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Europa Universalis: Rome (Taktik & Strategie) – Europa Universalis: Rome

Na, habt ihr ein paar Monate eures kostbaren Lebens übrig, um zu regieren? Wenn ja, dann könnt ihr euch an Europa Universalis Rome wagen, das von Paradox stammt und das Koch Media jetzt auf Deutsch veröffentlichte. Das epische Strategiespiel entführt in die antike Welt, wo ihr die Geschicke eures Volkes leitet. Werdet ihr als großer Römer in Erinnerung bleiben oder doch wegen Unfähigkeit aus der Stadt verbannt?

© Paradox Interactive / Koch Media

250 Jahre Spiel

Rom begann als kleiner Stadtsaat im Gebiet der sieben Hügeln und wurde zur antiken Supermacht. Wie konnte ein unbedeutendes Dorf ganze Völker erobern? Kommt Zeit, kommt Macht: Das römische Reich erreichte erst in der Kaiserzeit seine größte Ausdehnung, genauer unter Kaiser Trajan (98-117 n.Chr.). Die ganze Entwicklung könnt ihr in

Mächtig ist Rom zu Beginn schon aber eben keine antike Supermacht. Für die Ausdehnung rund ums Mittelmeer müsst ihr nun sorgen.

Europa Universalis: Rome (EU: Rome) zwar nicht nachspielen, aber immerhin die wichtigsten Stationen auf dem Weg zum Imperium: Sizilien, Nordafrika, Spanien, Griechenland, Kleinasien, Gallien und Ägypten. Es beginnt mit dem Krieg gegen Pyrrhus (280 v.Chr.) und endet mit dem Bürgerkrieg zwischen Octavian und Marcus Antonius, der 30 v.Chr. mit dem Sieg des späteren Augustus endete. Die christliche Zählweise der Jahre werdet ihr übrigens vergeblich suchen, denn in EU: Rome wird stilecht seit der Gründung Roms (753 v.Chr.) gezählt (AVC).

Hobby-Herrscher können sich in neun Kampagnen austoben, die wenig mehr als historische Startpunkte darstellen: Der Krieg gegen Pyrrhus, die Punischen Kriege, der Syrische Krieg, der Krieg gegen Makedonien, der Krieg des Marius, die Eroberung Galliens, der Bürgerkrieg Caesar gegen Pompeius und der Bürgerkrieg Octavians gegen Marcus Antonius. Innerhalb dieser wichtigen Epochen habt ihr die Wahl, wie ihr euch verhaltet. Ihr könnt eure eigene Geschichte schreiben: Wollt ihr wirklich Spanien erobern und euch in Stammeskriegen verzetteln? Oder baut ihr auf die Kolonisierung neuer Provinzen? Spielt ihr überhaupt Rom? Oder eine andere Großmacht? Karthago, Makedonien, Seleukiden oder Parther? Oder lieber ein kleines Volk wie die Sueben? Die Möglichkeiten sind ähnlich groß wie bei Europa Universalis 3 (EU 3), obgleich nur die alte Welt rund ums Mittelmeer zu besiedeln ist.

Antike Supermacht

Wer sich für Rom entscheidet, bekommt eine Macht in die Hand, die konstant wächst. Am Anfang nur eine lokale Größe, wird das Reich im Lauf des Spiels immer mehr zur antiken Dampfwalze, die alles überrollt, was sich ihr in den Weg stellt. Ein scheinbar endloses Heer an Männern steht zur Verfügung, aus dem ihr mit Hilfe der üppig sprudelnden Staatseinnahmen Legionen ausheben könnt. Not müsst ihr kaum fürchten, denn die weit entwickelte Tiberstadt ist aus dem Gröbsten raus, wofür die zahlreichen Provinzen mit ihren Waren sorgen. Ihr setzt die Statthalter für die Provinzen ein, indem ihr euch aus dem Pool der Politiker einen möglichst fähigen aussucht. Ebenso ernennt und entlasst ihr Feldherren, Diplomaten oder Forscher. Rom verfügt über viele fähige Männer, aus denen auch der Konsul bestimmt wird. Bei Griechen, Persern oder Karthagern ist die Personaldecke schon dünner; ein keltischer Stamm hat vielleicht nur einen fähigen Mann.

Fürchten müsst ihr eigentlich niemanden, wenn man mal von den anfänglich ebenbürtigen Karthagern absieht. Um sie solltet ihr euch rasch kümmern, damit sie nicht zu mächtig werden. Weder das in Stämme zerrissene Spanien noch das zerstrittene Gallien oder das zerstückelte Griechenland können Rom dauerhaft gefährden. Ihr könnt euch aber verzetteln, indem ihr zu schnell zu viel erobern wollt. Wohl kann sich eure Großmacht aber in lokale Konflikte einmischen, was Kräfte bindet, die woanders fehlen. Das passiert, wenn Mächte um Hilfe bitten, mit denen ihr verbündet seid – wie etwa Marseille. Dann heißt es abzuwägen, ob ihr euch dort engagieren wollt. Hier ist Vorsicht geboten, da eine Macht wie Rom in erster Linie eigene Ziele verfolgt. Bedrohlich sind auch die Barbaren, die beim Einmarsch in nicht kolonisiertes Land aufgeschreckt werden. Das sind oft sehr große Horden, die wie Kimbern und Teutonen plündernd durch die Gegend ziehen. Eine gewisse Gefahr bergen zudem Aufstände im Reichsgebiet, die ihr mit Militär möglichst rasch ersticken solltet.

Erbe Alexanders

Rom kann ja jeder spielen, da ihr dabei nicht viel falsch machen könnt! Wesentlich anspruchsvoller sind da mittelgroße Mächte wie Makedonien, Numidien oder Pontus, die nicht so viele Ressourcen und Krieger haben. Nehmen wir mal Makedonien, das 200 v.Chr. nur noch ein Schatten seiner einstigen Größe ist – aber immerhin noch die stärkste Macht in

Auch Makedonien will Rom ebenbürtig sein. Das gelingt nur, wenn es Griechenland einen kann. Zudem müsst ihr die Legionen aufhalten, was nicht leicht ist.  

Griechenland. Als Erbe Alexanders des Großen könnt ihr es wieder zu Ruhm und Ehre führen. Ihr seid im Krieg mit Rom, das seit der Einnahme von Apollonia im griechischen Konzert mitspielt. Hellas ist so zerstritten wie eh und je und Rom schürt den Streit, um lokale Herrscher zu schwächen. Zuerst solltet ihr eure recht ansehnliche Armee in Richtung des römischen Epirus in Marsch setzen, nicht ohne vorher einen mutigen General zu bestimmen. Ein paar taugliche Anführer gibt es, die neben militärischem Geschick auch noch Charisma mitbringen. Ihr werdet die Römer zumindest eine Weile beschäftigen, aber können die Griechen auf Dauer unabhängig bleiben?

Diese kurze Zeit müsst ihr nutzen, um Griechenland notfalls mit dem Schwert zu einen. Diplomatie ist ein Weg, um Mitstreiter zu finden. Obwohl ihr dieses Mal Gesandte schickt, funktioniert das ähnlich wie in EU 3. Die kleinen Mächte hassen Rom ohnehin, so dass es keine große Sache ist, sie zu überreden. Einige fragen sogar von sich aus nach Bündnissen. Eure zweite Armee aus Plänklern, schwerer Infanterie, Reitern und Bogenschützen schickt ihr dorthin, wo Verbündete Roms sind. Ihre Miniarmeen sind schnell besiegt, dann müsst ihr allerdings die Städte belagern, um sie euch einzuverleiben, was wertvolle Zeit kostet. Die Belagerung läuft zwar automatisch, aber den Zeitpunkt zum Sturm müsst ihr bestimmen. Wenn der nicht stimmt, beißen sich eure Mannen die Zähne aus. Oder ihr wartet darauf, dass sich die Stadt von selbst ergibt. Erst als die Römer mit vielen Legionen landen, wird’s brenzlig.