Und etwas mehr Umfang hätte auch das simple Kampfsystem vertragen können. Zwar unterscheiden sich die Angriffe je nach mitgeführter Nahkampfwaffe. Doch im Wesentlichen bleibt das Zuschlagen auf Dauer stumpf und monoton – selbst die Finisher, die man durchführen kann, werden irgendwann langweilig. Da zudem eine aktive Ausweichfunktion fehlt (man kann nur versuchen, den Gegnern aus dem Weg zu sprinten) und man auch mit mehreren Spielern keine besonderen Team-Vorteile genießt geschweige denn gemeinsame Kombos initiieren kann, lässt How to Survive 2 hier wie in so vielen anderen Bereichen eine Menge Potenzial liegen, um situative Spannung zu erzeugen. Immerhin kann man jetzt mit bis zu vier Spielern lokal oder online gegen die Horden antreten. Dadurch wird die Redundanz des Missionsdesigns zwar nicht aufgebrochen, doch mit mehreren Spielern stört es nicht so sehr wie solo.
Sauber und unspektakulär
Auch bei der Kulisse tut Eko nicht mehr als unbedingt nötig. Die Abschnitte, durch die man sich in den meisten Missionen metzelt und sammelt, sind nicht allzu groß. Und auch die „offene“ Welt, in der man das Camp aufbaut, während man sich gegen die untoten Feinde zur Wehr setzt oder die meisten Gespräche führt, ist überschaubar. Schade ist zudem, dass es kaum Interaktionsmöglichkeiten mit der Welt gibt. Es gibt ein paar Schlösser, die geknackt werden können, doch das ist es zumeist schon. Das ist insofern bedauerlich, da manche Aufgaben suggerieren, dass man in der Tat mehr mit der Umgebung machen könnte, wie z.B. das Sammeln von Maiskolben. Doch letztlich muss man nur in den Abschnitt rein, schauen, wo die Entwickler die Nahrungsmittel auf dem Boden liegen gelassen haben und sie aufsammeln. Wer auf die eigentlich logische Idee kommen sollte, mit seiner Machete im relativ dicht bewachsenen Feld ein paar Maisstauden zu
kappen und abzuernten, wird enttäuscht. Die Pflanzen reagieren weder auf die Bewegung der Figuren noch auf die Machete, die man von rechts nach links schwingt. Wenn sich in der Kulisse Gräser etc. im Wind wiegen, ist das vorberechnet und nicht beeinflussbar.
Dass die Kameraposition nur mehrere Zoomstufen bietet, aber nicht geschwenkt oder gedreht werden kann, ist befremdlich, aber nicht ungewöhnlich, da auch beim Vorgänger die Perspektive vorgegeben war. Immerhin werden hier jetzt Hindernisse im Blickfeld ausgeblendet und falls sich Zombies hinter Objekten in der Umgebung befinden, werden sie noch durch einen Schemen markiert, so dass man von bösen Überraschungen weitgehend verschont bleibt. Dennoch bleibt auch in diesem Bereich festzustellen, dass eine oberflächliche Illusion aufgebaut wird. Immerhin gehen die Animationen weitgehend in Ordnung, wobei auch diese mehr Abwechslung vertragen könnten.