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FIFA 07 (Sport) – FIFA 07

Electronic Arts hat die hauseigene FIFA-Serie für die Xbox 360 einer Generalüberholung unterzogen. Im Zentrum steht eine komplett überarbeitete Physik, die Ball und Spieler getrennt voneinander berechnet. Producer Hugues Ricour und sein Team wollen euch ein frisches Spielgefühl präsentieren und damit den Abstand zu Pro Evolution Soccer verkürzen. Neue Technik, neues Fußballerlebnis?

© EA Sports / Electronic Arts

Rhythmische Klatschgymnastik

All das hört sich gut an. Aber leider enttäuscht EA auf ganzer Linie in Sachen Fankulisse: Man hätte auf der Xbox 360 ein begeisterndes Next-Gen-Publikum erwarten können, aber statt jubelnder Polygone gibt es nur potthässliche Bitmaps zu sehen – selbst das Publikum in PES6, das wir ebenfalls stark kritisierten, sieht dagegen individueller aus – dort erkennt man hinter den Zäunen wenigstens einzelne Fans. Das Problem ist noch nicht mal, dass die Fans in FIFA 07 nicht als Figuren

Die Zuschauer-Kulisse ist alles andere als Next-Generation: Anstatt lebendiger Polygone gibts es synchron klatschenden Fanbrei – hier muss EA nachlegen.

dargestellt werden, sondern die Tatsache, dass die bunte Masse auch noch synchron aufsteht, als würde es auf dem Platz des himmlischen Friedens eine Parteiveranstaltung unter dem Motto rhythmische Klatschgymnastik geben. Spiele wie NBA 2K7 zeigen, wie man ein Publikum lebendig, indivuduell und glaubwürdig darstellen kann.

I Love Zombies…

…in Resident Evil – aber nicht auf’m Platz! Was hat man sich denn bei den Zeitlupen nach Toren gedacht, in denen die Profis wie glänzende Zombies in die Totale laufen? Es ist zwar nicht so schlimm wie in FIFA: Road to WM, aber ich will in den Wiederholungen lebendige Profis sehen und nicht unnatürlich künstlich wirkende Polygonfiguren. Sicher sind sie rein technisch detaillierter als die Fußballer in den PES6-Wiederholungen, aber sie sehen dafür viel unnatürlicher aus. Das liegt auch an der Art und Weise, wie die Zeitlupen inszeniert werden: Warum gibt es hier z.B. keinen Jubel der Spieler zu hören? Warum müssen sie die Siegerpose teilweise so abstrus einsam zeigen? Hier hätte man sich natürliche Jubelszenen zum Vorbild nehmen müssen. Apropos: Trotz der vollen Lizenz sehen die FIFA-Profis wie Van der Vaart, Metzelder & Co ihren echten Pendants nicht ähnlicher als in PES6. Hier könnte man erwarten, dass die Figurendesigner etwas mehr Sorgfalt an den Tag legen.

Wo bleibt das Tosen & Raunen?

Dass es auf dem Rasen nicht so richtig knistert liegt auch daran, dass die Akustik nicht optimal auf das Geschehen abgestimmt wurde – auch das ist ein Detail, das in PES6 besser funktioniert. Das Gute ist: FIFA 07 bietet Fangesänge, die man sonst nicht bei der Konkurrenz hört, bietet während der Kommentare auch begleitende Infos über Stadionhistorie & Co. Obwohl Letztere alles andere als unterhaltsam sind: Es kommt zu schnell und zu oft zu kompletten Fehlaussagen. Eine Flanke wird abgeblockt, trotzdem wird von einer scharfen Hereingabe gesprochen. Außerdem wird einfach zu viel Belangloses gequatscht, anstatt emotional angefeuert: Wie heutzutage junge Profis ausgebildet werden, wie die Bälle beschaffen sind etc.

Außerdem fehlt es an wirklich packenden Umgebungsgeräuschen sowie an situationsbezogenem Geraune oder Pfiffen. Es ist ja nicht so, dass das gar nicht vorkommen würde, aber die Abmischung wirkt nicht intensiv genug. Uns hat sogar das Current-Gen-FIFA besser gefallen, denn dort ist die Stimmung seltsamer Weise packender, werden die Zurufe aus dem Publikum deutlicher. Man hat selbst in einem Derby nicht das Gefühl, dass die Fans wirklich auf die Aktionen auf dem Rasen reagieren – etwa beim Eindringen in den Strafraum oder gefährlichen Schüssen. Manchmal kommt es

Die Zweikämpfe zwischen den Spielern werden richtig gut inszeniert. Nur in den Wiederholungen sehen die Profis zu künstlich aus.

zu regelrechten Brüchen in der Akustik: Erst komplette Stille, dann plötzlicher Jubel. Insgesamt kann sich FIFA 07 zwar hören lassen, aber für die Zukunft sollte man die Sound- & Ambientgeräuschbibliothek besser auf die Aktionen abstimmen. Selbst unser interner FIFA-Spieler bezeichnete PES 6 erstmals als atmosphärisch besser.

Der Online-Trumpf

Aber FIFA 07 hinkt nicht in allen Bereichen hinter PES6 her, sondern legt auch vor: Wer online spielen will, wird mit EAs Kick seine Freude haben. Erstens waren die Verbindungen in unseren Testmatches wirklich gut, selbst wenn man gegen Kicker aus Frankreich oder England antrat. Der Ball läuft überraschend flüssig und scheinbar hat man den Netzcode ganz anders konzipiert als für das enttäuschende NHL Live 07, das online kaum spielbar ist. Nur ein einziges Mal ist uns ein Spiel komplett eingefroren, aber diesen Frust gab es in PES6 häufiger.

Zweitens bietet FIFA 07 wesentlich mehr Komfort im Netz: Es gibt eine Lobby mit diversen Räumen, es gibt Rückspiele, übersichtliche Statistiken, einen Newsticker für Sportinteressierte. Zwar fehlen auch hier leider Turniere oder Ligen, aber das Xbox Live-Paket ist deutlich attraktiver als das von Konam, zjmal ihr auch kooperativ online spielen könnt: Zwei gegen zwei, vier gegen vier. Gerade hier sichert sich FIFA 07 trotz der spielerische Defizite und der atmosphärischen Einbrüche wertvolle Wertungspunkte.
        

  1. Das Spiel, auch wenn es kein 100% sauberes Projekt war, ist definitiv der Wendepunkt von den Konsolen wie XBOX oder PS2 auf die Next-Generation gewesen. Die Grafik auf der 360, als das Spiel neu war, war wirklich atemberaubend. Was für Details, das Aussehen der Figuren, des Feldes, die satten Farben. Es war echt sowas wie eine neue Generation. Natürlich gab es auch unmengen an Schwächen wie die Steuerung, das kantige hin und her, der Schusstechnik etc. Doch das wurde von Jahr zu Jahr weiter verbessert und das kann auch nie als Grund gelten dass das Spiel schlecht wäre oder sonst was. Denn das war es mit Sicherheit nicht.

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