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Medieval Dynasty (Simulation) – Das große Mittelalter-Allerlei

Der Survival-Aufbau-Mix Medieval Dynasty von Render Cube hat auf Steam eine große Fangemeinde hinter sich versammeln können: Von den mittlerweile beinahe 19.000 abgegebenen Stimmen fallen etwa 90% positiv aus. Wir hatten endlich die Zeit, uns in das Mittelalter des Überraschungs-Hits zu stürzen. Wie es uns dabei ergangen ist, erfahrt ihr im Test.

© Render Cube / Toplitz Productions

Auf eigene Faust

Medieval Dynasty hat bereits eine längere Early-Access-Phase hinter sich gebracht, so dass einige es vielleicht schon kennen könnten. Für alle anderen wollen wir das Grundlegende an dieser Stelle möglichst kurz zusammenfassen: Ihr schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes, der sich im mittelalterlichen Europa zurecht finden und vor allem auf eigenen Beinen stehen muss. Mit im wahrsten Sinne des Wortes leeren Taschen kommt ihr an einem kleinen Dorf an und erhaltet die ebenso knapp formulierte wie überwältigende Aufgabe, eine eigene Dynastie zu gründen… Nichts leichter als das…

Eine Besonderheit für ein Survival-Spiel offenbart sich bereits in derAnfangsphase: Die Aufgabe erhaltet ihr in Form einer Quest wie ihr sie etwa aus Rollenspielen oder MMOs kennt. Neben einer übergeordneten Mission, die quasi als übergreifender Leitfaden für das gesamte Spielgeschehen dient, gibt es auch einige kleinere Aufgaben, die einfacher und vor allem schneller zu erfüllen sind. So müsst ihr beispielsweise ein wildes Tier erlegen, eine eigene Hütte bauen oder bestimmte Waren auftreiben. Dieses Quest-System, auch wenn es vergleichsweise oberflächlich gehalten ist, stellt in Survival-Spielen eine Seltenheit dar. Die Entwickler verschmelzen generell Genres – zumindest ansatzweise. Damit versuchen sie meist erfolgreich, aber häufig nur oberflächlich, dem klassischen „Survival“ dadurch neue Facetten abzugewinnen. So sind die Quests in Medieval Dynasty nicht sonderlich tiefgreifend und dienen eher dazu, euch alternative Aktionsmöglichkeiten vor die Nase zu halten, wenn ihr mal nicht genau wisst, was ihr ansonsten in der riesigen Welt tun sollt.

Aller Anfang ist schwierig

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Willkommen in der Welt des Mittelalters. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen: Statt Lager-Feuerromantik wartet harter Überlebenskampf gemischt mit Aufbau-Strategie und Rollenspiel. © 4P/Screenshot

Das ändert zudem nichts am grundlegenden Spielprinzip: Ihr startet mit leeren Händen und müsst in Eigenregie für euer Überleben sorgen – ansonsten ist es ganz schnell vorbei mit der geplanten Dynastie. Damit ihr schnellstmöglich ein Dach über den Kopf erhaltet, macht ihr euch zunächst daran, die nötigen Rohstoffe für den Hausbau zu besorgen wie etwa Holz und Reet. Einen Baum mit bloßen Händen zu fällen, funktioniert jedoch logischerweise nicht, also müsst ihr erstmal die passenden Werkzeuge herstellen. Also schnell ein paar Steine und Zweige gesammelt und daraus einen primitiven Hammer sowie eine einfach Axt gebastelt. Spätestens hier wird man in den Aufbau-Part von Medieval Dynasty eingeführt. Alle Gegenstände, die ihr herstellen könnt, findet ihr in einem passenden Radial-Menü. Das geht schnell von der Hand, ist manchmal jedoch etwas umständlich – vor allem wenn ihr mehrere Exemplare desselben Items bauen wollt. Nach und nach schaltet ihr übrigens weitere Objekte frei, die von Waffen über Werkzeuge bis hin zu Dekorationsgegenständen oder gar weiteren Gebäuden reichen.

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Unreal-Technologie zaubert mitunter sehr ansehnliche Stimmungen auf den Monitor. © 4P/Screenshot

Das alles braucht allerdings seine Zeit. Schon alleine der Bau des ersten Hauses bedarf einiges an Arbeit und Aufwand, von einer ganzen Siedlung ganz zu schweigen. Denn mit dem Sammeln von Rohstoffen und dem Werkeln ist es nicht getan – immerhin ist Medieval Dynasty nicht nur Aufbau-, sondern auch ein Survival-Spiel. Ihr müsst euch um Hunger und Durst kümmern sowie tunlichst Schlafpausen für die Erholung einlegen. Sprich: Wasser und Essen müssen her. Zwar beginnt ihr mit einigen Rationen, die sind jedoch schnell aufgebraucht. Doch auch die Nahrungssuche kostet logischerweise Zeit – ein ständiger Kreislauf der Arbeit entsteht. Ach ja, dann gibt es ja auch noch die verschiedenen Jahreszeiten mit ihren Besonderheiten, die euch vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Immerhin wollt ihr sicherlich nicht den Kältetod sterben, nicht wahr?