Fazit
Nach zehn Jahren wieder Fahrenheit zu spielen, ist wie ein Nach-Hause-Kommen. Man öffnet die Tür und fühlt sich einfach wohl. Kaum ist eine Stunde auf der Couch vergangen, bin ich schon wieder mittendrin in diesem mysteriösen Abenteuer, das die Spielewelt im Jahr 2005 hinsichtlich Storytelling und Dramaturgie so angenehm überrascht hat. Quantic Dream hat damit das Fundament für Heavy Rain gelegt und kommende Adventure wie The Walking Dead stark beeinflusst. Ja, die Steuerung auf dem iPad ist zunächst fummelig, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man sich komplett auf die Geschichte und die Charaktere, auf die Recherche und die Dialoge einlassen. Dieses Fahrenheit wurde grafisch deutlich modernisiert und ist inhaltlich hervorragend gealtert, weil es zeitlose Qualitäten hat. Erzählerisch ist nicht alles perfekt, der Spannungsbogen flacht auch mal ab und über die fehlenden Rätsel sowie das Finale wurde viel diskutiert. Aber Fahrenheit gehört zu den wichtigen Abenteuern, die das virtuelle Erzählen und Erleben von Geschichten bereichert haben. Jetzt muss Quantic Dream nur noch den Nachfolger ankündigen.(Da wir Fahrenheit auf dem PC bereits 2005 getestet haben, wird es keine „neue“ Wertung für den PC geben. Anm. d. Red.)
Wertung
iPad
iPad
Hat man sich an die Steuerung gewöhnt, ziehen einen Storytelling und Atmosphäre auch im Jahr 2015 schnell in den Bann.
Ich würde eher sagen den Leuten fehlt einfach die nötige Phantasie um über Schwächen hinweg gucken zu können.
Ich kann sowas durchaus aber wenn die Charaktere ihre Emotionen in etwa so gut rüberbringen wie Dolph Lundgren an einem schlechten Tag dann haut das einfach nicht hin. Leider verlässt sich QD beim rüberbringen von Emotionen so sehr auf eine realistische Optik dass die defizite in der Mimik deutlicher Ausfallen als etwa bei einem Pixar Film.
So ist das eben wenn man Emotionen und menschliche, durchaus realistische Problemen darstellt. Die einen zucken da mit den Schultern und die anderen jubeln. Und ich behaupte mal, etwas Empathie und Einfühlungsvermögen schadeen nicht, um Heavy Rain wirklich würdigen zu können. Wer sich auf die Charaktere und Story einlässt, der hängt sich doch nicht an kleineren Logiklöchern auf.
Ist es unlogisch wie das Kind am Anfang verschwindet und stirbt?
Vielleicht. Aber kann man nachvollziehen wie der Vater sich fühlt, als er durch die Menschenmengen läuft und sein Kind sucht?
Wie er sich auch danach fühlt? Das ist doch die Stärke des Spiels, die Inszenierung und die Vermittlung von Emotionen, die einen mit dem Charakter mitfiebern lassen. Und wer fiebert da nicht mit, wer vorher im Garten mit dem Kind Flugzeug gespielt hat oder ihn beim Schwertkampf hat gewinnen lassen, damit er happy ist?
Wer das nicht erkennt, ist entweder gefühlskalt oder spielt solche Spiele mit Rockmusik im Hintergrund und Smartphone in einer Hand(sprich, hat sich nicht richtig darauf eingelassen). Anders kann ich es mir nicht erklären.
Ich hab Heavy Rain auch durchgespielt, fand es aber überwiegend sehr langweilig. Es hatte ziemoiche Logiklöcher und war weit davon entfernt eins der besten games aller Zeiten zu sein. Wäre nichtmal in meiner Top 50 schätze ich.
Du siehst, alles immer auch Ansichtssache.