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Galactic Civilizations 3 (Taktik & Strategie) – Der Griff nach den Sternen

Der Einfluss meines Volks war grenzenlos – Politik, Religion und Propaganda so mächtig, dass sich Planeten fremder Völker ohne weiteres Zutun meinem Reich anschlossen. Selbst Sternbasen habe ich mir einverleibt. Die Forschung lief auf Hochtouren, der Handel florierte. Doch sie lachten über uns. Ständig prahlten andere Völker, sie könnten mein Volk binnen eines Wimpernschlag auslöschen. Das Schlimme war: Sie hatten Recht. Militärisch führte ich einen Zwergstaat. Ich leistete mir ein Spiel mit dem Feuer, das infolge dieser Konstellation einen seiner besten Momente erlebte. Und einen seiner schwächsten.

© Stardock / Stardock

Ein ganz saurer Apfel – oder was isst man auf Novaria III?

Ganz anders die „Vereinigten Planeten“: ein galaktischer Rat, dessen Beschlüsse z.B. dafür sorgen, dass die wohlhabendste Art, in diesem Fall meine, ein Viertel ihres Reichtums an die restlichen Völker abtritt. Ein Skandal! Doch was sollte ich machen? Ich wäre gerne ausgetreten, doch die daraus folgenden Einbußen meiner diplomatischen Stärke konnte ich nicht riskieren. Leitendes Mitglied war ich zu diesem Zeitpunkt nicht und nur ein solches kann derartige Vorschläge zur Wahl stellen. Die anderen Mitglieder geben lediglich ihre Stimme ab. Und immerhin beschlossen sie auch Resolutionen, von denen ich profitierte. Dass unbesiedelte Planeten innerhalb eines Einflussbereichs nicht besetzt werden durften, kam mir jedenfalls zugute. Auch wenn sich nicht immer alle Partner an die Abkommen halten…

Obwohl mir Möglichkeiten wie das Bestechen eines Konkurrenten fehlen, verleihen die Vereinten Planeten der Diplomatie eine wohltuende Dynamik, die dem Schachern um reine Werte fehlt. Schade nur, dass ich mir ausgerechnet in dem Moment keinen Überblick über die Kräfteververteilung der Völker verschaffen darf, in dem

Kern des Spiels ist die freie Eroberung einer Galaxie, die von „winzig“ bis „gigantisch“ verschiedene Größen haben kann.

Die Geschichte von der Befreiung der Erde wird nur im Rahmen der

Kampagne

erzählt. Diese ist aber gerade mal drei Missionen lang – mehr als ein erweitertes Tutorial steckt nicht drin.

Immerhin: So haben Einsteiger Zeit, sich mit dem Spiel vertraut zu machen. Denn nicht alle wichtigen Inhalte werden gut erklärt. © 4P/Screenshot

eine Abstimmung ansteht. Welches Reich über das meiste Geld verfügt, kann aber Dreh- und Angelpunkt einer darauf bezogenen Abstimmung sein. Es ist eins von wenigen Ärgernissen über eine durchdachte Benutzeroberfläche, die mit sinnvollen Sortierfunktionen viel Übersicht schafft.

Was du mir, das ich dir

Und dann kam der Moment, in dem mein ganzes diplomatisches Geschick gefragt war: Die Yor erklärten mir den Krieg. Da stand ich also, ohne Flotte und ohne nennenswerte Verteidigungsanlagen. Nicht einmal meine Raumbasen hatte ich mit wirkungsvollen Geschützen versehen. Doch ich hatte eine Idee: Könnte ich die restlichen Völker vielleicht dazu überreden, gegen die Yor in den Krieg zu ziehen? So hätten meine garstigen Nachbarn alle Hände voll zu tun und weder Nerven noch Material, mein Reich zu überfallen.

Ich hatte nicht damit gerechnet, wie erfolgreich der Plan aufgehen würde: Schon nach wenigen Wochen baten die Yor um einen Waffenstillstand. „Naaa, gut!“

Dass das Geschacher um eine militärische Gefälligkeit erfolgreich war, hat allerdings einen Nachgeschmack; es fühlte sich jedenfalls nicht wie das Hin und Her einer Verhandlung an. Im Austausch für Geld und Technologien habe ich einfach zusammengeklickt, was ich wollte. Natürlich musste ich mir diese Möglichkeit durch das richtige

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Aufwändige Filme begleiten die Kampagne sowie wichtige Ereignisse des freien Spiels. © 4P/Screenshot

Forschen und das Erwirtschaften hoher Rücklagen erspielen! Trotzdem hätten mir zumindest jene Völker den Gefallen ausschlagen sollen, die mit den Yor freundschaftliche Beziehungen pflegten. In diesem Moment entblößte sich Galactic Civilizations 3 zu offensichtlich als aufwändiger Rechenschieber.

Geschichten erzählen…

An vielen Stellen versteckt das Spiel dieses Werte-Jonglieren ja richtig gut. Wenn Erkundungsschiffe Anomalien entdecken und besondere Ressourcen oder Erkenntnisse fördern, berichten kurze Meldungen etwa von den Entdeckungen. Und errichtet man zum ersten Mal eine Raumstation, begleitet ein kurzer Film das Ereignis. Neben den nackten Werten für Produktionsstärke, Forschungsmöglichkeiten oder Bevölkerungswachstum bietet jeder Planet außerdem eine ganz besondere Herausforderung. Denn jede  Kolonialisierung fordert zunächst eine Entscheidung: Soll ein uraltes, riesiges Raubtier getötet werden, so dass die Neuankömmlinge sicherer leben oder siedelt man sie in eine weniger fruchtbare Region um? Sollen sich die Kolonisten an ertragreichen, aber tektonisch aktiven Zonen niederlassen? Sollen sie die wertvollen Artefakte der Urbevölkerung an sich reißen?

  1. is_mir_schlecht hat geschrieben:
    Hank Grimes hat geschrieben:Keine deutsche Sprache/Texte = kein Cash!
    Das wäre doch mal eine Gelegenheit, Englisch zu lernen. In allen Industrieländern klappt das, außer im deutschsprachigen Raum. Anstatt dazuzulernen, zocken und nörgeln wir!
    genau vor allem Frankreich ist da Vorreiter.

  2. Hank Grimes hat geschrieben:Keine deutsche Sprache/Texte = kein Cash!
    Das wäre doch mal eine Gelegenheit, Englisch zu lernen. In allen Industrieländern klappt das, außer im deutschsprachigen Raum. Anstatt dazuzulernen, zocken und nörgeln wir!

  3. Habs jetzt auch mal angespielt, es fing sehr gut an, guter Aufbau etc. Bei meinem ersten Angriff wurde meine überlegene Flotte auf Easy vom Gegner zerstört. Meine Schiffe feuerten auf jedes einzelne Schiff des Gegners und der Gegner konzentrierte sich auf meine Schiffe nach einander. Hinzu kommt, dass seine kinetischen Waffen meinen Beam Waffen an Reichweite unterlegen waren und trotzdem alle gleichzeitig zu feuern begannen. So lange den Schiffen in der Schlacht keine Befehle erteilt werden können ist es ein Glücksspiel, hat also in meinen Augen nichts mit Simulation zu tun.

  4. Temeter  hat geschrieben: KA ob es im Nachfolger anders aussieht, aber in GalCiv 2 hantierte man für gewöhnlich mit einer sehr überschaubaren Nummer an Flotten.
    Waren mir viel zu viel um mir die Kaempfe anzuschauen.

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