Veröffentlicht inTests

Ghost Recon 2 (Shooter) -Die Ghosts sind zurück – allerdings mit deutlichen Klassenunterschieden

War Teil 1 noch ein sperriger Taktik-Shooter alter Schule, der sich in erster Linie an eingefleischte Fans richtete, versucht Ghost Recon 2 taktische Kriegseinsätze mit jeder Menge Action und intuitiver Spielmechanik zu verbinden, um ein wesentlich breiteres Publikum anzusprechen. Zwei verschiedene Entwicklerteams sollten sogar dafür sorgen, dass jeder Spieler ein maßgeschneidertes Abenteuer serviert bekommt – mit verheerenden Folgen.

© Red Storm (Xbox) / Ubisoft Shanghai (PS2 & GC) / Ubisoft

Eingeschränkte Waffenwahl

PS2-Spieler müssen sich hingegen mit einem Vorgängermodell zufrieden geben, das zwar auch über einen Granatwerfer und einen Laser-Pointer für Artilleriebeschuss verfügt, aber ohne wegweisendes Display daher kommt, mit dem selbst Schüsse um Ecken möglich sind ohne Angriffsfläche zu bieten. Doch auch bei Team-Einsätzen müssen PS2-Schützen bei der Ausrüstung Einschränkungen in Kauf nehmen.

 

Hightech vom Feinsten: Mit der M29 könnt ihr mittels Display sogar um Ecken schießen (Xbox).

Denn während ihr in der Xbox-Kampagne euer Waffenarsenal weitestgehend selbst bestimmen dürft,wird das Marschgepäck beim PS2-Pendant strikt nach Vorgabe der Entwickler geschnürt. Ist die Mission aber erst einmal gemeistert, dürfen auch PS2-Spieler den Einsatz mit ihren persönlichen Lieblingswaffen wiederholen.

Exklusive Vielfalt

Allerdings wird auch bei den Wiederholungseinsätzen auf der Xbox mehr geboten: Während man auf der PS2 nämlich nur die Möglichkeit hat, Missionen erneut als Team, als Einzelkämpfer oder mit der Vorgabe alle Feinde zu eliminieren zu wiederholen, haben Xbox-Spieler zusätzlich noch die Möglichkeit, als lautloser Aufklärer loszuziehen oder vorgegebene Stellungen gegen feindliche Angriffswellen zu verteidigen. Warum diese beiden Einsatzvarianten auf der PS2 fehlen, wissen aber wohl nur die Entwickler. Ebenfalls unerklärlich ist das Fehlen einer Quick-Save-Funktion während der PS2-Kampagne. Zwar sind die Einsätze auf der Sony-Konsole wesentlich kürzer und linearer, aber der auf der Xbox gebotene Komfort, jederzeit speichern zu können, hätte dennoch jede Menge Frust erspart.

Unnötiger Speicherfrust

Das liegt daran, dass viele Situationen auf einem Trial&Error-Prinzip basieren, dessen Auswirkungen man meist erst dann erkennt, wenn es bereits zu spät ist. Ein einfaches Checkpoint-System hätte uns auf der PS2 zwar schon genügt, aber nicht einmal das haben die Entwickler integriert. Unverständlich auch, dass die vergleichsweise mickrigen PS2-Abschnitte eine Ewigkeit zum Laden brauchen, während die weitläufigen Xbox-Areale unglaublich flott von der DVD geschaufelt werden

Kaboom! – Gebt dem Panzergrenadier Rückendeckung und er lässt es krachen (PS2).

und das obwohl die audiovisuelle Präsentation auf der Microsoft-Konsole sichtbar aufwändiger und detaillierter daher kommt. Im Vergleich zum grafisch alles andere als imposanten Vorgänger haben aber beide Systeme ordentlich zugelegt.

Verbesserte Technik

So wirken die Umgebungen wesentlich lebendiger und authentischer, während die Charaktere deutlich aufwändiger modelliert und animiert wurden. Auch die Effektabteilung hat kräftig zugelegt und geizt nicht mit beeindruckenden Explosions- und Partikeleffekten, wobei die PS2-Fassung mit grobschlächtigeren Texturen und unschönen Objekt-Popups grafisch eindeutig den Kürzeren zieht. Xbox-Spieler genießen hingegen sogar dynamische Wettereffekte. Lediglich die Animationen der Gegner haben teils noch etwas Hampelmannartiges und auch der Bildrate hätten durchaus ein paar Frames mehr gut getan. Auf der PS2 bekommt ihr aber im Gegenzug eine aufwändige Physik-Engine geboten, die bei Detonationen Tonnen, Kisten und Feinde spektakulär durch die Gegend schleudert. Auf der Xbox sind hingegen nur wenige Objekte zerstörbar, während von Granaten getötete Gegner eher unrealistisch in sich zusammensacken.