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Europa Universalis: Rome (Taktik & Strategie) – Europa Universalis: Rome

Na, habt ihr ein paar Monate eures kostbaren Lebens übrig, um zu regieren? Wenn ja, dann könnt ihr euch an Europa Universalis Rome wagen, das von Paradox stammt und das Koch Media jetzt auf Deutsch veröffentlichte. Das epische Strategiespiel entführt in die antike Welt, wo ihr die Geschicke eures Volkes leitet. Werdet ihr als großer Römer in Erinnerung bleiben oder doch wegen Unfähigkeit aus der Stadt verbannt?

© Paradox Interactive / Koch Media

Germanisches Imperium?

Schon mit diesen Mächten ist es schwer, im Konzert der Großen mitzuspielen, für einen winzigen Stamm in den endlosen Wäldern von Mitteleuropa ist das beinahe unmöglich, auch wenn der gefürchtete Ariovist ihn anführt. Wer sich für die

Mit so einem winzigen und unterentwickelten Land ist fast unmöglich, ein mächtiges Reich zu schmieden. Da hilft auch der gute Ariovist nicht viel.

germanischen Sueben entscheidet, bekommt nur ganze zwei Provinzen, die unterentwickelt sind. Ihr habt nur eine Staatsidee, von denen andere über bis zu vier verfügen. Immerhin ist Rom mit den Galliern beschäftigt, was ihr zur Aufrüstung nützen könnt. Allerdings geht das zäh vonstatten, da euer Wert für Zivilisation viel zu niedrig ist, um angrenzende Völker zu kolonisieren. Dafür braucht man 50 Prozent, was keine eurer Provinzen erreicht. Das ist bitter, da ihr euch so nicht ausbreiten könnt. Ihr könntet euch ein paar Provinzen in Gallien oder Norditalien einsacken, wobei Rom allerdings nicht tatenlos zusieht.

Auch das Handelseinkommen der Germanen ist viel zu gering, um eine schlagkräftige Armee aufzustellen. Die Rohstoffe, die ihr habt, haben so eher strategischen Wert. Denn nur wenn ihr Holz in einer Provinz habt, könnt ihr auch Bogenschützen bauen. Pferde braucht ihr für Reiter und Eisen für schwere Infanterie. Ohne Rohstoffe könnt ihr nur Miliz bauen. So soll verhindert werden, dass ihr Elefanten aufstellen könnt, ohne dass ihr den Rohstoff dafür habt. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, Söldner zu erwerben, was viel teurer ist. Das ist eher was für Handelsstädte wie Syrakus, die nicht genug Männer haben. Als Germane habt ihr eher das Problem, dass das Geld fehlt. Es ist daher fast unmöglich oder doch zumindest mit einem langen Atem verbunden, den Sueben zu einem Reich zu verhelfen. Vielleicht hätte man ihnen eine andere Art der Mobilmachung geben sollen, damit auch sie ein großes Heer aufstellen können, da sie schließlich anders organisiert waren.

Hannibal ad portas

Der eine oder andere wird Karthago ausprobieren, um mit Hannibal die Alpen zu überqueren. Sicher eine der spannendsten Spielsituationen, da beide Mächte fast ausgeglichen sind. Die Römer haben das größere Heer, aber die Karthager Elefanten und die besseren Generäle, wenn auch weniger davon. Zunächst beginnen die Barkiden in Spanien,

Spanien ist voller wichtiger Rohstoffe wie Eisen, aber auch voller kriegerischer Stämme. Karthago und Rom ringen um die Vorherrschaft auf der Halbinsel.  

wo sich sogleich die Frage stellt, ob ihr das Land erobert oder doch lieber Rom in die Gemüsesuppe spuckt. Wer geschichtsbewusst Letzteres wählt, sollte Hannibal inklusive Reiter und Elefanten mindestens 15 Einheiten an die Hand geben, damit er sich entfalten kann.

Eine römische Provinz auf dem Weg könnt ihr einnehmen, dann solltet ihr Spanien links liegen lassen und euch in Richtung Italien auf den Weg machen. Denn das hält nur auf und auch der echte Hannibal wich den Römern aus, bis er in Norditalien war. Der Weg über die Alpen ist vergleichsweise ein Kinderspiel, da ihr nur eine Weile wartet, bis ihr sie überquert habt. Jetzt seid ihr im Dunstkreis der Römer, die sogleich mit Macht anrücken. Aber Hannibal ist ein Ausnahmetalent und ihr könnt viele Schlachten gewinnen, bevor euch die Puste ausgeht. Schickt ihr ihm Nachschub aus Nordafrika? Kommt ihr vor die Tore Roms?

Hier fällt leider etwas negativ auf, was wir auch schon bei der Vorschau monierten: Die KI verhält sich oft zu passiv und verzettelt sich im Kleinkrieg, insbesondere wenn raumübergreifende Aktionen wie bei Pyrrhus, Hannibal oder Caesar angesagt wären. Es kann sein, dass der von der KI gesteuerte Caesar zu dumm ist, um Gallien einzusacken. Wenn ihr die Römer nehmt, könnt ihr möglicherweise lange auf Hannibal warten, da die Computerkarthager sich für ein ganz anderes Ziel entscheiden. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, Hannibal samt stattlicher Truppe bereits nach Norditalien zu verfrachten, damit er vor Ort ist.