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Neo Geo Mini – Samurai Shodown Edition (Hardware) – Spielhallen-Geschichte reloaded

Ende 2018 hat SNK mit dem Neo Geo Mini seine Version einer Retro-Konsole veröffentlicht. Ausgestattet mit einem eigenen kleinen 3,5-Zoll-Bildschirm sowie mit 40 Neo-Geo-Klassikern bestückt, gab es aber sowohl technisch als auch wegen der nötigen Zusatzkosten für ein optimales Spielerlebnis einiges zu beanstanden. Jetzt ist mit der Samurai-Shodown-Edition eine überarbeitete Version erhältlich. Im Test überprüfen wir, ob SNK die wesentlichen Probleme gelöst hat.

© SNK / SNK

Fazit

Schade: In der TV-Ausgabe gibt es immer noch unschöne Filter! Und das auch nur, wenn man zusätzlich ein Mini-HDMI-Kabel kauft. Was schon bei der Erstveröffentlichung das größte Manko einer ansonsten sauberen Technik und soliden Verarbeitung war, hat weiterhin Bestand. Obwohl der Reiz von Retro-Konsolen doch gerade darin liegt, die Pixelpracht möglichst original am großen Bildschirm genießen zu können. Die Spieleauswahl mit 40 Titeln kann sich sehen lassen und bietet einen ordentlichen Querschnitt durch das Neo-Geo-Portfolio, wobei sich dem Namen entsprechend der Fokus von Metal Slug zu Samurai Shodown verschiebt. Im Vergleich zur Ur-Ausgabe finden sich 15 neue (teils nur auf Japanisch verfügbare) Titel im Repertoire, die sich auch mechanisch deutlich stärker bemühen, sich von den ehemals zu dominant vertretenen Prüglern abzusetzen. Klassiker wie Puzzle Bobble, Windjammers oder Neo Drift fehlen allerdings immer noch. Zudem fehlt weiterhin die Möglichkeit des mobilen Betriebs – was der Konsole ein Alleinstellungsmerkmal verliehen hätte. Immerhin: Der empfohlene Anschaffungspreis der in drei Farbvarianten (blau, weiß, rot) zur Verfügung stehenden limitierten Samurai-Shodown-Editionen liegt mit 140 Euro nur etwa 20 Euro über dem, was seinerzeit für das Original-Neo-Geo-Mini abegrufen wurde – und wird auch dadurch abgefedert, dass man zwei der seinerzeit nur separat erhältlichen Pads (à 30 Euro) hinzugefügt hat. Dennoch hat man auch mit der überarbeiten Variante der Retro-Konsole Probleme, die Konkurrenz wie das Mini SNES von Nintendo oder das Mega Drive Flashback in Schach zu halten. Es bleibt allerdings dabei, dass die Hardware auch Dank des richtig guten Screens das Spielhallengefühl, das man mit SNK assoziiert, zweifelsfrei so gut vermittelt wie keine andere Retro-Konsole.

Wertung

  1. Akabei hat geschrieben: 29.08.2019 09:47 Wobei man der Fairness halber erwähnen sollte, dass man auf Röhren auch nicht jeden Pixel zählen konnte, selbst auf den meist sehr hochwertigen eines Arcade-Automaten nicht.
    Trotzdem wäre eine Option ohne Filter nicht verkehrt. So ein Ding müsste ich mir mal in echt ansehen, denn wenn die Filter nicht gut sind, wäre es für mich ebenfalls ein KO-Kriterium.
    Auf CRT-Monitoren sah die Grafik ja nicht so pixelig aus, wie das jetzt auf einem LCD-Bildschirm ohne Filter aussieht. Ein cleaner Look mit klaren viereckigen Pixeln ist etwas aus dem hier und jetzt und hat nichts damit zu tun wie die Spiele früher auf uns optisch gewirkt haben. Die Programmierer von damals waren sich über die Bild-verändernden Eigenschaften von Röhrenmonitoren durchaus bewusst und haben ihre Spiel auch mit diesem Wissen gezeichnet.
    In Zeiten von aufwendigen CRT-Shadern, die allesamt mehr Rechenpower benötigen als die eigentliche Emulation des Spiels, stellen derartige Emulationskonsolen leider einen traurigen Kompromiss dar.
    Hier mal ne Empfehlung für einen richtig guten Shader: http://emulation.gametechwiki.com/index.php/CRT-Royale

  2. Wobei man der Fairness halber erwähnen sollte, dass man auf Röhren auch nicht jeden Pixel zählen konnte, selbst auf den meist sehr hochwertigen eines Arcade-Automaten nicht.
    Trotzdem wäre eine Option ohne Filter nicht verkehrt. So ein Ding müsste ich mir mal in echt ansehen, denn wenn die Filter nicht gut sind, wäre es für mich ebenfalls ein KO-Kriterium.

  3. C64Delta hat geschrieben: 28.08.2019 16:15 Mal ne Frage:
    Wenn man sich so ein Ding kauft (oder auch andere Mini-Konsolen, welche nen Emulator nutzen), ist man dann legaler Besitzer der Roms? D.h. kann ich dann die auf dem System abgelegten Roms auch in anderen Systemen legal verwenden?
    Thx
    Roms kannst du selber dumpen was in den meisten Ländern auch legal ist. Download von Roms ist Piraterie. In der Praxis spielt das aber keine Rolle. Wo kein Kläger da kein Richter.

  4. Mal ne Frage:
    Wenn man sich so ein Ding kauft (oder auch andere Mini-Konsolen, welche nen Emulator nutzen), ist man dann legaler Besitzer der Roms? D.h. kann ich dann die auf dem System abgelegten Roms auch in anderen Systemen legal verwenden?
    Thx

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