Doch nicht nur bei der Inszenierung ließ man sich von dem Erfolg anderer inspirieren. Auch bei den Inhalten der offenen Welt bietet man ein breites Sammelsurium an Elementen, die man nicht nur aus älteren Need-for-Speed-Teilen, sondern auch Burnout Paradise, Forza Horizon und The Crew kennt. Allerdings sind die jeweils entliehenen Elemente hier weder qualitativ auf der Stufe der Originale, noch werden sie besonders kunstvoll miteinander verwoben. Man kann z.B. wie in Need for Speed Most Wanted (dem 2012-Remake) oder Burnout Paradise (2009) durch Plakatwände brettern. Man darf wie in Forza Horizon an Blitzanlagen Geschwindigkeitsrekorde aufstellen oder sich an Zeitherausforderungen und Driftpunktzahlen versuchen. Über die Quantität der Nebenmissionen kann man sich nicht beschweren, wenn man die überladene Karte öffnet, bei denen man allerdings auch über Reiter wichtige Informationen filtern darf. Bei der Qualität hingegen schafft man es nur selten, die Vorbilder zu erreichen. Wo andere Spiele ihre Nebenaufgaben zelebrieren und sie zu einem integralen Bestandteil der Spielwelt machen, wirken sie hier belanglos und im schlimmsten Fall unnötig.
Eine positive Ausnahme stellen die Fahrzeugwracks dar, die man ebenfalls aus Forza Horizon kennt und die man über Hinweise finden muss, bevor man nach den nötigen Ersatzteilen suchen kann und schließlich den Boliden in seinem alten Glanz erstrahlen lassen zu können. Ein weiterer zentraler Bestandteil der Mechanik wiederum ist aus Ubisofts „CaRPG“ The Crew bekannt: Um in der Geschichte vorwärts zu kommen und die überdramatisierten Missionen des Kampfes gegen ein Wett-Kartell freizuschalten, muss man die verschiedenen Gangs besiegen, die sich alle auf bestimmte Bereiche wie z.B. Offroad, Straßenrennen, Dragrennen oder Driften spezialisieren. Um Erfolg zu haben, spielen die Fahrkünste im Rahmen der positiv auffallenden Arcade-Fahrphysik allerdings nur eine eingeschränkte Rolle. Viel wichtiger ist, wie hoch der Leistungsindex des eigenen Fahrzeugs ist, mit dem man antritt. Vor allem bei Straßenrennen und den Drag-Wettbewerben sieht man nur noch die Rücklichter der Gegner, wenn man mit einem untermotorisierten Boliden unterwegs ist.
Grind, Credits oder Echtgeld
Abhilfe schafft ein Abstecher in den Tuning-Shop, wo man neue Bauteile in sechs Kategorien für Credits erstehen kann. Man muss aber auch ein wenig Glück haben, da die Shops alle 30 Minuten mit neuen Einbauten ausgestattet werden. Allerdings werden diese Bauteile mit ihren Boosts in sekundären Bereichen (ebenfalls wie in The Crew) auch als Belohnung für erfolgreiche Missionen ausgeschüttet. Sprich: Da Geld vor allem in den ersten Stunden knapp ist und man diese so genannten Speed-Karten auch in einem Mini-Glücksspiel à la einarmiger Bandit für neue Teile tauschen darf, wird der Grundstein für einen Grind gelegt, der bis zum Ende anhält. Die späteren Kontrahenten liegen im Normalfall deutlich über der per normalem Missionsfortschritt erzielten eigenen Leistungsklasse. Hier werde ich das Gefühl nicht los, dass die Spielzeit künstlich gestreckt wurde. Bei The Crew gab es zwar auch Grind-Ansätze. Dennoch haben Ubi und Ivory Tower eine bessere Lösung gefunden, indem man z.B. für alle Nebenaktivitäten wie Sprungschanzen (gibt es auch hier), etc. Bauteile als Belohnung bekommen hat.
Zusätzlich nervt, dass man hier für jeden Wettbewerb ein eigenes Auto benötigt. Die Drift-Karre kann nicht für Straßenrennen verwendet werden und umgekehrt. Dabei erzielt der Honda S2000, den ich mir dafür aufgerüstet habe, auch ansehnliche Driftpunktzahlen. Innerhalb der Hauptmissionen darf man das Fluchtauto nicht für Dragracing nutzen – obwohl es vielleicht die besseren Beschleunigungswerte besitzt. Alles wirkt, als ob EA Ghost irgendwo den Design-Faden verloren und stattdessen auf das Motto „Mehr ist besser“ gesetzt hat, anstatt ein fokussiertes und gut inszeniertes Rennspektakel abzuliefern. Oder aber man wollte darüber die Aufmerksamkeit auf die so genannten „Lieferungen“ lenken, die man als Basis-Variante in bestimmten Abständen gratis erhält, aber auch für Echtgeldeinsatz bzw. den Umtausch in entsprechenden Punkte als Premium-Pakete erhalten kann. Doch bevor die Aufregung zu groß wird: Im Wesentlichen enthalten sie Credits, Umtausch-Marken für Upgrades sowie kosmetische Verschönerungen – unter dem Strich nichts, wodurch das normale Spielerlebnis gestört wird und was letztlich als Geld-vs-Zeit abgetan werden kann. Zumal das umfangreiche visuelle Tuning keinerlei Auswirkungen auf irgendwelche Elemente in der Payback-Welt hat.
Lieber NFS UG1 UG2 und Most Wanted 2005 mit Widescreen Patch und HD Texture Mod als das ....
Einer der schlechtesten Need for Speed - Teile überhaupt. Angefangen bei den Missionen, die teilweise unmöglich sind, bis hin zur Fahrphysik und den Fahrzeugen. Woher kommt die Erkenntnis das ein Lamborghini bei 300 km/h fliegen kann wie ein Flugzeug . Genauso sind die Abmessungen der Fahrzeuge völlig daneben, dafür sind die Kanten der Steine extrem präsent.
Eigentlich schade, das Spiel hat Potenzial, der aber durch Frust und nervige Kommentare (in endloser Sequenz) zerstört wird.
Hab es mir damals zum Release geholt. Auch wegen den Vergleichen zu Burnout.
Die ersten 2 Missionen gespielt, mir das saudumme, endlose und unterirdische Gelabber der supercoolen Typen angehört, Anwendung geschlossen, deinstalliert und nie wieder angerührt. Einer meiner größten Fehlkäufe überhaupt.
Das letzte große EA Spiel, was ich gekauft hab. Es war mir eine Lehre.
Und wie Leute Vergleiche zu Burnout ziehen konnten, bleibt mir ein Rätsel. Weil hin und wieder mal ein Takedown gezeigt wird?
Lächerlich. Bei diesen Leuten ist die letzte Runde Burnout scheinbar schon lange her... SEHR lange...