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Imperium Romanum (Taktik & Strategie) – Imperium Romanum

Städtebauspiele gibt es wie Sand am Meer und das seit Ewigkeiten: Von Sim City über Zeus bis zu Tycoon City. Jetzt ist mit Imperium Romanum bei Kalypso Media ein neues erschienen, das eigentlich die Fortsetzung von Die Römer ist. Neu ist daran allerdings wenig, denn das Spiel von Haemimont Games erinnert an die betagte Caesar-Reihe. Das muss ja theoretisch nichts Schlechtes sein…

© Haemimont Games / Kalypso Media

In Stein gehämmert

Wenn es nicht das Militär ist, was lockt den Hobby-Politiker denn dann an den Rechner? Es sind die Tafeln, auf denen die Spielziele beschrieben sind. Also nicht die klobigen Dinger an und für sich, die vielleicht Obelix begeistern könnten, sondern

Auf solchen schmucken Tafeln werden euch die Aufgaben serviert. Ihr könnt selbst entscheiden, wann’s weiter gehen soll. Für bestandene Aufträge gibt es Belohnungen.

 wie der Aufstieg hier Schritt für Schritt verschaltet ist. Es beginnt mit leichteren Aufgaben, wie dem Bau von Gebäuden wie Metzgerei oder Präfektur. Dann geht es über einen Rekord an Lebensmittel, den ihr ereichen sollt und dem Erobern eines Dorfes bis zum Bau eines Circus Maximus. Das steigert sich und ist motivierend gemacht, auch weil ihr entscheiden könnt, wann es weiter gehen soll, da ihr die Aufgaben enthüllt. Als Belohnung erhaltet ihr z.B. Geld, Gratisbauwerke oder neue Siedler.

Dumm nur, dass es bisweilen Ziele gibt, die sich nicht mehr erreichen lassen. Wenn alle Barbaren besiegt sind, bevor die Aufgabe kommt, eine bestimmte Anzahl ihrer Einheiten zu vernichten, dann ist es halt nicht mehr zu erfüllen. Tatsächliche Unmöglichkeit: Der Statthalter kann nix bekämpfen, was es nicht (mehr) gibt. Die Tafeln existieren nur in den 16 Szenarien der „Kampagne“, die allerdings eher eine lose Verbindung von Missionen ist. Eine Karriere macht ihr da nicht durch. Wer keine vorgegebenen Aufgaben möchte, der kann weitere 16 Szenarien spielen, bei denen er allein bestimmt, wo’s langgeht. Die Städte sind dieselben: Ihr könnt auch Städte wie Rom, Genua oder Mainz verwalten, wobei ihr in Pompeji immer ein Auge auf den Vulkan haben solltet.

Üppige Grafik

Immer wieder wurde die antike Kulisse als wunderschön und detailreich gepriesen. Optisch hat Imperium Romanum durchaus einiges zu bieten. Da gibt es schöne, antik aussehende Gebäude wie etwa Forum, Tempel oder Schulen. Eine gewisse Eckigkeit der Bauten fällt aber negativ auf, die sich bei den Hütten der Barbaren bemerkbar macht. Immerhin haben sich die Macher die Weichspüleffekte des Vorgängers weitgehend gespart und das Wasser sprudelt nun auch verbessert aus dem Aquädukt. Auch der Circus Maximus sieht prächtig aus mit seinem Innenraum, Bögen und Säulen, ist aber oft nicht gut besucht und das Renngeschehen könnte fesselnder sein. Auch der Wuselfaktor auf der Straße ist eher begrenzt, da zwar Leute zu sehen sind, aber eben keine Massen.

Akustisch bietet das Spiel mit römisch angehauchter Musik und spärlicher Geräuschen nur ein durchschnittliches Klangerlebnis. Nur einige Geräusche sind wirklich so einprägsam wie der prasselnde Laut, wenn mal wieder ein Feuer ausbricht. Über solche Ereignisse erhaltet ihr Warnmeldungen für Brände, Feindüberfälle und Aufstände. Positiv ist, dass es auch ein verbales Lob gibt, wenn ihr eine Krise beseitigt habt oder die Bürger glücklich sind. Die Texte der Steintafeln werden allerdings von einer professionellen deutschen Stimme vorgelesen, was zu begrüßen ist.

Aufbauen – wie gehabt

Ansonsten bietet das Spiel antiken Städtebau, wie ihr ihn kennt. Nur wenige Dinge laufen anders: Ihr baut also wie üblich Wohnhäuser, die sich von der einfachen Hütte bis zur prunkvollen Villa entwickeln, wie ihr das von Caesar her kennt. Neue

Der Bau der Gebäude geht eigentlich ganz problemlos, wenn ihr die Rohstoffe habt und sich ein Plätzchen findet. Bausklaven ziehen es dann in Windeseile hoch.  

Bürger kommen aber nur, wenn ihr noch freie Siedler habt, die euch der Senat bewilligt. Wenn die Anzeige für Neubürger auf null ist, könnt ihr so viele Häuser bauen, wie ihr wollt, es wird niemand einziehen. Um die zu versorgen, braucht ihr einen Brunnen in der Nähe, Lebensmittel vom Markt und Möglichkeit, Religion auszuüben. Die meisten Gebäude besitzen eine Reichweite, die aber großzügig bemessen ist, so dass ihr nicht 20 Schulen für eine Stadt braucht.

Der Bau von Straßen und Mauern funktioniert hier besser als bei anderen Spielen. Es scheint immer noch Platz zu sein, wo ihr ne Straße hinquetschen könnt. Gezimmert werden die Bauten von Sklaven, die eine wichtige Rolle im Transportwesen einnehmen. Zum einen liefern sie Waren bei Handwerkern wie dem Bäcker ab, zum anderen bringen aber auch Baumaterial zu einer Baustelle. Ihr solltet immer genügend Sklaven auf den Straßen haben, da sonst alles ins Stocken gerät. Es gibt Sklavenunterkünfte, die für mehr Unfreie in der Stadt sorgen. Auch der Ausbau des Forums bringt mehr Billigarbeitskräfte mit sich.