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Multiwinia: Survival of the Flattest (Taktik & Strategie) – Multiwinia: Survival of the Flattest

Stille. Regungslose Ampelmännchen schweben lautlos über einfarbigen Maschendrahtzaun. Plötzlich ein Knall und tausend Pixel zerplatzen mit einem mechanischen Stöhnen. Jetzt beginnt das Rattern und Zischen. Hunderte Lasergeschosse blitzen auf eine Hand voll Geschütztürme zu. Nur als eine heulende Sirene einen Atomschlag ankündigt, hält das minimalistische Spektakel kurz die Luft an. Dann fliegen plattgedrückte Pappraketen in großen Ellipsen auf die ebenso flachen Protagonisten zu. „Überleben des Flachsten“ untertitelt das Hauptmenü: Multiwinia bedeutet Krieg!

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Fazit

Multiwinia macht alles richtig, was schon Darwinia und Defcon richtig machten: Man verliert sich unheimlich schnell im sympathischen Retro-Schick der Drahtgitter-Kulissen und wird von knackigen, kurzweiligen Echtzeitgefechten dort festgehalten. Auf den ersten Blick jedenfalls. Denn beim zweiten Hinschauen dünnt die taktische Tiefe beinahe schneller aus als eine durchschnittliche Runde Defcon dauert: Wo das Mehrspieler-Vorbild mit unterschiedlichen Einheitentypen und einem klug aufgebauten Spannungsaufbau innerhalb jeder Partie etliche Wochen ans Schaltpult ruft, schlagen die Multiwinianer nämlich trotz zahlreicher Karten stets sehr kurze und sich stark ähnelnde Schlachten über eine vergleichsweise magere Online-Anbindung. Die unhandliche Steuerung sowie eine mitunter dusselige Routenplanung der 2D-Kameraden zehren sogar ein wenig an den Nerven. Für sich genommen sind die Scharmützel vor allem wegen wirkungsvoller Extras wie zweidimensionaler Atomraketen oder Multiwinianer fressender Spinnen immer unterhaltsam. Das reicht diesmal aber nicht, um auch spielerisch so zu faszinieren wie es die Vorgänger taten.

Wertung

PC
PC

Ungemein spaßige, aber taktisch schwache Mehrspieler-Erweiterung zu Darwinia.