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FIFA 07 (Sport) – FIFA 07

Electronic Arts hat die hauseigene FIFA-Serie für die Xbox 360 einer Generalüberholung unterzogen. Im Zentrum steht eine komplett überarbeitete Physik, die Ball und Spieler getrennt voneinander berechnet. Producer Hugues Ricour und sein Team wollen euch ein frisches Spielgefühl präsentieren und damit den Abstand zu Pro Evolution Soccer verkürzen. Neue Technik, neues Fußballerlebnis?

© EA Sports / Electronic Arts

Laufverhalten, Tempo & Co

Es hapert leider immer noch am Laufverhalten in den freien Raum. Fortschritte sind zu erkennen, aber es muss deutlicher werden: Man kann zwar seine Mitspieler auf Knopfdruck zum Sprint animieren, aber gerade bei Vorstößen aus dem defensiven ins offensive Mittelfeld verhalten sich die eigenen Leute noch zu lethargisch. Sprich: Der Pass in die Tiefe sorgt

Der Torwart macht seinen Job hier deutlich besser als in den Fassungen der Current-Gen-Konsolen. Nur selten hat er aufgrund der neuen Kollsionsabfrage Aussetzer.

bei FIFA 07 für zu wenig Spannung, kann das Spiel nicht effizient genug aufreißen -er ist zwar in seiner hohen Variante interessanter als in PES6, aber tröpfelt bei der Ankunft noch zu oft vor sich hin. Immerhin: Wenn diese Zuspiele ankommen, nimmt das Tempo endlich zu.

Und: FIFA 07 simuliert die Weite des Platzes besser als PES6. Das heißt, dass man hier viel eher das Gefühl hat, wirklich weiträumig spielen zu können und über Flankenwechsel beruhigen zu können. Schade ist nur, dass die Kameraperspektiven das nicht wirklich untestützen: Die dynamischen Varianten sind viel zu unruhig und es gibt keine wirklich weit entfernte Perspektive, die mehr strategische Überlegungen erlauben würde. Leider wird die Weiträumigkeit auch in der Spielmechanik noch zu wenig ausgenutzt, denn es gibt im Spiel gegen einen Freund zu wenig Möglichkeiten für den raschen Tempowechsel. Man hat manchmal das Gefühl, im Mittelfeld in einem ewigen Hin und Her zwischen Vorstoß, Tackling und Ballverlust zu versacken.

Woran liegt das? Zum einen hatte ich den Pass in die Tiefe erwähnt, der auch in seiner hohen Variante etwas zu oft verkümmert. Zum anderen ist die Defensive dank Doppeldeckung und überaus effektivem Tackling enorm stark, aber die Offensive in ihren Möglichkeiten einfach zu schwach. Wo sind z.B. wirklich brauchbare Dribblings? Man kann über den rechten Analogstick zwar einige Tricks abrufen, aber die sind nicht effizient genug und wirken teilweise zu künstlich – wie etwa der 90-Grad-Richtungswechsel. Selbst mit versierten Technikern wie Ronadinho oder Juninho bleibt man viel zu oft beim einfachen Verteidiger stecken. Sie spulen auch zu wenig individuelle Automatismen ab,

Ein Schritt nach vorne: Erstmals trennt EA die Physik von Ball und Spielern. Damit klebt das Leder nicht mehr wie ein Magnet am Fuß.

die sie mal durchbrechen lassen. Ich habe mich auch gewundert, dass First Touch so selten zu fruchtbaren Ergebnissen bei der hohen Ballannahme führt. Warum kann ich den Ball mit einem Adriano nicht einfach mal am Gegner vorbei legen?

Der Vorteil dieser starken Defensive: In FIFA 07 fallen zunächst überraschend wenig Tore – wenn, dann meist über Flanken und Kopfbälle, kaum über Dribblings oder Weitschüsse. Hier hat FIFA noch am meisten Entwicklungspotenzial, denn der Nachteil ist: Man fühlt sich in der Offensive um Spannung und Möglichkeiten beraubt. Und man vermisst die Panik, die Stars wie Henry & Co eigentlich auslösen, wenn sie mit dem Ball Richtung Strafraum tigern. In PES6 kann man mit diesen Stars wirklich feine Manöver einleiten und gerade einfache Verteidiger stehen lassen; hier ist das wesentlich schwieriger, da nahezu jedes gut getimte Tackling auch zum Ballverlust des Stürmers führt – manchmal wirken selbst durchschnittliche Vorstopper wie Nie-Fehler-Mach-Bots. Ein netter Zusatz ist auch das manuelle Postieren der Abseitsfalle: Ihr könnt in FIFA 07 auf Knopfdruck dafür sorgen, dass eure Hintermannschaft auf eine Linie aufrückt – sehr schön. Nur in einer Hinsicht sind die FIFA-Verteidiger den PES-Manndeckern unterlegen: Die Grätsche ist hier weitaus weniger ratsam, denn sie führt fast immer zum Pfiff und kaum dazu, dass man sich in Querlage den Ball erobert. Auch hier gibt es noch Potenzial nach oben.

         

  1. Das Spiel, auch wenn es kein 100% sauberes Projekt war, ist definitiv der Wendepunkt von den Konsolen wie XBOX oder PS2 auf die Next-Generation gewesen. Die Grafik auf der 360, als das Spiel neu war, war wirklich atemberaubend. Was für Details, das Aussehen der Figuren, des Feldes, die satten Farben. Es war echt sowas wie eine neue Generation. Natürlich gab es auch unmengen an Schwächen wie die Steuerung, das kantige hin und her, der Schusstechnik etc. Doch das wurde von Jahr zu Jahr weiter verbessert und das kann auch nie als Grund gelten dass das Spiel schlecht wäre oder sonst was. Denn das war es mit Sicherheit nicht.

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