Grandioses Gesamtpaket, fatales Format
Auch das grundsätzliche Artdesign von Ghost Trick: Phantom Detektiv kann sich 13 Jahre nach der Erstveröffentlichung noch mehr als sehen lassen, die optische Rundumsanierung hat ihr Übriges getan: Der comic-hafte Stil ist gut gealtert, die bunten 3D-Umgebungen bieten detailreiche Wimmelbilder und die groben Pixel der ausgefallen gestalteten Charaktere wurden zugunsten von glatt polierten 3D-Modelle abgeschliffen. Noch ein bisschen hübscher sind die Figuren dann als 2D-Scherenschnitte mit dicken weißen Rändern, die den erwähnten Comic-Look noch unterstreichen.
Ohnehin vermittelt die gesamte Präsentation, aus einem Guss zu stammen: Zu der farbenfrohen, aber nie überladen wirkenden Spielwelt und den einzigartigen Figuren gesellen sich dramatische Übergänge sowie ein poppiges Menü mit großen Knöpfen und elektronischen Soundeffekten. Angesichts des sonst stimmigen Gesamtbilds sind mir die dicken und alles andere als ansehnlichen Seitenränder des 4:3-Formats besonders ein Dorn im Auge und rufen mir permanent ins Gedächtnis, dass Ghost Trick: Phantom-Detektiv auf dem Nintendo DS ursprünglich mit einem kleineren Bildschirm zurechtkommen musste. Immerhin: Das dort zu sehende Muster kann ich in den Optionen variieren und so für ein bisschen Abwechslung und Auflockerung sorgen.
Getragen wird die Präsentation von Ghost Trick: Phantom-Detektiv auch vom phänomenalen Soundtrack, bei dem sich je nach Stimmung unheilvolle Bässe mit fetzigem Synth-Pop und geschmeidigem Fusion-Jazz abwechseln. Alle Songs wurden von Yasumasa Kitagawa, der für die Musik im Gerichtssaal von The Great Ace Attorney verantwortlich war, neu arrangiert. Wer das körnigere Original vom ursprünglichen Komponisten Masakazu Sugimori bevorzugt oder mal probehören möchte, kann im Menü jederzeit zwischen der alten und der neuen Version hin- und herwechseln.
Die Detektiv-Deluxe-Behandlung
Wer auch nach der zehn- bis zwölfstündigen Story noch nicht genug von Ghost Trick: Phantom-Detektiv hat, sollte einen Blick ins Extra-Menü werfen. Dort finden sich unter anderem eine Reihe an Achievements, die ihr für den Abschluss eines jeden Kapitels sowie für besondere Leistungen erhaltet, und die Musik und Illustrationen des Spiels freischalten, damit ihr diese im entsprechenden Menü-Reiter bewundern könnt. Erneut lassen sich die Songs in der ursprünglichen und arrangierten Version abspielen, während die Illustrationen nochmal die Hintergründe und Charaktere ins Rampenlicht stellen.
Schaltet ihr die Achievements bereits während der Geschichte frei, sind die ursprünglich nur in der Mobile-Version enthaltenen Geister-Puzzle erst nach Spielabschluss verfügbar. Hier erwarten euch eine Reihe an Schieberätseln, die nichts mehr mit dem eigentlichen Gameplay des Spiels zu tun haben, aber nette Zusatzunterhaltung bieten und bei erfolgreicher Lösung ein Bild aus der Story zeigen. Kombiniert mit der aufgehübschten Grafik und der neu auflegten Musik ist die Neuveröffentlichung somit die ultimative Version Ghost Trick: Phantom-Detektiv.
Wer den DS-Klassiker verpasst hat und aufgrund der schlechten Verfügbarkeit des Originals nicht mehr zugegriffen hat, hat dank des modernisierten Ports ab dem 30. Juni auf PlayStation 4, Xbox One, Nintendo Switch und PC die Chance, das nachzuholen. Angesichts der horrenden Ebay-Preise, die durchschnittlich bei 60 Euro starten, kommt ihr mit dem Preis der Neuveröffentlichung von 29,99 Euro sogar vergleichsweise günstig weg. Falls ihr euch auch nach dem Test noch unsicher seid, ob euch die geisterhafte Detektiv-Geschichte begeistern könnte: Mit einer kostenlosen Demo könnt ihr auf allen Plattformen reinschnuppern.
Ghost Trick: das beste Spiel auf dem DS meiner Meinung nach.
Aber damals war definitiv die pixel style animationen ein echter Hingucker... Das fällt jetzt etwas weg.
Was bleibt ist immernoch eine wundervolle Story (soooo grandios... So toll... So... Schief... ) mit netten Rätseln.
Unterscheidet sich die japanische Version mit deutschen Texten denn dann überhaupt von der im eshop erhältlichen deutschen Version??
Naja, der spielerische Anspruch der Ace Attoeney-Reihe ist ja leider auch sehr überschaubar. Find's nachwievor schade, dass es.immer nur exakt einen Lösungsweg gibt. Teilweise weiß man die Wendung bereits schon Stunden vorher, aber die Charaktere eiern einfach um den heißen Brei rum.
Charmant ist es natürlich trotzdem, nixht zuletzt dank den Animationen und den grenzdebilen Charakteren.
Was Ghost Trick angeht:
Ich hatte das damals sogar, kam aber nicht wirklich weit und habe es schnell wieder weggelegt. Dieses Trial and Error in Verbindung damit, dass ich die Zeit bei einem zweiten Versuch nicht beliebig steuern konnte, hat zu sehr an meinen Nerven geknabbert.