der Krim aktiv waren. Als größte Handelsmacht weltweit kann ich verlorene Kriege glücklicherweise durch Bezahlung kurz vor richtig schmerzhaften Verlusten zur Beendigung verhandeln.
Mittlerweile verhält sich die Bündnis-, sowie Gegner-KI in Kriegen nicht desaströs. Zumindest ist das meine Sicht. Dieses Netz an unzähligen Nationen und Interessen lebt eben auch davon, dass nicht jede Handlung durchschaubar ist. In der Regel verhalten sich meine Nachbarn aber plausibel. Man hätte mich nur vorher angreifen müssen.
Die Friedenszeiten könnten besser gestaltet werden, das stimmt. Der Handel verläuft ziemlich passiv und die Events sind meist ärgerlich und in guten Phasen dann auch noch zahlreich.
Es läuft dann oft leider darauf hinaus, dass man erobert, stabilisiert, aufbaut, erobert,...
Ich kann da auch nur bewundern wieviel Detailarbeit drin steckt. Man kann da jeden Berufszweig einzeln beeinflussen und so theoretisch unglaublich viele verschiedene Wege einschlagen was genau für ein Land man sein will. Aber mir ist das zuviel. EUIV ist genau richtig. Wenn man das erstmal kapiert hat, spielt es sich sehr flüssig. CK2 finde ich ein bisschen fumelliger weil da diese Mikromanagementebene reinkommt, aber auch das geht dann ja.
Würde mich daher auch für ein Vicky 3 interessieren, denn wenn da die Entwicklung so ist wie von EU3 auf 4, dann nähert sich das ganze meinem IQ an.
Ohja vicky 2 ist richtig gut, aber kapiert habe ich es kein bischen
Ich kapier's auch nid, aber das setting ist einfach awesome.
Bin da ganz klar CK2 > Vicky 2 > EU3 > EU4 > derganzeRest eingestellt. ^^
Ich kapiere Victoria auf jeden Fall nicht und habe auch keine Lust das zu lernen. Scheint mir viel kleinteiliger zu sein als das "Deppenspiel" EU. :wink: