Ghost Trick: Phantom-Detektiv – Am Anfang war der Tod
Wer sich schon mal im Kosmos von Sherlock Holmes, Hercule Poirot oder Phoenix Wright
Damit ich nicht weiterhin im Dunkeln tappe, schaltet sich eine besessene Schreibtischlampe namens Ray ein und lässt mir ein Licht aufgehen: Als frisch von meinem Körper losgelöste Seele bleiben mir nur wenige Stunden, bis ich endgültig ins Jenseits übertrete und die Welt der Lebenden für immer hinter mir lasse. Gleichzeitig sorgt mein geisterhafter Zustand dafür, dass ich neue Kräfte erlangt habe, und mir die Verbindung zwischen den Lebenden und den Toten zu Nutze machen kann, um das Rätsel um meine Ermordung zu lösen; dazu später mehr.
Glücklicherweise gibt es eine Zeugin: Eine quirlige, rothaarige Unbekannte, die sich später als Lynne vorstellt, ganz offenbar selbst der heißen Spur eines großen Mysteriums hinterherschnüffelt und mit der ich als Geist eine spirituelle Verbindung eingehen kann. Weil unsere Schicksale zusammen zu hängen scheinen, arbeiten wir schon bald als ungleiches Duo zusammen und versuchen, meinen Mörder zu finden sowie die Ziele einer geheimnisvollen Organisation aufzudecken, die Lynne nach dem Leben trachtet – und dabei das ein oder andere Mal erfolgreich ist.
Während ich ihr mit meinen neu gewonnen Fähigkeiten immer wieder das Leben rette und wir dem Treiben der Organisation Schritt für Schritt und damit auch dem Rätsel um meine Ermordung näher kommen, entspinnt sich eine überraschende und spannende Geschichte, die nicht nur mit zahlreichen Wendungen, sondern auch mit skurrilem Slapstick-Humor aufwartet. In den insgesamt achtzehn Kapiteln jagt ein Hindernis das nächste und bringt nach und nach neue Charaktere ins Spiel und Fakten ans Licht, nur um mir die vor der Nase baumelnde Karotte der Gesamtlösung immer wieder gerade so außerhalb meiner Reichweite zu platzieren – bis ich dann am Ende in den Genuss des orangenen Gemüses und den befriedigenden Abschluss einer gelungenen Geschichte komme.
Eine rastlose Rätsel-Seele
Damit besagte Karotte wirklich irgendwann auf meinem Teller landet und ich herausfinde, wer für mein frühzeitiges Ableben verantwortlich ist, muss ich die erwähnten Fähigkeiten nutzen. Als Seele ohne Körper kann ich nun per Knopfdruck zwischen dem Reich der Lebenden und der Welt der Toten wechseln, wobei beide Orte Auswirkungen darauf haben, zu was ich fähig bin. Erlaubt mir meine Körperlosigkeit in der Welt der Toten, zwischen leblosen Objekten hin- und herzuspringen und so auch massive Betonwände zu überwinden, bin ich im Reich der Lebenden in der Lage, mit dem Gegenstand zu interagieren, von dem ich gerade Besitz ergriffen habe.
So kann ich beispielsweise einen Regenschirm öffnen, um mit ihm elegant zum nächsten Objekt zu schweben oder eine Kranvorrichtung lösen, die angehängte Ladung fallen lassen und so ein Attentat verhindern – typische Poltergeist-Aktivitäten also, nur, dass ich in Ghost Trick: Phantom-Detektiv natürlich das gute Samariter-Gespenst spiele. Bin ich mal zu spät, und die Person, die ich eigentlich retten wollte, hat bereits das Zeitliche gesegnet, kommt meine dritte Fähigkeit zum Einsatz.
Mit ihr kann ich in die Vergangenheit reisen, genau vier Minuten vor den Todeszeitpunkt des Opfers, und so den Verlauf des Schicksals verändern. Doch aus großer Kraft folgt große Verantwortung, und damit ich es mir bei meinem Eingreifen in das Treiben von Gevatter Tod nicht zu gemütlich mache, herrscht Zeitdruck: Die vier Minuten bis zum Ableben der Person rücken schließlich unaufhaltsam ihrem Ende entgegen – zumindest, wenn ich mich nicht gerade in der Welt der Toten befinde, wo die Zeit vorübergehend still steht und ich in Ruhe meine nächsten Schritte planen kann.
Als Seele besitze ich außerdem die praktische Fähigkeit, über Telefonleitungen von einer Wählscheibe zur nächsten zu reisen, egal wie weit die beiden auseinander liegen. Das erlaubt schnelle Ortswechsel, ist beim Rätsellösen aber selten gefragt, sondern wird eigentlich eher genutzt, um die Story an verschiedenen Locations stattfinden zu lassen und für Abwechslung zu sorgen. Dass dies während den Zeitsprüngen in die Vergangenheit nur über Telefone funktioniert, die gerade benutzt werden, wirkt beizeiten wie eine willkürliche Restriktion, sorgt aber dafür, dass ich meine grauen Zellen anstrengen und Alternativrouten finden muss.
Ghost Trick: das beste Spiel auf dem DS meiner Meinung nach.
Aber damals war definitiv die pixel style animationen ein echter Hingucker... Das fällt jetzt etwas weg.
Was bleibt ist immernoch eine wundervolle Story (soooo grandios... So toll... So... Schief... ) mit netten Rätseln.
Unterscheidet sich die japanische Version mit deutschen Texten denn dann überhaupt von der im eshop erhältlichen deutschen Version??
Naja, der spielerische Anspruch der Ace Attoeney-Reihe ist ja leider auch sehr überschaubar. Find's nachwievor schade, dass es.immer nur exakt einen Lösungsweg gibt. Teilweise weiß man die Wendung bereits schon Stunden vorher, aber die Charaktere eiern einfach um den heißen Brei rum.
Charmant ist es natürlich trotzdem, nixht zuletzt dank den Animationen und den grenzdebilen Charakteren.
Was Ghost Trick angeht:
Ich hatte das damals sogar, kam aber nicht wirklich weit und habe es schnell wieder weggelegt. Dieses Trial and Error in Verbindung damit, dass ich die Zeit bei einem zweiten Versuch nicht beliebig steuern konnte, hat zu sehr an meinen Nerven geknabbert.