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Imperium Romanum (Taktik & Strategie) – Imperium Romanum

Städtebauspiele gibt es wie Sand am Meer und das seit Ewigkeiten: Von Sim City über Zeus bis zu Tycoon City. Jetzt ist mit Imperium Romanum bei Kalypso Media ein neues erschienen, das eigentlich die Fortsetzung von Die Römer ist. Neu ist daran allerdings wenig, denn das Spiel von Haemimont Games erinnert an die betagte Caesar-Reihe. Das muss ja theoretisch nichts Schlechtes sein…

© Haemimont Games / Kalypso Media

Handel und Handwerk

Die Produktion richtet sich ebenfalls eher an Einsteiger, da die Zahl der Rohstoffe und Waren überschaubar bleibt: Es gibt Holz, Lehm, Stein, Eisen, Gold und Marmor, die teils als Baumaterial dienen. Auf den Feldern wachsen Weizen, Flachs, Oliven und Wein, die zyklisch geerntet werden. Es gibt Schweinezuchten, die für Fleisch sorgen, das aber erst beim Fleischer in Wurst verarbeitet wird. Auf den Märkten wird Brot, Würste, Fisch und Kleidung verkauft. In den Tavernen gibt es noch Wein. Jede Produktionsstätte braucht ein gewisse Arbeiter, die sich in männlich und weiblich aufteilen. Eine der wenigen Bereiche, in denen eure Bürger mal eine Rolle spielen.

Alles, was ihr nicht verbraucht, könnt ihr auch handeln. Ihr baut einfach einen Schiffskai oder eine Handelsstation, die dann den Warenaustausch übernimmt. Dann müsst ihr noch einen Handelsweg eröffnen, der dann regelmäßig bedient wird. Natürlich ist die Zahl der Handelswege begrenzt. Die Sklaven tragen die Waren zusammen, wobei ihr nicht auf den Abtransport warten müsst. Für verkaufte Waren erhaltet ihr sofort Denarii, ihr könnt aber auch Rohstoffe wie Marmor kaufen, die euch vielleicht fehlen. Denn ohne sie könnt ihr Prachtbauten wie ein Amphitheater nicht errichten. Dass euer Lager voll ist, kommt übrigens nicht vor, es fasst unendlich viel.

Zu einfach

Insgesamt ist Imperium Romanum daher ein Spiel, das sich eindeutig an Einsteiger wendet. Der schnelle Erfolg wird groß geschrieben, wie es auch schon bei Caesar IV der Fall war. Der Schwierigkeitsgrad ist für erfahrene Spieler leider oft viel zu

Auch Brände, Aufstände und Barbaren können nicht verindern, dass eine Stadt entsteht, die Rom’s würdig ist.

gering. Die Mission mit der Eroberung der Hauptstadt der Daker Sarmizegetusa etwa ist hier ein Kinderschlecken, das nach einer dreiviertel Stunde Geschichte ist. In Wirklichkeit waren die Daker ein gefürchtetes Volk, die gleich mehrmals über die Donau ins Reich einfielen und gegen das Kaiser Trajan ab 101 n.Chr. jahrelang Krieg führte. Gerade die Bergzitadelle mit dem unaussprechlichen Namen wurde immer wieder erfolglos von den Römern angegriffen.

Im Spiel reicht eine Art von Polizeiaktion mit drei Einheiten, um sie platt zu machen. Das liegt sicher auch daran, dass ihr von Anfang an eine voll ausgebaute Burg habt, mit zwei Kasernen. Leider lässt sich der Schwierigkeitsgrad auch gar nicht verändern. Wieso ihr nicht einfach mehr Barbaren einschalten dürft, bleibt das Geheimnis der Macher. Auch Ereignisse wie Brände, Krankheiten und Aufstände können nicht verhindern, dass eure Stadt prosperiert. Nach einem Feuer baut ihr einfach wieder alles auf, was ziemlich flott geht. Hier wäre es besser gewesen, wie bei Stronghold die Gefahr eines Übergreifens des Feuers einzubauen. Denn schließlich brannte Rom selbst gleich mehrere Male in großen Teilen ab.