Veröffentlicht inTests

Forza Motorsport 7 (Rennspiel) – Die verflixte Sieben

Nach den spaßigen Ausflügen durch Australien in Forza Horizon 3 kehrt Turn 10 mit Forza Motorsport 7 in diesem Jahr wieder zum Rasen auf klassischen Rennstrecken und Stadtkursen zurück. Geht die Serie einen weiteren Schritt auf den Platin-Award zu oder muss man der starken Konkurrenz mittlerweile Vorfahrt gewähren?

© Turn 10 / Microsoft

Regen und Sonnenschein, Licht und Schatten

Gab es im Vorgänger lediglich vorgefertigte Witterungs-Szenarien hat Turn 10 jetzt endlich ein dynamisches Wettersystem realisiert, bei dem man auf ausgewählten Strecken z.B. sein Rennen unter trockenen Bedingungen beginnt und sich bei einsetzendem Regen zunehmend Pfützen auf dem Asphalt bilden, mit denen die Gefahr für Aquaplaning steigt. Im freien Spiel darf man auch selbst Wettergott spielen und für Anfang, Mitte und Ende des Rennens die Konditionen festlegen. Dabei genießt man zwar keine so große Auswahl wie bei Project Cars und muss neben schneebedeckten Pisten sowie verschiedenen Jahreszeiten auch auf den Zeitraffer verzichten. Dennoch stellt das erweiterte Wettersystem definitiv einen willkommenen Fortschritt gegenüber dem Vorgänger dar. Allerdings stehen manche Witterungsbedingungen nur auf ausgewählten und nicht allen Schauplätzen zur Verfügung.

Großartige Streckenauswahl & überragende Technik

Von diesem kleinen Manko abgesehen überzeugt man erneut mit einer gelungenen und abwechslungsreichen Streckenauswahl, die von lizenzierten Klassikern wie der Nordschleife, Monza oder Spa bis hin zu attraktiven Stadtrundfahrten durch Prag oder sogar bis in die Berner Alpen reicht und von attraktiven Neuzugängen wie einem Abstecher nach Dubai ergänzt wird. Wie gewohnt finden sich bei den meisten Pisten zudem mehrere verschiedene Layouts, die zusätzlich für Abwechslung sorgen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=82545,id=92551537)]
Die Streckenauswahl kann sich sehen lassen. Auf den meisten Kursen gibt es neuerdings auch ein dynamisches Wettersystem. © 4P/Screenshot

Und nicht nur das: Wie nicht anders zu erwarten, wird auch das Auge nicht nur angesichts der aufwändig gestalteten Wagenmodelle, sondern auch aufgrund der prächtigen Kulisse verwöhnt. Forza 7 sieht einfach unfassbar gut aus! Zwar fallen erneut Schwächen bei der Kantenglättung auf, doch was Beleuchtung und Details angeht, zählt Forza ohne Zweifel zu den schönsten Rennspielen überhaupt. Selbst bei den von Natur aus eher sterilen Rennstrecken wird alles versucht, um ihnen Leben einzuhauchen – sei es durch rieselnde Blätter oder einen kleinen Vogelschwarm am Himmel. Auch im Cockpit erkennt man diese Liebe zum Detail, wenn etwa die Scheibenwischer bei zunehmendem Fahrtwind wackeln oder andere Objekte im Innenraum von den physikalischen Kräften und Bodenwellen beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Photogrammetrie kommt man den realen Vorbildern zudem wieder ein Stückchen näher. Schaut man sich z.B. Details wie die Felswände der neuen Dubai-Strecke oder manche Momente aus den speicherbaren Wiederholungen an, könnte man die Szenen aus dem Spiel im ersten Moment für eine TV-Übertragung halten. Ein Eindruck, der sich auf der Xbox One X angesichts der höheren Auflösung und zusätzlichen Details noch weiter verstärken dürfte. Trotz der gebotenen Pracht und bis zu 24 Fahrzeugen auf der Strecke liefert die potente Engine ein überwiegend flüssiges Rennerlebnis. Nur wenn auf dem Bildschirm bei starkem Regen zu viel los ist, spürt man, dass die angestrebten 60 Bilder pro Sekunde nicht immer ganz aufrecht gehalten werden können. Trotzdem ist die Performance damit immer noch konstanter und sauberer als bei der One-Version von Project Cars 2, wo sich allerdings auch deutlich mehr Wagen auf den Strecken tummeln. Eine Gemeinsamkeit mit der Simulation von den Slighly Mad Studios teilt man sich dagegen bei den langen Ladezeiten vor jedem Rennen obwohl man auch hier die Warterei mit dem Vornehmen weiterer Einstellungen überbrücken kann.

Peinliche Boxenstopps

[GUI_STATICIMAGE(setid=82134,id=92547448)]
Die Modelle von Porsche werden nicht länger in einen separaten DLC ausgelagert, sondern sind von Anfang an verfügbar. © 4P/Screenshot

Die Boxenstopps sind leider immer noch ein schlechter Witz: Auch nach mehr als zehn Jahren schafft man es bei Turn 10 immer noch nicht, die Besuche bei den Mechanikern ordentlich zu inszenieren oder sinnvoll ins Renngeschehen zu integrieren. So vermisst man weiterhin eine animierte Crew oder Optionen, um den Boxenstopp zu gestalten und den Rennen damit eine taktische Komponente zu verleihen, wie man sie u.a. bei F1 2017 oder Project Cars findet, wo man sich eine Strategie zurechtlegen und mitunter sogar Vorlagen erstellen kann, in denen von der Menge an Benzin beim Nachtanken über den gewünschten Reifentyp beim Wechsel bis Reparaturaufträgen alles festgelegt werden kann. Und hier? Nichts dergleichen! Es besteht nicht einmal Kontakt zur Box oder überhaupt ein Funkverkehr. Man fährt einfach in die Boxengasse und alles weitere läuft komplett automatisiert ab. Dabei wird selbst eine Runde vor Rennende der Wagen wieder komplett aufgetankt und man selbst bei einsetzendem Regen keine Wahl, welche Pneus aufgezogen werden sollen. Ob es hier überhaupt Regenreifen gibt? Wohl eher nicht, denn beim Tuning stehen erneut nur Reifenmischungen für Straße, Sport und Rennen zur Verfügung. Insgesamt also wieder eine mehr als enttäuschende Vorstellung, was das Thema Boxenstopps angeht. Immerhin dürfen sie jetzt optional durch einen verpflichtenden Besuch bei seinen Mechanikern stärker eingebunden will. Ob man das angesichts der unterirdischen Umsetzung allerdings will, ist eine ganz andere Frage…

  1. Zur Info, 4Players wertet nachträglich nicht nach (das ist hier noch nie vorgekommen, soviel ich weiß). Der Aufwand wäre viel zu groß alle Spiele zu verfolgen und nachträglich Änderungen miteinzubeziehen. Das Spiel bekommt hier stets bei Erscheinen seine Wertung... Höchstens noch Day-One Patches werden berücksichtigt.

  2. Wäre es nicht mal an der Zeit für eine Aufwertung von Forza 7?
    Das Spiel ist ja schon seit Erscheinen ständig verbessert worden.
    Das Programmierteam hört in vielen Fällen auf die Community ( Lootboxen, Performance, falsche Motorengeräusche u.v.a.m).
    Ich gebe meinem Vorredner recht: Die Forza Motorsportreihe hatte nie den Anspruch eine knallharte Rennsportsimalation zu sein.
    Man kann aus Forza Motorsport 7 durch Abstellen aller Fahrhilfen eine Art „Softsimulation“ machen oder durch Einstellen aller Fahrhilfen ein arcadiges Fahrgefühl erreichen.
    Dazwischen gibt es viele Möglichkeiten wodurch das Spiel sowohl für Neulinge und Profis lohnt und viel Spaß macht.
    Das sollte doch eigentlich das Ziel eines Videogames sein.
    Wer es realistischer mag greift eben zu Project Cars 2 oder zu einer Rennsimulation auf dem PC.
    Ich sehe das Spiel eher im 90er Wertungsbereich.

  3. Warum wird hier so ein riesen Wind um die Lootboxen gemacht? Es zwingt euch niemand dazu. Das finde ich echt albern. Und mal nebenbei: In Forza 6 gab es Mod-Preiskisten (die ihr ebenfalls mit echtem Geld bezahlen konntet!) und die teilweise mehr von dem Spielgeld kosten, da hat niemand ein Wort drüber verloren. Schon komisch, dass ihr es JETZT anprangert. Ich besitze sowohl FM6 als auch 7 und kann es euch gerne als Screenshot hier posten, falls das jemand bezweifelt. Ganz ehrlich: Mich bringt das echt auf die Palme, denn das finde ich einfach nicht in Ordnung.
    Ihr könnt ohne diese Lootboxen ein ordentliches Vermögen anhäufen (ich benutze die Kisten sehr selten und hab dennoch fast 2 Millionen auf dem Konto). Außerdem finde ich es wesentlich spannender, sich ein wenig anzustrengen, um zu Geld zu kommen als wenn ich zehn Runden auf dem Nürburgring fahre und gleich darauf 500.000 Credits auf einen Schlag bekomme.
    Ihr solltet euch mal echt Gedanken machen: Bekommt man zuviel Geld auf einmal, heißt es, es wäre keine Herausforderung. Bekommt man zu wenig Geld, heißt es, man bräuchte zu lange.
    Und einige der Contra´s sind einfach unnötig, zum Beispiel das hier:
    "nahe Außenkamera bei Trucks komplett unbrauchbar" Was erwartet ihr denn? Ein Renntruck ist nun mal groß. Dass der fast 70 Prozent vom Bildschirm einnimmt, liegt in der Natur der Kamera. Es ist eben keine flexible Kamera.
    Und das FP kein Rennwochenende anbietet, liegt in der Natur des Spiels. Bei der Gran Tourismo-Reihe (Stichwort GT Sport) wurde das nicht angekreidet. Das stößt mir genau so sauer auf. und euer ständiger Vergleich mit Project Cars 2 hinkt gewaltig. FM7 will überhaupt keine Hardcore-Simulation sein (das hat der Hersteller/Publisher) auch NIEMALS gesagt. Ihr vergleicht Äpfel mit Birnen und das ist meiner Meinung nach ein absolutes Unding. Wer Fehler sucht, der wird sie auch finden.
    Ihr kritisiert an Star Wars Battlefront, dass es für Singleplayer kaum was bietet, bei Gran Tourismo Sport wird das...

  4. RVN0516 hat geschrieben: 19.12.2017 15:18 Also die Wagen sind in FM7 bei weitem nicht so teuer wie in FM6 daher muss man auch nicht dermaßen viel Credits ansammeln.
    Vorallem da man ja auch ständig Wagen bekommt für wenig Geld.
    Von dem Geld das man in FM6 pro Aufstieg bekommen hat, konnte man deutlich mehr Wagen kaufen als mit jedem Aufstieg in FM7...
    Das sind teilweise nur billige Karren die man in FM7 bekommt, in FM6 hast du dir mit einer Million für einen Stufenaufstieg dafür mehrere Autos kaufen können. In den höheren Autostufen sind die Wagen ziemlich teuer, genau wie früher, die ganzen Kisten von Stufe 1 oder 2 interessieren keinen.

  5. Also die Wagen sind in FM7 bei weitem nicht so teuer wie in FM6 daher muss man auch nicht dermaßen viel Credits ansammeln.
    Vorallem da man ja auch ständig Wagen bekommt für wenig Geld.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1