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FIFA 08 (Sport) – FIFA 08

Jetzt pfeift EA auch auf Wii zum Anstoß an und präsentiert mit Fifa 08 die erste echte Fußballsimulation für die Nintendo-Konsole – der ewige Rivale aus dem Hause Konami betritt ja mit Pro Evolution Soccer 2008 erst Anfang nächsten Jahres den Platz. Hat man den Multiplattform-Titel an die Wii-Fähigkeiten angepasst oder nur lieblos konvertiert?

© EA Canada / Electronic Arts

Familienfreundlich

Wer es wirklich einfach – fast schon ZU einfach – haben will, der entscheidet sich für die Family Play-Option. Dabei handelt es sich um ein System, mit dem EA auch Nicht- oder Gelegenheitsspieler für den virtuellen Fußball begeistern will. Gespielt wird ausschließlich mit der Wii-Remote und ihr braucht euch um nichts anderes zu kümmern als den Ball rechtzeitig zu passen, ihn Gegnern abzuluchsen oder aufs Tor abzuziehen. Die Laufwege der Akteure werden komplett von der KI übernommen, so dass von den gewohnten Fifa-Anforderungen nicht mehr viel übrig bleibt. Trotzdem ist das Konzept nicht verkehrt, denn so werden Anfänger behutsam ins Spiel eingeführt und verbuchen schnell erste Erfolge. Umstellen kann man die Steuerung ja immer noch, wenn man so weit ist… Allerdings ist die Ballphysik ohnehin nicht so realistisch wie sie gerne sein würde. Konnte EA auf der 360 und PS3 in dieser Hinsicht einen Schritt nach vorne machen, verhält sich der Ball auf Wii genau so wie auf der PS2 und wirkt demnach auch hier zu

Leider ist das Hantieren mit der Wii-Remote beim Torschuss ziemlich unpräzise.

leicht. Während ihr auf der betagten Sony-Konsole allerdings den neuen Karrieremodus „Be a Pro“ in Angriff nehmen könnt, fehlt dieser unverständlicherweise in der Wii-Umsetzung. Auch vom Managermodus fehlt hier jede Spur…

Paaaaarty!

Wii ist eine Partykonsole! Und wenn schon die PSP-Fassung mit Minispielchen aufwarten kann, warum dann nicht auch hier? Das dachte man sich auch bei EA und hat Fifa 08 deshalb den Modus Footii Party spendiert, in dem euch drei exklusive Minispiele erwarten, in denen eure Miis zum Einsatz kommen. Der lustigste Vertreter ist eindeutig das Kickern, bei dem ihr mit bis zu vier Spielern die Remote als Griffersatz nutzt, um eure „Stangen-Truppe“ perfekt zu positionieren. Das Jonglieren funktioniert ähnlich wie auf der PSP: Dabei gilt es, so schnell wie möglich die gezeigten Tastenkombinationen zu drücken – mit dem Unterschied, dass euch auf Wii auch Controller-Bewegungen als Vorgaben erwarten. Ziemlich langweilig ist das Elfmeterschießen, bei dem ihr ähnlich der „Wall Attack“ von der PSP bestimmte Symbole im Tor treffen müsst. Neben Belohnungen tauchen aber auch immer wieder Icons auf, die bei Treffern einen Punktabzug bewirken. Also solltet ihr aufmerksam sein und immer genau zielen. Spielt ihr alleine, erwartet euch ein Ronaldinho-Mii als Gegner, den ihr in diesem Modus in drei verschiedenen

Das Kickern ist das coolste der drei Minispiele und kann mit bis zu vier Leuten gespielt werden.

Ausführungen als eigenen Mii-Charakter freispielen könnt. Außerdem bekommt ihr für besondere Leistungen und Siege Punkte, die ihr im FIFA-Shop in neue Bälle, Stadien, Trikots und andere Goodies investieren könnt.

Von oben nach unten?

Grafisch spielt die Wii-Version etwa in der GameCube- und Xbox-Liga. Kennt man die 360-und PS3-Fassung, darf man sich nicht zu viel erwarten. Zumindest punktet das Geschehen auf dem Platz mit einer flüssigen Darstellung und bietet in den Nahaufnahmen schicke Spielermodelle. Allerdings ist die Standardkamera am Anfang etwas ungewöhnlich: Genau wie beim guten, alten MicroProse Soccer oder Kick Off spielt ihr hier nicht von rechts nach links, sondern von oben nach unten. Zwar kam ich nach einiger Zeit ganz gut damit klar und es spielte sich intuitiv, doch bietet die gewohnte Teleansicht beim Spiel von rechts nach links eine bessere Übersicht. Zum Glück könnt ihr die Kamera vollkommen euren eigenen Wünschen anpassen und z.B. die Höhe manuell einstellen. Aus den Boxen dröhnt die gewohnt hohe Qualität: Enthusiastische Fangesänge sorgen neben dem deutschen Kommentatoren-Duo für Live-Atmosphäre.