Im längst abgegrasten Bereich der fantastischen Echtzeit-Strategiespiele, den zur Zeit Titel wie WarCraft 3 oder Spellforce dominieren, ist es wichtig, sich von der Konkurrenz durch Besonderheiten abzuheben. Eine möglichst ausgefeilte Story könnte dabei sicher ein erster Schritt sein – die Schöpfer von Lords of EverQuest gehen diesen aber leider nicht.
Stattdessen erzählt man die wenig spannende und vorhersehbare Geschichte dreier Fantasy-Reiche, die um die Vormacht in der Welt Norrath kämpfen. Selbst nachdem man eine ganze Weile gespielt hat, kann man die durch Filmchen in 3D-Spielgrafik präsentierte Story nicht wirklich nacherzählen, was nicht gerade für ihre Qualität spricht.
Drei Allianzen
Auch die drei Völker bleiben blass. Mit am spannendsten ist es auf Seiten des fiesen Schattenreiches, wo der echsenhafte Fürst Skass sein nekromantisches Unwesen treibt – einer von 15 vorgefertigten Anführern. An die tragische Story um den Prinzen Arthas aus WarCraft 3 kommt sein finsterer Werdegang aber nicht heran.
Weitere Konfliktparteien sind die durch und durch gute Elddar-Allianz, die Elfen und Hobbits vereint, sowie die undurchsichtige Bruderschaft der Dämmerung, die Menschen und Zwerge bilden. Aufgrund der weitgehend austauschbaren Fürsten, Einheiten und Bauten identifiziert ihr euch aber kaum mit eurem Reich.
__NEWCOL__Missionen von der Stange
Kaum weniger einfallslos ist das abwechslungsarme Design der Missionen, die ihr während der drei Kampagnen des Einzelspieler-Modus absolvieren müsst. Meist gilt es, einige von der zurückgebliebenen KI gesteuerte Armeen zurückzuschlagen, die sich selbst auf höherem Schwierigkeitsgrad seltsam passiv verhalten und stets hübsch abwarten, bis ihr anmarschiert kommt. So ist es kaum eine Herausforderung, diese auf den wohl im Dutzend produzierten 3D-Karten immer schön der Reihe nach zu entdecken und abzuschlachten. Bekommt ihr ab und an eine leicht zu lösende Subquest, könnt ihr euch über das bisschen Abwechslung freuen.
Doofe Krieger
Viel aktiver als die harmlose Gegner-KI verhalten sich eure eigenen Truppen leider auch nicht. In den unübersichtlichen Gefechten reagieren
sie oft überhaupt nicht, stehen immer wieder dumm herum und hinterlassen so einen negativen Eindruck.
Wirkliche Formationen existieren ebenso wenig wie das ganz auf hirnlosen Sturmangriff getrimmte Gameplay taktische Finessen zulässt. Und das, obwohl die animierten 3D-
Einheiten rein äußerlich eine gute Figur abgeben, die in ihrer Form und Farbigkeit freilich wieder Erinnerungen an WarCraft 3 wachrufen.
Einheiten steigen auf
Das Beste an dem lieblosen Fantasy-Strategiespiel ist, dass ihr erfahrene Einheiten mit in die nächste Schlacht nehmen könnt.
Eine solche Wahlmöglichkeit gab’s zuletzt bei der Panzer General-Reihe. Nur so macht es eigentlich Sinn, dass die Oger, Zwerge und Elfen überhaupt Erfahrung sammeln. Steigt eine Einheit über die Stufe 6 hinaus, wird sie zum Ritter, der spezielle Fähigkeiten besitzt und die umgebenden Streiter motiviert.
Schlechtester Test, den ich jemals gelesen habe!
Die ständigen Vergleiche mit WC3 nerven. Ab und an ist ja okay, aber ein Spiel lediglich daran zu messen, wie gut es gegen ein anderes Spiel abschneidet ist lächerlich.