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Metal Gear Survive (Action-Adventure) – Bitterer Überlebensk(r)ampf

Nach dem Drama und Weggang von Hideo Kojima führt Konami die hauseigene Marke Metal Gear jetzt notgedrungen ohne ihren berühmten Erfinder weiter: Der Ableger Survive verabschiedet sich von der klassischen Tactical Espionage Action, sondern bietet stattdessen einen Überlebenskampf mit leichten Horror-Anleihen. Ob sich die Reise in die gefährliche Welt Dite lohnt und das Konzept eine Bereicherung für das Metal-Gear-Universum darstellt, klären wir im Test.

© Konami / Konami

Schamlose Wiederverwertung

Während man sich zu Beginn noch wie in einem alternativen Afghanistan fühlt, orientiert man sich bei der zweiten Karte übrigens deutlich an Afrika aus The Phantom Pain und hat sogar Abschnitte wie das Anwesen im Dschungel oder die Silbermine nahezu 1:1 recycelt. Überhaupt stößt die mitunter dreiste Zweitverwertung übel auf, die sich selbst beim Soundtrack bemerkbar macht. Man hat zu häufig das Gefühl, dass die Welt nur halbherzig und ohne großen Mehraufwand aus Versatzstücken von Phantom Pain zusammengeschustert wurde, dabei grafisch mit groben Schatten, einer geringen Zeichentiefe und deutlichem Kantenflimmern aber schlechter aussieht als das als der Asset-Spender. Interessant ist, dass sich die Spielwelt auch abseits der Tageszyklen und des dynamischen Wettersystems verändert. So versiegen z.B. manche Quellen und statt des schmutzigen Wassers findet man nur noch unbrauchbaren Matsch vor. Gleichzeitig meiden auch die zuvor dort angesiedelten Tiere die Stellen, weil es für sie keine Flüssigkeit mehr gibt. Eigentlich ein nettes Detail. Noch cooler hätte ich es aber gefunden, wenn die Quellen aufgrund längerer Dürreperioden austrocknen, sich dann bei einem Regenschauer aber wieder füllen würden. Damit hätten die Wetterkapriolen tatsächliche Auswirkungen auf die Spielwelt gehabt und wären nicht bloß ein visuelles Gimmick.

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Das erste Gebiet weckt Erinnerungen an Afghanistan, das zweite an Afrika. © 4P/Screenshot

Ein weiteres Déjà-vu erlebt man beim Missionsdesign, das sich mit seinen ständigen Besorgungsaufträgen, Bergungen von Personen oder den Verteidigungsabschnitten ähnlich redundant im Kreis dreht wie The Phantom Pain. Für Abwechslung sorgen lediglich die eingestreuten und brachialen Action-Momente mit dem Walker Gear und die bereits erwähnten Erkundungen der verwinkelten Ruinen.

Nebelwanderung

Die Abstecher in den giftigen Nebel bieten ebenfalls situative Spannungsmomente, wenn der Sauerstoff langsam zur Neige geht und man sich gerade noch mit den letzten Atemzügen zum nächstgelegenen Wurmloch-Transporter schleppen kann. Zwar kann man seinen Vorrat an Atemluft mit Hilfe der mysteriösen Kuban-Energie jederzeit wieder auffüllen, doch wird der fällige Betrag mit jeder weiteren Verwendung teurer. In diesem Zusammenhang habe ich übrigens den wichtigen Hinweis vermisst, dass man die exorbitante Kostenexplosion für zusätzlichen Sauerstoff durch die Reparatur der Sauerstoffmaske wieder rückgängig machen kann. Der KI-Pod aus dem Hauptquartier nervt zwar ständig mit Anmerkungen, sobald Hunger und Durst zunehmen oder der Sauerstoff zur Neige geht. Aber die wirklich wichtigen Hinweise gehen irgendwie unter oder verstecken sich im Ladebildschirm sowie irgendwo innerhalb der völlig überfrachteten Tutorial-Sektion.

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Mit Pfeil und Bogen wird die Jagd nach Nahrung einfacher. © 4P/Screenshot

Ohne die Kuban-Energie läuft fast gar nichts in der fremden Welt. Man findet sie u.a. in zerstörbaren Kristallen oder erntet sie aus den toten Körpern von Gegnern. Selbst zur Herstellung von Objekten und Munition muss man neben den nötigen Ressourcen immer auch einen Teil seines Kuban-Kontos anzapfen. Die höchsten Beträge sind allerdings für die Klassenaufstiege fällig, mit denen man sowohl Stärke, Ausdauer und Vitalkraft verbessert, sondern auch spezielle Fähigkeiten wie Kombos oder schnelle Ausweichschritte erlernen kann. Doch auch manche Gebäudetypen erfordern vor allem gegen Ende eine gezielte und teilweise sehr zeitaufwändige Aufstockung der Kuban-Reserven.  


  1. Metal Gear Survive ist für mich - die Metal Gear Reihe betreffend - dasselbe was Sacred 3 für die Sacred Reihe war. Einfach nur grottig und der Todesstoß für die Reihe.

  2. Aladan82 hat geschrieben: 13.03.2018 16:10 Trotz vieler negativer Tests hab ich es mit Freude in ca. 22 Stunden durchgespielt. Hat überraschend viel Spaß gemacht, vor allem durch den stetigen Progress.
    Hast Du auch schon die Bosse gemacht?

  3. Trotz vieler negativer Tests hab ich es mit Freude in ca. 22 Stunden durchgespielt. Hat überraschend viel Spaß gemacht, vor allem durch den stetigen Progress.

  4. Die Beta mit der dem Spiel zugrunde liegenden Mechanik hat mich nicht angesprochen, fand es aber durchaus sehr solide für ein Spin- off bei klarem Hauptaugenmerk auf koop - Survival anstatt Story. Ressourcenmanagement, ein bisschen Tower - Defense, eigentlich alles recht Rund. Mich beschleicht das Gefühl, dass sich der Tester von der Allgemeinen Stimmung anstecken lassen hat und mit einer schlechten Wertung dem wiederum Rechnung tragen wollte. Find ich echt Schade, denn so sehr ich es Konami gegönnt hätte, sich mit dem Teil "verdientermaßen" völlig auf die Fresse zu begeben um das Bild abzurunden, steht MGS Survive hier eher stellvertretend als exemplarisch im Fokus der Kritik an Konami und dem Umgang mit Kojima. Es ist jetzt sicher kein Titel mit dem sich hohe Durchschnittswertungen generieren lassen dürften, wäre es jedoch nie zu dem Zerwürfnis zwischen besagten Parteien gekommen und Survive wäre genau in jetzigem Zustand erschienen mit einem gewissen Namen in den Anfangscredits, dann ....
    Schade 4 players, da bin ich deutlich besseres von euch gewöhnt.

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