Fazit
Ende der neunziger Jahre habe ich zig Stunden mit den antiken Städtebau-Spiele von Impressions verbracht. Dementsprechend habe ich mich auf Lethis gefreut, nachdem ich erste Videos von der Aufbau-Strategie gesehen habe. Und ich muss den Entwicklern ein Kompliment machen: Das Artdesign mit seinem charmanten Comic-Look, in dem man theoretisch ständig damit rechnet, dass Professor Layton um die Ecke schlendert, ist sehr gut gelungen. Die Animationen könnten zwar vielfältiger sein, doch unter dem Strich ist der Wuselfaktor hoch. Das Zuschauen macht Spaß – zumindest mehr als das Spielen. Dabei ist das Fundament sehr solide: Es gibt gut verzahnte Produktionskreisläufe, eine umfangreiche Kampagne und einen Sandkastenmodus, der allerdings keine eigenen Karten erlaubt. Dass sich der Unterhaltungswert dennoch in Grenzen hält, liegt zum einen an der kruden Benutzerführung, die mit Erklärungen geizt und einen bei Problemen im Unklaren lässt. Hat man die Zusammenhänge verinnerlicht, kann das Ausbaldowern der idealen Infrastruktur allerdings immer wieder an den Bildschirm locken – auch wenn man meist nur nach Schema F bauen kann. Unter dem Strich schafft es Lethis trotz interessanter Ansätze sowie eines exzellenten Artdesigns inhaltlich nicht, die Qualität der Klassiker zu erreichen.Wertung
PC
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Sympathische Aufbau-Strategie alter Schule, die auf Dauer etwas vorhersehbar wird und unter Problemen mit der Benutzerführung leidet.
Für mich ist das irgendwie nichts. Vom Artdesign aber auch von der Zeit/Ambiente in dem es spielt. Schade eigentlich weil ich die alten Sierraklassiker sehr geliebt habe. Die Pharaohreihe noch vor der Caesarreihe. Es gab ja sogar mal einen 3D versuch in Egypten, aber alle spiele die mit 3D versuchten die Klassiker wieder zubeleben sind in meinen Augen gescheitert da sie letztlich in 2D um einiges besser aussahen.
Mathias: Danke, das klingt als hätten sie es gegenüber dem Release schon entschärft.
crewmate: Eh ja ok, wenn du meinst.
Hi,
Ja. Während der Testphase kam es zu Situationen, in denen ein wichtiges Haus mangels Anbindung an die Instandsetzungswege einstürzte, ohne dass es bemerkt wurde. Und innerhalb relativ kurzer Zeit (vor allem wenn man die Geschwindigkeit hochsetzt, weil man die nächste Ernte abwartet oder so) konnte dies mittelschwere Nachwirkungen haben. Aber ich bin in keine Situation geraten, in der die Stadt quasi dem Untergang geweiht war. Ich denke, dass hängt auch ein bisschen mit der Flexibilität der Spieler zusammen. Wenn man nur darauf aus ist, die perfekte Stadt aufzubauen und nicht gewillt ist, hier und da mal zu improvisieren, ist man wahrscheinlich schneller genervt.
Doch kann zumindest bei mir von Unspielbarkeit keine Rede sein. Zumal man sich auch an die in dieser Hinsicht nicht ausreichende Benutzerführung (mangelnde Warnsysteme) gewöhnen kann. Wenn man nicht durch den Bau neuer Gebiete durchrusht und etwas abwartet, kann man relativ zügig feststellen, ob hier eine Einsturzgefahr besteht.
Natürlich kann es immer sein, dass durch fehlende Arbeiter die Instandhaltung vernachlässigt wird. Aber selbst solche Situation müssen nicht fatal für die Stadt bzw. den Aufschwung sein.
Von Unspielbarkeit ist Lethis aber ebenso weit entfernt wie von Perfektion. Ich habe trotz der Mankos auch mittelfristig Spaß damit gehabt, daher die 70 (oder Schulnote 3 oder "ist ok").
Cheers,
Wäre wirklich mal interessant.
Das mit der Fan-Arena kann ich auch nicht so recht nachvollziehen. Egal ob Indie oder EA-Titel, ständig wird dieser Umstand als Generalentschuldigung für jeden Missstand herausgehauen. Dabei denke ich immer bei mir, dass die Entwickler doch gar nicht recht wissen können, was jetzt nicht so gut ankam, wenn es ihnen keiner sagt. Kritik ist ja nicht bösartig, sondern durchaus konstruktiv und ich versuche so auf meine Art die Entwickler zu unterstützen.
Schade, dass das von fundamentalistisch anmutenden Fans nur allzu oft und gerne fehlinterpretiert wird.